Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
15.04.2016 20:50:39

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Aktienrally in Gefahr, Marktkommentar ...

Börsen-Zeitung: Aktienrally in Gefahr, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Der Dax hat sich in den vergangenen zwei Monaten

dynamisch gezeigt. In dieser Zeitspanne legte er ausgehend vom

Zwischentief bei 8753 Punkten immerhin knapp 15% zu und hat

inzwischen auch wieder die Marke von 10000 Punkten überwunden. Der

EuroStoxx 50 hat sich im gleichen Zeitraum um rund 14% befestigt.

Angetrieben wird der Aktienmarkt von mehreren Faktoren. Von großer

Bedeutung ist die nach wie vor ultralockere Geldpolitik der

Notenbanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat noch einmal

kräftig aufgedreht und ihr Anleihenkaufprogramm deutlich ausgeweitet.

Was die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) betrifft, so

erwartet die große Mehrzahl der Beobachter, dass es frühestens im

Juni zu einer weiteren Zinsanhebung kommen wird. Das Tempo der

geldpolitischen Normalisierung dürfte damit äußerst gemächlich

ausfallen, und vermutlich dürfte im Bereich von 3% auch bereits der

Höhepunkt des Zinsanhebungszyklus liegen. An der seit Jahren gültigen

Diagnose, dass der Aktienmarkt am Tropf der Notenbanken hängt, ändert

sich somit nichts.

Aufhellung in China

Hinzu kommt, dass es zuletzt etwas freundlichere konjunkturelle

Frühindikatoren aus China und auch aus der Eurozone gegeben hat. Für

Deutschland wird im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum in der

Größenordnung von 1,7% erwartet, für die gesamte Eurozone immerhin

von 1,6%. Damit haben sich die Rezessionsängste inzwischen wieder

erledigt.

Außerdem weisen auch die Bewertungen nicht mehr in den Himmel. Der

Dax wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der

Gewinnschätzungen der kommenden zwölf Monate von 12,3 bewertet und

damit nur noch in der Mitte der Spanne der vergangenen fünf Jahre.

Zudem lässt sich eine gewisse Alternativlosigkeit der Aktienanlage

konstatieren. Die durchschnittliche Dividendenrendite im Dax beträgt

rund 3,2%. Dies vergleicht sich mit einer Rendite zehnjähriger

Bundesanleihen von praktisch null sowie, was sicherlich den besseren

Vergleich darstellt, einer Rendite von Unternehmensanleihen mit einem

Rating von "BBB" von gerade einmal 1,3%. Daraus errechnet sich ein

Renditevorteil der Aktienanlage von rund 190 Basispunkten. Nach

Angaben der Commerzbank handelt es sich um den größten Renditevorteil

für Dax-Dividenden in den vergangenen 16 Jahren. Da es wohl nur noch

eine Frage der Zeit ist, bis die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen

ins Negative rutscht und da nicht ausgeschlossen werden kann, dass

die EZB noch stärker zum Mittel der Negativzinsen greift, könnte sich

der Renditeabstand von Aktien und Anleihen noch weiter vergrößern.

Dadurch sind Aktien auf jeden Fall gut unterstützt. Ob allerdings

mit einer kraftvollen Fortsetzung der aktuellen Rally gerechnet

werden kann, ist eine ganz andere Frage. Dagegen spricht unter

anderem, dass die jüngste Fondsmanagerumfrage von Bank of America

Merrill Lynch ergeben hat, dass große institutionelle Anleger

europäische Dividendentitel zunehmend meiden. Auch die jüngsten Daten

zu den Zu- und Abflüssen von Exchange Traded Funds (ETF) deuten auf

eine Rotation heraus aus den Aktien der Eurozone und möglicherweise

hin zu den Emerging Markets und sogar britischen Aktien hin.

Hinzu kommt, dass makroökonomisch die Bäume in der Eurozone

keineswegs in den Himmel wachsen. Es bleibt ein ungutes Gefühl

zurück, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die EZB aus allen Rohren

feuert, es aber nur bei einem vergleichsweise bescheidenen

Wirtschaftswachstum bleibt - die Eurozone befindet sich

offensichtlich in einer Liquiditätsfalle. Aufgrund der

Austeritätspolitik in weiten Teilen der Eurozone bleibt der private

Konsum schwach, woran sich auch in nächster Zeit nichts ändern wird.

Diskrepanz der Gewinne

Es gibt noch einen weiteren Faktor, der belastend wirken dürfte.

Nach Berechnungen von Ralf Zimmermann, Aktienstratege beim Bankhaus

Lampe, ist die Differenz zwischen den um Sondereffekte bereinigten

Ergebnissen und den nach den Bilanzierungsvorschriften ausgewiesenen

Gewinnen im Dax derzeit besonders hoch. Dadurch gewinnt das Problem,

dass die Gewinnprognosen der Unternehmen bei steigenden Kursniveaus

nach unten revidiert werden, an Brisanz.

Letztlich darf daher erwartet werden, dass die Aktienrally langsam

ausläuft und in eine Seitwärtsbewegung übergeht. Es muss bezweifelt

werden, dass der Dax in naher Zukunft das Niveau von 11000 Punkten

wiedersieht.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 261,75 -0,18%