12.05.2017 20:46:40

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Börsen-Zeitung: 13000 and more, Marktkommentar von Christopher

Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Für den Dax rückt die nächste runde Zahl

allmählich näher. Bis auf einen Rekord von 12783 Punkten ist der

Standardwerteindex in der gerade abgelaufenen Woche gestiegen, und

auch vom Freitagsschlusskurs von 12770 Zählern aus ist es nur noch

ein Katzensprung bis zur Schwelle von 13000 Punkten. Auch wenn die

Aufwärtsbewegung ein eher gemächliches Tempo an den Tag legt, kann

konstatiert werden, dass an den europäischen Aktienmärkten eine

Blockade gelöst worden ist. Mit der Wahl des linksliberalen,

proeuropäischen Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten wurde

die Angst vor einer Auflösung der Eurozone selbst aufgelöst. Das

wiederum hat die Anleger, insbesondere die außereuropäischen, ihre

Scheu vor Investments auf dem Kontinent ablegen lassen, was

Umschichtungen in die Region zur Folge hat.

Von Gewinnen getrieben

Doch das ist nicht der eigentliche Treiber der Aufwärtsbewegung.

Von größerer Bedeutung ist das sich weiter aufhellende Konjunkturbild

in Europa und insbesondere die positive Entwicklung der

Unternehmensergebnisse bzw. der Gewinnschätzungen. Die

Gewinnentwicklung hat bereits im zurückliegenden Herbst und damit vor

der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten nach oben

gedreht, womit sich die Aktienmärkte nun in einem zum positiven

veränderten Umfeld wiederfinden. Hatten die Analysten in den

zurückliegenden Jahren ihre Gewinnprognosen zu hoch angesetzt, um

diese dann Zug um Zug nach unten korrigieren zu müssen, müssen sie

sie in diesem Jahr nach oben anpassen.

Die Berichtssaison zum ersten Quartal bestätigt das verbesserte

Bild mit der Folge, dass nicht nur die Gewinnprognosen nach oben

geschraubt worden, sondern auch die Erwartungen für den Dax, ein

Umfeld, in dem ein Anstieg des Index über die Schwelle von 13000

Zählern alles andere als verwunderlich wäre. Die Berichtssaison zum

ersten Quartal verlaufe positiv, und die Gewinnrevisionen gerade für

die europäischen Unternehmen hätten sich zuletzt weiter stabilisiert

bzw. verbessert, so die BayernLB. Die optimistischen

Gewinnerwartungen für 2017 würden also derzeit sogar leicht nach oben

korrigiert, nachdem der Gewinnrevisionstrend bis Herbst vorigen

Jahres noch negativ gewesen sei. Die steigenden Unternehmensgewinne

bei gleichzeitigen Aufwärtsrevisionen der Erwartungen bildeten

derzeit einen der entscheidenden Faktoren der positiven

Kursentwicklung. Die Landesbank Baden-Württemberg hat kürzlich ihre

mittelfristige Prognose aufgrund der positiven Entwicklung angehoben.

Das Institut erwartet den Index Mitte Juni 2018 nun bei 13000

nach bislang 12750 Punkten. Noch zuversichtlicher äußerte sich in der

abgelaufenen Woche M.M.Warburg. Die Bank hob ihre Jahresendziel für

den Dax von 12800 auf 13400 Zähler an. "Unseres Erachtens nach

signalisieren die fundamentalen Rahmenbedingungen, dass Anleger dem

Aktienmarkt noch die Treue halten sollten." Die ausgezeichneten

gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich auch auf die

Unternehmensgewinne sehr positiv ausgewirkt. Im Dax hätten immerhin

80% der Firmen, die bislang Quartalszahlen berichtet hätten, die

Gewinnerwartungen übertroffen; in der Historie sei dies nur zu gut

50% gelungen. Bei den Umsätzen habe der Anteil positiver

Überraschungen sogar bei mehr als 90% gelegen.

Einen Haken hat das Ganze allerdings. Zwar hat sich die

Konsensprognose für den aggregierten Dax-Gewinn für 2017 seit Anfang

des Jahres um 3,9% erhöht. Die Aktienkurse bzw. der Index sind mit

11,2% aber deutlich stärker gestiegen, so dass sich die Bewertung

merklich erhöht hat. Zu Beginn des Jahres noch bei 13,4 liegt das

Dax-Konsens-KGV für das laufende Jahr mittlerweile bei 14,4. Damit

liegt das KGV nicht mehr weit vom oberen Rand der Spanne der

zurückliegenden zehn Jahre entfernt. Eine weitere KGV-Expansion wird

dem Markt immer schwerer fallen, und die Korrekturanfälligkeit nimmt

zu.

Die kräftigen Kurssteigerungen der letzten Wochen gingen deutlich

über den verbesserten Ausblick für die Unternehmensgewinne hinaus, so

die BayernLB. Dementsprechend hätten die Aktienbewertungen zuletzt

merklich expandiert. Zwar sei der positive fundamentale Trend bei

Weltkonjunktur und Unternehmensgewinnen intakt, die Aktienmärkte

hätten aber bereits viel Positives eskomptiert. Angesichts des

Enttäuschungspotenzials bei den Fiskalmaßnahmen Trumps, der Erwartung

abflauender positiver Konjunkturüberraschungen und des nunmehr

bereits ambitionierten Bewertungsniveaus sei eine weitere

Bewertungsexpansion schwer zu rechtfertigen.

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