22.01.2015 16:02:31

Opposition attackiert Draghi und Merkel nach EZB-Beschluss

   Von Christian Grimm

   BERLIN--Nach der Entscheidung für das Staatsanleihekaufprogramm hagelt es Kritik an EZB-Chef Mario Draghi seitens der Opposition in Deutschland. Scharfe Angriffe musste aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU) über sich ergehen lassen. Die beiden Finanzpolitiker der Grünen, Gerhard Schick und Sven Giegold, nannten Draghi einen "Ausputzer" für eine schlechte Wirtschafts- und Finanzpolitik der Euro-Länder. Von der Kanzlerin verlangten sie daher einen Kurswechsel. "Es ist scheinheilig, wenn Angela Merkel nicht konstruktiv an der Bekämpfung der Krise mitarbeitet und stattdessen die zweite Reihe ihrer Partei gegen die EZB polemisieren lässt", beschwerten sich Schick und Giegold unisono.

   Für Sahra Wagenknecht von der Linkspartei sind die EZB-Beschlüsse ein unsoziales Umverteilungsprogramm. "Es macht die Mittelschicht ärmer, die auf ihre Sparanlagen nahezu keine Zinsen mehr bekommt, und es macht die Superreichen noch reicher, in dem es den Wert ihrer Vermögen weiter nach oben treibt", sagte die Vize-Fraktionschefin. Die von Merkel entworfene Krisen-Politik der vergangenen Jahre bezeichnete sie als katastrophal. "Eine sinnvolle Alternative wäre, mit den EZB-Milliarden ein europaweites öffentliches Investitionsprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft zu finanzieren", verlangte Wagenknecht.

   Die Euro-Gegner von der AfD fühlen sich durch das Öffnen der Geldschleusen in ihren schlimmsten Befürchtungen bestätigt. AfD-Chef Bernd Lucke forderte den Austritt von kriselnden Mitgliedsländern in Südeuropa aus dem Währungsblock. "Mit einer eigenen Währung könnten sie gegenüber dem Euro abwerten und damit ihre Produkte wettbewerbsfähiger machen und die Deflation durch importierte Inflation bekämpfen", sagte der frühere Wirtschaftsprofessor. Die heutige Entscheidung der Währungshüter sei eine Verzweiflungstat.

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