18.02.2008 06:33:00
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Ökonomen fordern Maßnahmen zur Konjunkturbelebung - Zeitung
BERLIN (Dow Jones)--Angesichts der erhöhten Risiken für das Wirtschaftswachstum in Deutschland haben führende Ökonomen die Politik aufgefordert, sich rechtzeitig auf Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur einzustellen: "Für den Fall, dass sich die Lage dramatisch verschlechtert, muss der Staat Pläne in der Schublade haben, um kurzfristig reagieren zu können", sagte der Konjunkturchef des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH), Udo Ludwig, der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe). "Der Staat muss dann in der Lage sein, schnell ein Investitionsprogramm zu starten."
Insbesondere in den Bereichen Bildung und Infrastruktur sollten dann die staatlichen Ausgaben drastisch hochgefahren werden, sagte Ludwig. Auch eine Senkung der Einkommensteuer sei in einem solchen Fall geboten, um die private Nachfrage zu stärken. Gegenwärtig sei es für solche Maßnahmen aber noch zu früh: "Sie sollten wirklich nur dann ergriffen werden, wenn es tatsächlich zu einer Rezession kommt", sagte Ludwig.
Die Idee eines staatlichen Investitionsprogramms in Bildung und Infrastruktur stößt auch beim Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav A. Horn, auf große Zustimmung. Aus seiner Sicht sollte diese Maßnahme sogar sofort eingeführt werden, um die aus seiner Sicht drohende konjunkturelle Talfahrt noch abzuwenden.
In erster Linie sieht Horn dem Blatt zufolge allerdings die EZB in der Pflicht: "In der aktuellen Situation ist zuerst die Geldpolitik gefordert". Die EZB sollte die Zinsen senken und den Banken eventuell weitere Liquidität zuschießen. Sollten all diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, plädiert Horn für eine Rücknahme der im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Mehrwertsteuererhöhung: "Der Staatshaushalt ist nahezu ausgeglichen, da sollte über eine teilweise Rücknahme der Mehrwertsteuererhöhung nachgedacht werden, um die Konjunktur zu stabilisieren", sagte Horn. Realistisch sei eine Rücknahme der Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt auf dann 18%, sagte der IMK-Direktor.
Webseite: http://www.berlinonline.de DJG/apo (END) Dow Jones NewswiresFebruary 18, 2008 00:24 ET (05:24 GMT)
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