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24.04.2014 13:54:00
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ÖIAG: Telekom Austria wird nicht zu Austria Movil
Der mexikanische Partner verkündete indessen, dass er alle nicht den beiden Syndikatspartnern gehörenden Anteile zu einem Preis von 7,15 Euro übernehmen wolle. Durch die Zusammenarbeit wird ein öffentliches Pflichtangebot ausgelöst. Die Aktie schloss heute mit 6,65 Euro. Zugleich teilte America Movil mit, man unterstütze eine Kapitalerhöhung um eine Mrd. Euro. Um ihre Sperrminorität von 25 Prozent zu erhalten, müsste demnach auch die ÖIAG neues Kapital zeichnen.
Die Aktionärspakt mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einer Verlängerungsoption um fünf Jahre sieht laut ÖIAG ein "Österreich-Paket" mit sieben Punkten vor. Österreich bleibe langfristiger Kernaktionär mit einer Sperrminorität (25 Prozent plus mindestens eine Aktie), die Unternehmenszentrale in Österreich sei abgesichert worden und die Aktie der Telekom soll auch in Zukunft an der Wiener Börse notieren.
Zu der Kritik der Arbeitnehmer-Vertreter, die die Abstimmung im ÖIAG-Aufsichtsrat boykottiert haben und eine Jobgarantie forderten, heißt es von der Staatsholding lediglich, dass es eine "Berücksichtigung der spezifischen Anliegen und Interessen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Österreich" gibt.
Die ÖIAG sichert sich mit dem Vertrag den Aufsichtsratsvorsitz und darf auch weiterhin den Generaldirektor nominieren. Laut "Standard" (Donnerstagausgabe) wird aber America Movil und Carlos Slim die "alleinige industrielle Führerschaft und Kontrolle über die Telekom-Austria-Group" zugesichert. Die Zeitung zitierte aus einem Entwurf des Syndikatsvertrages. Demnach soll America Movil künftig sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstand die Mehrheit haben. Der Generaldirektor bekomme zwei Aufpasser aus Mexiko, heißt es in dem Bericht.
ÖIAG-Chef Rudolf Kemler lobt den Pakt dennoch: "Heute ist ein guter Tag", wird er in der ÖIAG-Ausendung zitiert - trotz dem Sitzungschaos zuvor. Die langfristige Partnerschaft werde einen massiven zukünftigen Wachstumskurs in Osteuropa ermöglichen. Kemler hält den Vertrag für die sinnvollste Lösung: "Die notwendigen Zukunftsinvestitionen können nicht vom Staat und somit mit Steuergeldern getätigt werden". Weiters: "Mit America Movil haben wir einen Partner, der sich zum Standort bekennt und gleichzeitig bereit ist, in die Zukunft zu investieren."
Der Finanzchef von America Movil, Carlos Garcia Moreno, der den Vertrag für die Mexikaner unterschrieben hat, erklärte: "Als strategisch gut positioniertes Unternehmen kann die Telekom Austria nunmehr finanziell gestärkt sowie mit größerem Radius agieren."
Die Aktien der Telekom Austria haben am Donnerstag nach dem Übernahmeangebot durch America Movil zeitweise rund 8 Prozent zulegen können.
Der mexikanische Partner verkündete indessen, dass er alle nicht den beiden Syndikatspartnern gehörenden Anteile zu einem Preis von 7,15 Euro übernehmen wolle. Durch die Zusammenarbeit wird ein öffentliches Pflichtangebot ausgelöst. Zugleich teilte America Movil mit, man unterstütze eine Kapitalerhöhung um eine Mrd. Euro. Um ihre Sperrminorität von 25 Prozent zu erhalten, müsste demnach auch die ÖIAG neues Kapital zeichnen.
Die Experten der Berenberg Bank bezeichneten das Angebot in einem ersten Kommentar als "großzügig" und haben ihre Empfehlung für die Telekom Austria Papiere von "Sell" auf "Hold" hochgenommen. Auch das Kursziel wurde von 3,80 Euro auf die von America Movil gebotenen 7,15 Euro hinaufgesetzt.
(Forts. mögl.) pro/tsk
ISIN AT0000720008 WEB http://www.telekomaustria.com http://www.oiag.at http://www.americamovil.com/amx/en/
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