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Neue Studien 24.06.2024 23:00:00

NVIDIA, AMD, Apple & Co. im Fokus: Zu diesen KI-Aktien raten Analysten

NVIDIA, AMD, Apple & Co. im Fokus: Zu diesen KI-Aktien raten Analysten

• Neben NVIDIA gibt es mittlerweile viele weitere KI-Gewinner-Aktien
• Apple wird immer häufiger als KI-Profiteuer identifiziert
• Analysten senken Daumen bei AMD- und Adobe-Aktien

Es waren primär die phänomenalen Quartalszahlen des Chip-Herstellers NVIDIA zum ersten Jahresviertel 2023, die den Investoren weltweit die enormen Gewinnversprechungen der KI-Technologie vor Augen führten. Seitdem kennen die Papiere des KI-Gewinners schlechthin kein Halten mehr und markieren Allzeithoch nach Allzeithoch. Wer von Anfang an dabei war, kann sich über enorme Gewinne freuen. Und das Ende der Fahnenstange dürfte noch längst nicht erreicht sein, sind viele Fachleute doch weiterhin ultra-bullish für die NVIDIA-Papiere eingestellt.

Doch NVIDIA ist längst nicht mehr der einzige Titel, bei dem die sprudelnden KI-Gewinne für eine Mega-Rally sorgte. Weitere Chip-Hersteller wie Broadcom, AMD oder Micron, aber auch Tech-Riesen wie Microsoft, Alphabet und vermehrt ebenfalls Apple profitieren vom KI-Hype, weshalb deren Aktien in ungekannte Höhen aufstiegen. Selbst der von Tech-Milliardär geleitete Elektroautohersteller Tesla wird immer wieder als der nächste KI-Durchstarter gehandelt.

Jedoch scheint es nach der ersten Begeisterung nun an der Zeit, die Lage der KI-Profiteure zu sondieren. Gerade in dem schnell wachsenden, ultra-innovativen und somit hochkompetitiven KI-Sektor kann es innerhalb weniger Wochen zu bedeutsamen Verschiebungen kommen. Deshalb lohnt sich, immer mal wieder ein Blick auf die neuesten Analysteneinschätzungen zu werfen. Im Folgenden werden neueste Analystenstudien zu fünf Bluechips mit starken KI-Hoffnungen vorgestellt: Apple, AMD, Adobe, Broadcom und Tesla.

"AI steht für Apple Intelligence": D.A. Davidson rät bei Apple-Aktie zum Kauf

Während vor einigen Monaten noch Spekulationen kursierten, dass Apple die Chancen der KI-Technologie verschlafen würde, gilt Apple spätestens seit seiner WWDC-Entwicklerkonferenz unter KI-Anlegern als ein heißer Kandidat. Mittlerweile reagieren auch die Analysten. So stuften Analysten des Vermögensverwaltungsunternehmens D.A. Davidson die Aktie von Apple kürzlich von "Neutral" auf "Buy" hoch, nachdem der iPhone-Hersteller seine mit Spannung erwartete KI-Strategie vorgestellt hatte.

Den Analysten des Unternehmens zufolge steht "AI jetzt für Apple Intelligence", den Namen der auf der WWDC-Veranstaltung vorgestellten Plattform für künstliche Intelligenz des Unternehmens. "Ein weiterer Napster-zu-iTunes-Moment. Wir glauben, dass sich die gestrige Präsentation mit einem der früheren Meilenstein-Momente von Apple reimt - dem Übergang von digitaler Musik von einer eigenständigen App mit fragwürdigem regulatorischem Status (d.h. Napster) zu einer in bestehende Verbraucheranwendungen integrierten Erfahrung (d.h. iTunes)", zitiert "investing.com" aus der Studie der Analysten.

"Wir glauben, dass die Integration von Zusammenfassungen, verbesserter Suche, Multimodalität, Texterstellung und verbesserter Fotobearbeitung in das bestehende Ökosystem eine viel breitere Akzeptanz von KI fördern wird, als wir es bisher gesehen haben", fügten sie hinzu. Die Analysten heben auch hervor, dass Apple das erste Unternehmen sei, das eine sinnvolle Agentenfunktion einführt, die es Siri und anderen Tools ermöglicht, Aufgaben im Namen des Nutzers auszuführen. Darüber hinaus betonen sie, dass Apple einzigartig positioniert ist, um diese Fähigkeiten anzubieten, und "möglicherweise das einzige Unternehmen ist, das in absehbarer Zeit dazu in der Lage ist."

Das Resultat des wachsenden Optimismus: D.A Davidson hob das Apple-Kursziel von 200 auf 230 Dollar an. Ausgehend vom aktuellen Kurs der Apple-Papiere, die an der NASDAQ-Börse gegenwärtig 214,29 US-Dollar kosten (Stand: Schlusskurs vom 18. Juni 2024), würde dies einen Anstieg von 7,3 Prozent bedeuten.

AMD-Aktie überbewertet? Morgan Stanley wird vorsichtiger

AMD musste hingegen kürzlich einen Dämpfer hinnehmen. Der Grund: Die renommierte US-Investmentbank Morgan Stanley veröffentlichte eine skeptische Studie zu einem der engsten Konkurrenten von NVIDIA. Die Morgan Stanley-Analysten stuften das AMD-Papier darin von "Overweight" auf "Equal Weight" herunter.

Die Bank unterstützt zwar nach wie vor das Narrativ AMDs, ist allerdings der Ansicht, dass die Erwartungen der Anleger an das KI-Geschäft von AMD zu hoch sind. Laut Morgan Stanley lassen die aktuellen Erwartungen, die Investoren an das KI-Geschäft knüpfen, für die AMD-Aktie nicht viel Spielraum nach oben zu. "Wir sehen nur ein begrenztes Potenzial für eine Aufwärtskorrektur im Bereich KI", schreiben die Analysten.

Darüber hinaus stellt Morgan Stanley fest, dass AMD im Vergleich zu anderen großen KI-Unternehmen wie NVIDIA und Broadcom, bei denen die Bank mehr Vertrauen in Aufwärtsrevisionen der KI-Prognosen hat, teuer erscheint. Dennoch betonnen die Morgan Stanley-Experten auch positive Aspekte: Trotz der Herabstufung sehen die Analysten von Morgan Stanley die Produktpalette von AMD in diesem Jahr weiterhin als starken Wettbewerber auf dem Client- und Server-CPU-Markt.

Adobe-Aktie: Doch kein KI-Gewinner?

Mit Adobe musste ein weiterer US-Tech-Konzern zuletzt eine Herabstufung verkraften - und das, obwohl die Quartalszahlen des Softwareunternehmens unter Anlegern und auch bei den JPMorgan-Analysten, die prompt das Kursziel von Adobe hochgesetzt hatten, noch für Begeisterung gesorgt hatten. Die Analysten von Melius kamen hingegen zu anderen Schlüssen, senkten das Rating der Adobe-Papiere von "Buy" auf "Hold" herab und setzten ein Kursziel von 510 US-Dollar. Sie wählten damit ein Kursziel, das unter dem derzeitigen Adobe-Aktienpreis von 522,25 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 18. Juni 2024) liegt.

Die Investmentfirma stellt fest, dass der Sektor der Unternehmensanwendungssoftware mit Herausforderungen durch KI konfrontiert ist und zieht Parallelen zu den Auswirkungen der Verlagerung auf die Cloud in den 2010er Jahren auf die On-Prem-Hardware-Unternehmen. Sie vermuten, dass dieser Trend länger als erwartet anhalten könnte. Melius betont, dass KI, ermöglicht durch Unternehmen wie NVIDIA und große Cloud-Plattformen, die Erstellung, Anpassung und Bereitstellung von Software beschleunigen wird. Darüber hinaus ermöglichen Codierungstools, dass kleinere KI-First-Wettbewerber leichter auftauchen können.

Die Melius-Experten weisen auch darauf hin, dass die meisten "Software as a Service" (SaaS)-Unternehmen ihre Preise seit Jahren erhöht haben, was es schwieriger macht, zusätzliche Gebühren für KI zu erheben, und dass KI-gesteuerte Produktivität den traditionellen Geschäftsansatz des "Sitzmodells" stören könnte, was auf einen potenziellen Wandel der Geschäftsmodelle hindeutet. Unter dieser Entwicklung dürfte insbesondere Adobe, der Platzhirsch für Kreativ-Software, leiden.

Morgan Stanley: "Broadcom ist einer der stärksten KI-Titel"

Ganz anders klingt der Ton in Morgan Stanleys jüngster Analyse vom US-Chiphersteller Broadcom. Die Analysten der Investmentbank sehen enorm gute Chancen für eine Fortsetzung der Broadcom-Rally und bekräftigen ihr "Overweight"-Rating für "einen der stärksten KI-Titel". Der Wall Street-Riese wies auf mehrere wichtige Katalysatoren für seinen positiven Ausblick hin, darunter Broadcoms Wachstumsaussichten im Bereich der künstlichen Intelligenz, potenzielle Synergien aus der Übernahme von VMware und die Erholung im Kerngeschäft mit Unternehmenshalbleitern.

Die Analysten der Bank rechnen damit, dass die KI-Umsätze von Broadcom von 4,2 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2023 auf 14 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2025 steigen werden, was etwa 39 Prozent der prognostizierten Halbleiterumsätze des Unternehmens ausmachen würde. "Wir gehen davon aus, dass Broadcom die KI-Ziele leicht erreichen, wenn nicht sogar knapp übertreffen wird", so die Analysten. Sie sind der Meinung, dass Broadcom vom Einsatz von Ethernet in KI-Rechenzentren, dem weiteren Hochlauf von Googles TPU und der Aufnahme von zwei neuen ASIC-Kunden profitieren wird.

Kommt bald das Tesla Phone? Warum Morgan Stanley zuversichtlich ist

Über die KI-Chancen vom Elektroauto-Pionier Tesla wird viel diskutiert. Besonders die vollmundigen Aussagen des CEO Musk über die künftigen Fähigkeiten des Tesla-Roboters Optimus geben immer wieder Anlass zum Zweifel. Davon unabhängig ist nicht von der Hand zu weisen, dass Tesla seine KI-Bemühungen intensiviert - und dass Musk schon häufiger beeindruckende Innovationen vorstellen konnte.

Morgan Stanley rechnet mit einer interessanten Wendung, geht die Bank doch von einem Launch eines Tesla-Phones aus. "Das Auto ist eine Erweiterung des Telefons. Das Telefon ist eine Erweiterung des Autos", so das Wall-Street-Unternehmen, das sich auf Gespräche mit Führungskräften der Automobilindustrie und Branchenexperten stützt. "Die Grenzen zwischen Auto und Telefon verschwimmen zusehends", heißt es weiter. Die Analysten von Morgan Stanley haben schon lange das Potenzial von Tesla in Betracht gezogen, über Fahrzeuge hinaus in Bereiche des Edge Computing zu expandieren. Im Oktober betonten sie das Konzept eines mobilen KI-Assistenten als eine bedeutende Innovation.

Diese Idee tauchte wieder auf, als Tesla-CEO Elon Musk im Anschluss an die WWDC von Apple erwähnte, dass die Entwicklung eines solchen Geräts "nicht außer Frage steht". Die Analysten erläutern weiter: "Da Elon Musk weiterhin in seine eigenen LLM/genAI-Bemühungen, wie z.B. 'Grok', investiert, werden die potenziellen strategischen und Nutzererfahrungsüberschneidungen immer offensichtlicher", schreiben die Analysten. Supercomputing sowohl auf der Ebene der Rechenzentren als auch auf der Edge-Ebene wird aus Sicht der Automobilindustrie immer wichtiger. Die neuesten Tesla-Fahrzeuge, die Over-the-Air-Firmware-Updates durchführen können, enthalten Batterien mit dem Energieäquivalent von etwa 2.000 iPhones und sind mit flüssigkeitsgekühlten Inferenz-Supercomputern ausgestattet, wie "investing.com" berichtet.

Morgan Stanley fragte: "Was wäre, wenn Ihr Telefon die Rechenleistung und die Batterieversorgung Ihres Fahrzeugs anzapfen könnte, um KI-Anwendungen auszuführen?" Sie wiesen darauf hin, dass Edge Computing und KI Herausforderungen wie Akkulaufzeit, Wärmemanagement und Latenzzeit bei der Integration leistungsstarker KI-gesteuerter Anwendungen in heutige Smartphones aufgeworfen haben. "Jeder Tesla-Besitzer wird Ihnen sagen, dass er sein Smartphone als primären Schlüssel zum Entriegeln seines Autos verwendet und auch andere Remote-Anwendungen ausführt, während er mit seinem Fahrzeug interagiert", so die Analysten weiter.

Redaktion finanzen.at

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