06.07.2016 12:23:38
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Nur Mut, Unternehmer! Wie Firmen Migrantinnen den Weg in den Arbeitsmarkt ebnen
Weiblich + Migrationshintergrund = erwerbslos. Diese Formel gilt für die Mehrheit der rund acht Millionen Zuwanderinnen, die in Deutschland leben. Nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sind sie häufiger arbeitslos oder üben geringer bezahlte Jobs aus als ihre einheimischen Geschlechtsgenossinnen und männliche Zuwanderer (1). Laut Statistischem Bundesamt stand 2014 mehr als jede dritte Migrantin (37 Prozent) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung - bei den Frauen ohne Migrationshintergrund waren es 24 Prozent (2).
Vorurteile überwinden und initiativ werden
"In Zeiten des demografischen Wandels und Fachkräftemangels kann es sich die deutsche Wirtschaft nicht leisten, auf die Arbeitskraft von Migrantinnen zu verzichten", sagt VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr. "Firmen halten es aufgrund des anderen Rollenverständnisses in vielen Herkunftsländern oft für schwierig, Frauen aus anderen Kulturkreisen einzugliedern. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Das Gegenteil ist der Fall." Ihr Rat an Unternehmen: sich trauen, initiativ werden - und sich informieren. Hilfreich kann es dabei sein, bestehende Branchennetzwerke zu nutzen, um das Thema etwa auf gemeinsamen Veranstaltungen zu etablieren. Auch der Austausch mit ausländischen Initiativen liefert wertvolle Impulse.
Nur die Leistung zählt
Für die potenziellen Arbeitnehmerinnen gilt: Wer sich schnell auf die neue Arbeitswelt einstellt und vor allem die deutsche Sprache beherrscht, verbessert seine Berufsaussichten erheblich. Unternehmen können dabei unterstützen. So wie "Bridge&Tunnel - Social Design aus dem Quartier", 2016 von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und der Deutschen Bank als "Ausgezeichneter Ort" gewürdigt: Das junge Unternehmen bietet Migrantinnen ohne Ausbildung, aber mit Nähtalent seit Juni eine maßgeschneiderte Qualifizierung unter professioneller Anleitung. Ins Team kommt, wer Qualität abliefert. Denn nur die Leistung zählt, sagt Gründerin Constanze Klotz: "Unternehmen sollten sich davon lösen, immer verbriefte Qualifikationen einzufordern, sondern sich genau anschauen, was die Menschen können - und sie auf unkonventionelle Weise nach ihren Talenten fördern.
Das multinationale Team als Ideenschmiede
Für das Social-Design-Label sind die Näherinnen aus den unterschiedlichsten Ländern ein Riesengewinn, sagt Constanze Klotz: "Wir lernen täglich voneinander, tauschen uns aus, nicht nur über die Arbeit. Probleme werden gemeinsam gelöst und unsere Produkte dadurch vielschichtiger durchdacht." Ihr Wunsch: Mehr Unternehmen sollten Jobqualifizierungen für Zuwanderinnen anbieten. "Wer arbeitet, lernt Menschen kennen und fühlt sich gebraucht. Das schafft eine andere Art der Anerkennung, wenn ich sehe: Jemand bezahlt für das Produkt, das ich anfertige."
Wichtig für die Arbeit im multinationalen Team sei es, die Mitarbeiterinnen kontinuierlich zu begleiten, zum Beispiel für sie beim Jobcenter anzurufen oder andere rechtliche Dinge zu klären, bei denen die Sprachbarriere oft hoch ist. Constanze Klotz: "Dieses Engagement schafft eine besondere Wertschätzung, steigert die Motivation im Job, aber auch den Wunsch, noch besser deutsch zu lernen." So wächst das Miteinander im Unternehmen - und im Stadtteil.
Ein Interview mit Constanze Klotz vom Social-Design-Label "Bridge&Tunnel" finden Sie hier: http://ots.de/VQ3VH
Über Deutschlands Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen"
"NachbarschafftInnovation - Gemeinschaft als Erfolgsmodell": Unter
diesem Motto steht der Wettbewerb 2016. Die Initiative "Deutschland
Land der Ideen" und die Deutsche Bank, die selbst zahlreiche Projekte
zur Integration von Migrantinnen und Migranten fördert, würdigen
bundesweit die 100 besten Ideen für Deutschland: Die Siegerprojekte
zeigen den Mehrwert und das Potenzial gemeinschaftlichen Handelns für
die Gesellschaft auf - ob in Unternehmenskooperationen,
Nachbarschaftsinitiativen oder wissenschaftlichen Netzwerken. Die
diesjährigen Preisträger wurden am 31. Mai verkündet. Mehr Infos zu
"Bridge&Tunnel - Social Design aus dem Quartier" und den anderen
Siegerideen auf www.ausgezeichnete-orte.de.
(1) http://ots.de/SXsmy
(2) https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Datenreport/Datenreport.html
OTS: Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" newsroom: http://www.presseportal.de/nr/113902 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_113902.rss2
Pressekontakt: Harry Olschok und Marie Scheffer Tel.: +49/030 7261 46 -711 | -781 Mail: presse-LdI@fischerappelt.de www.ausgezeichnete-orte.de www.deutsche-bank.de/ideen
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