15.09.2016 20:33:00
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Nun offiziell: Cernko wird Erste-Group-Risikovorstand ab Anfang 2017
Diese Personalveränderungen haben die Aufsichtsräte der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG am Donnerstag beschlossen. Cernko wird Anfang 2017 neuer Risikovorstand der Erste Group. Der aktuelle Risikovorstand Gottschling legt sein Mandat vorzeitig zurück, nachdem er eine Verlängerung seines Vertrags über Juni 2017 hinaus aufgrund der räumlichen Distanz zu seiner Familie ausgeschlossen hatte.
In der Erste Bank folgt ab Anfang Oktober Stefan Dörfler, bisheriger Bereichsleiter "Group Markets", auf Thomas Uher, der auf eigenen Wunsch vorzeitig ausscheidet, teilte die Erste am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung mit. Beide Personalia waren zuvor bereits von Medien kolportiert worden.
"Das Risikomanagement ist die Grundlage des Bankgeschäfts mit enormen Auswirkungen auf die Kundenbeziehung. Der Aufsichtsrat hat sich aus mehreren hoch qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten für Willibald Cernko, aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Kundengeschäft und seiner Vertrautheit mit Risikothemen einer großen internationalen Banken-Gruppe, entschieden", erklärte Erste Group-Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Rödler die Personalentscheidung.
"Dass ich zum Abschluss meiner langen Bank-Karriere meine Erfahrung bei der Erste Group, einem der größten und erfolgreichsten Finanzdienstleister in CEE, einbringen kann, ist für mich eine Ehre und gleichzeitig ein Auftrag", wird Cernko in der Aussendung zitiert.
Cernko (60) startete seine Laufbahn bei der Raiffeisenkasse Obdach-Weißkirchen. 1985 wechselte er nach Wien in die Creditanstalt, die dank Fusion in der Bank Austria aufging, deren Chef er gute sechs Jahre bis Februar 2016 war. Cernko war im Bank-Austria-Vorstand unter anderem für Osteuropa und - vier Jahre lang - für die Privatkunden zuständig. Die damals rote Zahlen schreibende Sparte hat er praktisch saniert. Ende 2007 musste er - da er zugleich Privatkundenvorstand der Hypo Vereinsbank (HVB) war - seinen Wiener Vorstandsjob aufgeben. Die deutsche Finanzaufsicht hatte ihm ein Ultimatum gestellt: Er musste sich entscheiden, ob er für die Bank Austria oder für die Schwesterbank unter dem UniCredit-Dach HVB Vorstand sein wollte.
Er entschied sich für München, blieb aber auch in wichtigen UniCredit-Gremien vertreten. In Mailand war er auf Gruppenebene für die zwei Kernmärkte Österreich und Deutschland für die Privatkundensparte verantwortlich, bis er im Oktober 2009 Vorstandsvorsitzender der Bank Austria UniCredit wurde.
Erste-Group-Chef Andreas Treichl bedankte sich am Donnerstag bei Gottschling und Uher für deren Einsatz in der Bankgruppe. Der vorzeitige Abgang des Erste-Bank-Chefs Uher drehte sich offenbar um die Weiterentwicklung der Erste Bank. "Bei Fragen rund um die weitere strategische Ausrichtung waren wir allerdings nicht mehr ganz auf einer Linie. Für mich ist der Schritt, den Thomas setzt, ein Zeichen seiner Managerqualität und auch seiner menschlichen Stärke. Mit ihm verlässt ein starker Sparkassenbanker unsere Gruppe", kommentierte Treichl die Personalentscheidung. Uher war seit dem Jahr 2010 Erste-Bank-Chef und davor drei Jahre Erste-Bank-Vorstand.
Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung wurden auch die verbleibenden Erste-Group-Vorstände Gernot Mittendorfer (CFO), Petr Bravek (COO), Jozef Sikela (Corporates and Markets) und Peter Bosek (Retail) bis 31.12.2020 vorzeitig verlängert, deren Verträge im Laufe des Jahres 2017 ausgelaufen wären. Treichls Vertrag läuft bis Ende Juni 2020.
(Schluss) cri/gru
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