21.07.2016 19:32:39

NOZ: Nord/LB: Ausnahmezustand in der Türkei schadet der Wirtschaft

Osnabrück (ots) - Nord/LB: Ausnahmezustand in der Türkei schadet der Wirtschaft

Chefvolkswirt Windels: Standortbedingungen für Unternehmen verschlechtern sich rapide

Osnabrück. Der Ausnahmezustand in der Türkei schadet nach Einschätzung der Norddeutschen Landesbank Girozentrale (Nord/LB) der international vernetzten Wirtschaft des Landes: "Mit der Verhängung des Ausnahmezustands verschlechtern sich die Standortbedingungen rapide für Unternehmen, die in der Türkei tätig sein wollen", sagte der Chefvolkswirt der Bank, Torsten Windels, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe das Land in der Vergangenheit wirtschaftlich vorangebracht, stelle ökonomische Belange nun aber zunehmend hintenan. Über die neuen Restriktionen für den Bildungssektor sagte Windels: "Dass jetzt ein ökonomisch besonders wichtiger Teil der Bevölkerung unter Beobachtung gestellt und sein Handlungsspielraum eingeschränkt wird, ist ein schlechtes Signal für die Wirtschaft. Wenn Professoren suspendiert, Hochschulleiter ausgetauscht und akademische Stellen nur noch mit Parteitreuen besetzt werden, schädigt das die Innovationsfähigkeit der Ausgebildeten."

Unmittelbare Beeinträchtigungen für deutsche Exporteure sieht der Nord/LB-Chefvolkswirt noch nicht, sehr wohl aber für deutsche Touristik-Unternehmen mit starkem Türkei-Geschäft. Volkswirtschaftlich drohe Europa ein Problem, falls die Türkei wegen Erdogans Politik von einer "Auffangstation für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten zu einem Flüchtlingsproduzenten" werde. "Wenn Menschen wegen politischer Verfolgung aus der Türkei fliehen und die Zahl der Asylanträge steigt, wird das akut vor allem Griechenland und Italien belasten, indirekt aber auch Deutschland."

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