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30.01.2024 23:33:00
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Nikola-CEO sieht "Wendepunkt" für Wasserstoff-Technologie gekommen - Nikola soll Markt anführen
• Neuer CEO will Nikola wieder in die richtige Spur lenken
• Großes Potenzial in Kanada
Nikola von Skandalen belastet
Der US-amerikanische Lastkraftwagenhersteller Nikola hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Lkw-Transport zu revolutionieren. Mit den eigens dafür produzierten Elektrolastkraftwagen mit Wasserstoff-Brennzellen und einem Netz von Wasserstofftankstellen soll der Gütertransport deutlich umweltfreundlicher werden. In der Vergangenheit wurde der Konzern in diesem Unterfangen jedoch von einigen Herausforderungen zurückgeworfen, so etwa die vom Shortseller Hindenburg Research 2020 erhobenen Betrugsvorwürfe gegen Nikola-Gründer Trevor Milton.
Hohe Erwartungen an neuen Nikola-Chef
Nach dem Rücktritt Miltons im selben Jahr rückte Mark Russell an die Spitze, ehe dieser die Führungsposition zum 1. Januar 2023 an den ehemaligen Chef der Stellantis-Tochter Opel Michael Lohscheller abtrat. Lohschellers Engagement hielt jedoch nur kurz: Bereits im August desselben Jahres verließ der Deutsche den Tesla-Konkurrenten wieder. Seitdem hat Steve Girsky die Konzernleitung inne, der in seiner Karriere bereits bei General Motors und Stellantis aktiv war und seit September 2020 Vorsitzender des Verwaltungsrats war. Nun soll der neue Nikola-Chef das Ruder herumreißen und den ins Straucheln geratenen Hersteller von E-Wasserstoff-Lkw wieder auf die Überholspur bringen.
Richtiger Zeitpunkt gekommen
Dazu könnte jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sein, glaubt man Girskys Aussagen von der Consumer Electronic Show in Las Vegas im Januar. Gegenüber "TruckNews.com" erklärte der neue Nikola-Chef, dass im Bereich Wasserstoff derzeit viel geschehe. "Ich habe schon lange nicht mehr so viel Aktivität im Bereich Wasserstoff gesehen", wird Girsky zitiert. "Die Technologie ist an einem Wendepunkt angelangt."
Dennoch machte Girsky klar, dass man nicht nur Teil des Markts um Wasserstofflösungen bleiben wolle, sondern diesen gar anführen werde. "Wir werden die Ersten sein", zeigte er sich dem Portal gegenüber siegessicher. "Und wir werden den Fuß auf dem Pedal lassen."
Kooperation mit kanadischem Händler
Um dieses Ziel zu erreichen, könnte Nikola auch von der freundlichen Einstellung Kanadas zu Wasserstoff profitieren, wie der CEO weiter erklärte. Schließlich kündigte die kanadische Regierung 2021 an, die Alberta Zero-Emissions Truck Electrification Collaboration (AZETEC) mit 2,3 Millionen Dollar zu unterstützen. "Die Zeit des Wasserstoffs ist gekommen, und Kanada ist führend", hatte Seamus O'Regan Jr., Minister für natürliche Ressourcen, damals laut TruckNews.com erklärt. Im September 2023 verkündete Nikola dementsprechend auch die Erweiterung seines Händlernetzes nach Kanada, wie aus einer Pressemitteilung hervorging. So werden Lkw der Klasse 8 in Kanada nun durch den Händler ITD Industries vertrieben. "ITD als unseren ersten kanadischen Händler an Bord zu holen, ist ein aufregender Schritt für Nikola. Kanadas emissionsfreies, fahrzeugfreundliches Umfeld für Lkw der Klasse 8, das durch attraktive Anreize und ehrgeizige Ziele zur Verringerung des CO2-Ausstoßes gefördert wird, macht das Land zu einem strategischen Markt für die Zukunft des Transportwesens", kommentierte Girsky die Ankündigung.
Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist jedoch auch der Ausbau des Wasserstoff-Netzwerks, wie Girksy im Januar im Interview mit TruckNews.com verlautete. Unter der Marke Hyla will Nikola zu diesem Zweck eigene modulare Wasserstoff-Tankstellen anbieten, die sich unkompliziert errichten lassen. "Wir werden modulare Stationen als Methode nutzen, um die Nachfrage in bestimmten Gebieten zu steigern und diese Nachfrage auf ein Niveau zu bringen, bei dem die Investition in eine Schwerlaststation viel risikoärmer ist", erklärte Joseph Cappello, der den Bereich Nikola Energy leitet, laut dem Online-Medium. So dürften die modularen Tankstellen ihren Zweck anfangs erfüllen, sobald aber zwischen 100 und 150 Lkw die Station nutzen, sei ein Ausbau auf eine feste Tankstelle von Vorteil.
Ob Nikola mit dieser Strategie Erfolg haben wird und ob sich damit auch der zuletzt ins Schlingern geratene Kurs der Nikola-Aktie an der NASDAQ erholt, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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