26.06.2013 18:38:58

neues deutschland: Krise und Rassismus - Diskriminierung von Roma in Europa

Berlin (ots) - Die ökonomische Krise in Europa fordert viele Opfer. Den abstrakten wie der demokratischen Legitimierung von Entscheidungen über das Kaputtsparen ganzer Volkswirtschaften folgen die konkreten: Menschen. Zwangsräumungen, Arbeitslosigkeit, die Perspektivlosigkeit für eine ganze Generation gut ausgebildeter Jugendlicher trifft die Krisenstaaten mit voller Wucht. Oft ist Migration die einzige Möglichkeit. Doch während Facharbeiter und Akademiker zumindest die Chance haben, in den nicht so gebeutelten Staaten oder dem demografiewandelgeplagten Krisenprofiteur Deutschland unterzukommen, ist die Mehrzahl der Roma ein ungeschützter Spielball von Rassismus und Armut. In ihren Heimatländern diskriminiert, schikaniert und vernachlässigt, stehen ihnen die Türen in die anderen Länder Europas zwar offen. Doch nur, um dort wieder auf rassistische Vorurteile und Armut zu treffen. Um nicht nur von den erstarkenden rechten, faschistischen und nazistischen Parteien und Organisationen als unliebsame Konkurrenz um das wenige Geld gebrandmarkt zu werden, das zu verteilen ist. Im gleichen Maße wie das Geld in Banken fließt, mit dem bisher die Intoleranz durch relativen Wohlstand eingehegt wurde, scheint sich die Lage der Roma zu verschärfen. Zu bequem ist vielen die Antwort, für die eigene Ungerechtigkeitserfahrung noch Schwächere verantwortlich zu machen und den Parolen der Politik zu glauben, anstatt diese selbst anzugreifen - für ein besseres Leben für alle.

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