23.11.2015 22:32:39

Neue Westfälische (Bielefeld): Wincor Nixdorf wird übernommen Bittere Pille Martin Krause

Bielefeld (ots) - Wer noch Zweifel am Fusionswillen von Diebold und Wincor Nixdorf gehabt haben sollte, ist nun schlauer. Die Gesprächspartner haben sich geeinigt. Wenn es nach Andy W. Mattes und Eckard Heidloff geht, dann wird 2016 Firmenhochzeit gefeiert. Besser gesagt, Wincor will sich schlucken lassen. Aber zu jeder Hochzeit gehört auch ein Schmaus . . . Zuvor haben noch die Aktionäre das Wort, die in der Regel vor allem auf das Kurspotenzial achten. Diebold knüpft die Übernahme an die Bedingung, 67,6 Prozent der Aktien zu erhalten, um mit den eigenen Aktien im Wincor-Besitz die 75-Prozent-Hürde zu nehmen. Das bedeutet: Ein Beherrschungsvertrag scheint das Ziel zu sein, früher oder später folgt wohl der Börsenabgang. Spieler behalten ihre Aktien vielleicht bis zu einem Squeeze-out (Abfindung). Aber das Ende der Wincor Nixdorf AG ist vorgezeichnet. Man darf unterstellen, dass Heidloff und Mattes für den vereinten Konzern wirklich bessere Chancen sehen. Von 150 Millionen Euro Sparpotenzial ist die Rede. Es sind offenbar gute Gespräche geführt worden, und nichts deutet darauf hin, dass auf das Wincor-Management unfairer Druck ausgeübt worden wäre. Die Übernahme ist freundlich. Auch das Argument, globale Präsenz sei gemeinsam leichter, leuchtet ein. Insofern ist die Zuversicht der IG Metall und des Landrats verständlich: Eine erfolgreiche Diebold-Nixdorf Inc. ist besser als eine angeschlagene Wincor Nixdorf AG, auch für Paderborn. Dafür, dass die Fusion gedeihlich verläuft und dass Paderborn längerfristig eine wichtige Rolle spielt, gibt es aber keine Garantie. OWL verliert, das ist die bittere Pille, einen wichtigen Firmensitz.

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