17.10.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben in den vergangenen Jahren in ihren Herbstgutachten viele Fehlprognosen getroffen. Mit Kritik halten sie sich dennoch nicht zurück. Gut so. Auch im jüngsten Gutachten äußern sie sich deutlich zu umstrittenen Themen wie Mindestlohn und Steuererhöhungen. Wichtiger noch, sie weisen auf einen Missstand hin, den eine breite Mehrheit in Deutschland gerne vergisst oder sogar verdrängt: die andauernde Niedrigzinspolitik, vor deren Folgen nicht oft genug gewarnt werden kann. Die Plage des billigen Geldes frisst Sparguthaben oder Altersvorsorgeansprüche auf. Die Verluste entstehen schleichend, werden viele aber besonders hart treffen, wenn der Entwicklung nicht endlich Einhalt geboten wird.
Es ist daher wichtig, dass die Institute ihre Finger auch in diese Wunde legen, damit die EZB umdenkt. Die Niedrigzinspolitik wird zum Verhängnis, wenn sie zu lange durchgezogen wird. Sie ist kein adäquates Mittel, um die Euro-Zone zu sanieren, auch weil sie verlogen ist. Denn diese Rettungsaktion erfolgt durch die Hintertür, den Bürgern wird keine ehrliche Rechnung präsentiert. Der Ruf der Herbstgutachten-Institute hat gelitten, weil sie die Finanzkrise, die im Herbst 2008 begann, nicht kommen sahen. Wenn sie bei der Ehrlichkeit des jüngsten Gutachtens bleiben, lässt sich Schaden reparieren.
Georg Kern
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