09.05.2013 22:15:02
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Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Meisner
Joachim Meisner ist von seiner konservativen, romtreuen Haltung überzeugt, und das ist sein gutes Recht. Dass der Kardinal nicht nach Mehrheiten und Beliebtheit schielt, sondern unbequem sein will, spricht für ihn.
Doch viele Katholiken in Deutschland, Laien ebenso wie Kleriker, tun sich mit dem Kölner Erzbischof schwer. Nicht wenige haben über Jahre heftig unter ihm gelitten - Pfarrer, Diakone und andere hauptamtlich Beschäftigte beispielsweise. Viele Kritiker sind darunter, die sich selbst in der Mitte ihrer Kirche sehen.
Verbote, drastische Formulierungen, eine rigorose Moral und umstrittene Personalpolitik tragen zum Negativ-Image des mächtigen Kardinals bei. Meisner polarisiert. Er stellte sich oft kompromisslos gegen die meisten anderen katholischen Bischöfe in Deutschland, so beim System der Schwangerenkonfliktberatung.
Mit Meisners Haltung lässt sich jedoch nicht entschuldigen, dass Katholiken mancherorts eine aggressive Stimmung entgegenschlägt. Es rechtfertigt auch nicht, dass etwa der Grünen-Abgeordnete Volker Beck Meisner in überzogener Weise als einen "Hassprediger" titulierte.
Sollte der Kardinal zum Jahresende zurücktreten, dürfte es innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland ein befreiendes Aufatmen geben. Viele Gläubige wünschen sich mehr Barmherzigkeit, wie sie Papst Franziskus predigt.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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