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Viel Zockerei 22.02.2021 23:30:00

Nach GameStop-Kapriolen: Brokerhaus Charles Schwab warnt vor "Mikro-Blasen"

Nach GameStop-Kapriolen: Brokerhaus Charles Schwab warnt vor "Mikro-Blasen"

• Viel Spekulation am Markt
• Warnung vor Mikro-Blasen
• Starkes Momentum treibt den Markt

Im Januar eilten die wichtigsten US-Aktienindizes von Rekord zu Rekord. Doch in den letzten Tagen richtete sich das Augenmerk der Marktteilnehmer insbesondere auf den Shortselling-Krieg zwischen Hedgefonds und organisierten Kleinanlegern.

Marktgeschehen gleicht einem Spiel

Die jüngsten Kurskapriolen bei GameStop, AMC oder anderen stark geshorteten Aktien sind laut Liz Ann Sonders jedoch nicht fundamental begründet. Stattdessen handle es sich um reine Spekulation, erklärte die Expertin, die als Senior Vice President und Chief Investment Strategist bei Charles Schwab tätig ist, in einem Interview mit "Yahoo Finance".

Zwar sei nicht ausgeschlossen, dass so für eine gewisse Zeit Gewinne gemacht werden können, doch die Aktienexpertin fühlt sich hierbei an Spiele aus der Kindheit erinnert, wie beispielsweise Reise nach Jerusalem. Deshalb befürchtet sie auch, dass es für einige Investoren letztlich nicht gut ausgehen wird.

Positiv hob Sonders dabei hervor, dass - im Gegensatz zu 1999/2000 - die stärksten Spekulationen nicht die bedeutendsten Aktien des S&P 500 erfasst haben. Dies könne sich vielleicht als Rettung erweisen.

Micro-Blasen

Für die Aktien-Expertin steht fest, dass sich inzwischen zahlreiche Mikro-Blasen gebildet haben, doch ist sie sich nicht sicher, ob diese Aussage auch über den Gesamtmarkt getroffen werden könne.

Wie Liz Ann Sonders ausführte, müssen die derzeit allgemein hohen Bewertungen am US-Aktienmarkt nämlich nicht zwangsläufig bedeuten, dass ein Ende der Rally kurz bevorsteht. Der Unterschied zwischen der jetzigen Situation und dem Crash von 1999/2000 sei zum einen, dass den Marktteilnehmern aktuell bewusst sei, dass sich die Kurse einem übertriebenen Niveau annähern. Zum anderen würden sich die Unternehmensergebnisse derzeit deutlich verbessern, weil sie sich vom Corona-bedingten Einbruch erholen - eine Entwicklung die damals anders war.

Starkes Momentum

Andererseits will sich Sonders aber auch nicht darauf festlegen, wie sich der Aktienmarkt weiter entwickeln wird. Denn auch wenn die Bewertungen üblicherweise ein wichtiger Entscheidungsfaktor für Anleger sind, so könne es doch vorkommen, dass sie ignoriert werden. Und eben dies sei derzeit der Fall. Nach Ansicht der Expertin spielen die Bewertungen nämlich derzeit nicht die dominante Rolle bei der Marktentwicklung. Stattdessen würde der Markt von seinem Momentum angetrieben und es sei möglich, dass es noch für einen längeren Zeitraum so weitergehen könnte.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: MarcelClemens / Shutterstock.com

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