Dow Jones
10.03.2014 08:16:33
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
=== +++++ SPRUCH +++++
"Auch die besessensten Vegetarier beißen nicht gern ins Gras." (Joachim Ringelnatz)
+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In Russland findet am Montag feiertagsbedingt kein Handel statt.
+++++ TAGESTHEMA +++++
China hat im Februar einen überraschenden Einbruch der Exporte verzeichnet und ein hohes Außenhandelsdefizit eingefahren. Damit kommen erneut Sorgen über die tatsächliche Stärke der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf. Die Exporte sanken um 18,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ökonomen hatten dagegen mit einem Plus von 5 Prozent gerechnet. Der Absturz im Februar folgt nach einem starken Zuwachs von 10,6 Prozent im Januar - und ist der erste Rückgang seit September 2013. Im Gegensatz zu den Ausfuhren legten die Importe wie schon im Januar um rund 10 Prozent zu. Aus diesem Grund fuhr China ein hohes Außenhandelsdefizit von 22,98 Milliarden US-Dollar ein. Das ist das erste Defizit seit knapp einem Jahr und das höchste seit zwei Jahren. Beobachter warnen aber davor, zu viel in die Daten hinein zu interpretieren.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:30 DE/SGL Carbon SE, Jahresergebnis
11:00 DE/SAP AG, PK anlässlich der CeBIT 2014
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- FR 08:45 Industrieproduktion Januar PROGNOSE: 0,0 gg Vm zuvor: -0,3% gg Vm - IT 10:00 Industrieproduktion Januar PROGNOSE: +0,4% gg Vm/-1,1% gg Vj zuvor: -0,9% gg Vm/-0,7% gg Vj+++++ AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN +++++
Keine relevanten Auktionen angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX zuletzt +/- % DAX 9.350,75 -2,01% DAX-Future 9.393,00 -1,40% XDAX 9.392,29 -1,40% MDAX 16.655,96 -1,30% TecDAX 1.273,66 -1,46% Euro-Stoxx-50 3.095,31 -1,57% Stoxx-50 2.901,32 -1,49% Dow-Jones 16.452,72 +0,19% S&P-500-Index 1.878,04 +0,05% Nasdaq-Comp. 4.336,22 -0,37% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 142,25% +9+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Trotz des am Morgen vergleichsweise stabilen S&P-500-Futures rechnet ein Händler mit Kursverlusten im Verlauf des europäische Aktienhandels. "Ich sehe keinen Grund, warum Chinas konjunkturelle Schwäche unsere Märkte nicht auch belasten sollte", sagt der Händler. In China sind die Exporte im Februar um ein Fünftel eingebrochen. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 5 Prozent gerechnet. Daraufhin melden Asiens Börse hohe Kursverluste. Stahl-Futures seien um mehr als 3 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juni 2013 gefallen und Eisenerz-Futures um 4 Prozent. In Sydney verlieren BHP-Billiton, Newcrest und Rio Tinto zwischen 4 und 6 Prozent. Die Kursverluste der Minenwerte dürften sich in London fortsetzen und den FTSE-100 daher überdurchschnittlich nachgeben lassen. Belastend für die Finanzmärkte werten Beobachter nach wie vor den Konflikt in der Ukraine.
Sehr gute US-Arbeitsmarkt-Daten haben die Börsen mit deutlichem Minus aus der Handelswoche gehen lassen. Die Märkte reagierten zunächst positiv. Dann setzten sich jedoch Sorgen vor einem beschleunigten Ende der lockeren Geldpolitik durch die US-Notenbank durch. Die Zinsen stiegen global an, bei den zehnjährigen US-Anleihen ging es über die wichtige Renditemarke von 2,8 Prozent. Zudem belastete die Krimkrise ganz entscheidend. Hauptverlierer unter Europas Branchen waren die Rohstoffwerte, denen ein Zinsanstieg besonders zusetzen könnte. Der Sektor fiel um 3,6 Prozent. Auch Automobilwerte standen unter Druck, hier ging es im Schnitt um 2,1 Prozent nach unten. Aktien der Telecom Italia verloren nach schwachen Geschäftszahlen 2,6 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Den Dax belastete zusätzlich ein Kapitalabzug aus deutschen Aktien. Dies machte ihn zum schwächsten Index in Europa. Die Mittelabflüsse seien schon länger zu beobachten, hieß es dazu bei der Societe Generale: "Deutsche Aktien sind nicht mehr en vogue". Die Verlierer im DAX zogen sich durch alle Branchen: So verloren Deutsche Post und Conti je 3,2 Prozent, Siemens 2,7 Prozent und Bayer 2,9 Prozent. Fraport fielen 2,2 Prozent, da das Gewinnziel für 2014 unter den Erwartungen lag. Evonik notierten nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen kaum verändert. Krones sprangen dagegen um fast 6 Prozent. Die UBS hat die Aktien des Herstellers von Abfüll- und Verpackungsanlagen zum Kauf empfohlen.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 9.392 (XETRA-Schluss: 9.351) Punkte
Die deutschen Aktien haben sich am Freitagabend etwas von den heftigen Kursverlusten erholt, mit denen sie im regulären Handel auf die jüngste Entwicklung der Krimkrise reagiert hatten. Daimler-Aktien wurden 0,6 Prozent höher gestellt. Das Unternehmen verkauft seinen Anteil am Großmotorenhersteller RRPS an seinen Partner Rolls Royce. Die Kursreaktion sei angesichts der zu erwartenden Erlöse von 2,3 Milliarden Euro recht verhalten, merkte ein Händler an.
USA / WALL STREET
Der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung wies für Februar einen unerwartet deutlichen Beschäftigungsaufbau aus. Allerdings war die Arbeitslosenquote höher als erwartet. Insgesamt dürften die Daten die US-Notenbank, die ihre Entscheidungen stark am Arbeitsmarkt ausrichtet, aber nicht davon abhalten, ihre ultralockere Geldpolitik allmählich zu drosseln. Der Krimkonflikt, der an den europäischen Börsen heftige Verwerfungen hervorgerufen hatte, spielte für die US-Anleger kaum eine Rolle. Pfizer zeigten sich etwas belastet vom Rückruf dreier Chargen eines Antidepressivums. Einem Bericht zufolge wurde darin eine Kapsel gefunden, die ein anderes Medikament enthielt. Der Kurs fiel um 0,1 Prozent. Überraschend gute Geschäftszahlen verhalfen den Aktien der Schuhhandelskette Foot Locker zu einem Kursplus von 8,8 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3883 +0,0% 1,3876 1,3870 EUR/JPY 143,0978 -0,0% 143,1660 143,3359 EUR/CHF 1,2174 -0,1% 1,2183 1,2187 USD/JPY 103,0920 -0,1% 103,1775 103,3300 GBP/USD 1,6732 +0,0% 1,6724 1,6726Der Euro legt im asiatisch geprägten Devisenhandel leicht zum Dollar zu. Letztlich profitiert der Dollar aber noch immer von den überaus positiven Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag. "Die Daten sind nicht notwendigerweise ein Zeichen einer anziehenden Konjunkturerholung. Aber sie scheinen zu bestätigen, dass die jüngste Schwächephase doch dem Wetter geschuldet war", sagt Devisenstratege Brian Daingerfield von RBS Securities.
+++++ Rohstoffe +++++
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 102,11 102,58 -0,46 -0,47 Brent/ICE 108,49 109,00 -0,47 -0,51Hoffnungen auf eine konjunkturbedingt höhere Nachfrage verhalfen dem Ölpreis zu einer Erholung von seinen jüngsten Verlusten. Das Barrel der US-Sorte WTI kostete zum Settlement 102,58 Dollar und damit 1,0 Prozent bzw 1,02 Dollar mehr als am Donnerstag. Brentöl verteuerte sich um 0,8 Prozent bzw 0,90 Dollar auf 109 Dollar.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.333,70 1.338,82 -0,4% -5,12 Silber (Spot) 20,73 20,87 -0,7% -0,15 Platin (Spot) 1.467,80 1.482,50 -1,0% -14,70 Kupfer-Future 3,12 3,16 -1,1% -0,04Der Goldpreis gab im US-Handel um 1,0 Prozent bzw 13,60 Dollar auf 1.338,20 Dollar nach. Mit den guten Arbeitsmarktdaten schwindet die Notwendigkeit für eine ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank, das drückte auf den Goldpreis. Die jüngste Entwicklung im Krimkonflikt verschaffte dem gelben Edelmetall keinen Zulauf.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
KRIMKRISE
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich entschieden hinter eine Abspaltung der Krim von der Ukraine gestellt und sämtliche Sanktionsdrohungen des Westens in den Wind geschlagen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier geht davon aus, dass die EU bereits in den kommenden Tagen über eine Verschärfung ihrer Sanktionen gegen Russland entscheiden wird. Bundeskanzlerin Angela Merkel hält an ihrer Einschätzung fest, dass das angesetzte Referendum zum Status der Krim "illegal" ist. Die ukrainische Regierung will indes "keinen Zentimeter" ukrainischen Territoriums hergeben. Europäische Politiker drohen derweil mit ernsten Folgen für Russland im Energiemarkt.
Inflation CHINA
Der Preisauftrieb in China hat nachgelassen. Die Verbraucherpreise versteuerten sich im Februar um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ökonomen hatten damit gerechnet, dass sich die Teuerung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gegenüber dem Jahresstart abschwächt. Im Januar lag die Inflation noch bei 2,5 Prozent.
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanische Wirtschaft ist zu Jahresende 2013 schwächer gewachsen als zunächst berichtet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Oktober und Dezember nur mit einer hochgerechneten Jahresrate von 0,7 Prozent. In einer ersten Schätzung war noch ein Plus von 1,0 Prozent ermittelt worden.
BONITÄT BELGIEN/NIEDERLANDE
Moody's hat die Ausblicke für Belgien und die Niederlande auf Stabil von Negativ hochgestuft. Die Bonitätsnoten Aa3 für Belgien und AAA für die Niederlande wurden bestätigt.
GELDPOLITIK
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 10, 2014 02:38 ET (06:38 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 38 AM EDT 03-10-14
-2 of 2- 10 Mar 2014 06:38:00 UTC DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Die Notenbanken rund um den Globus haben mit ihren langfristigen Niedrigzinsversprechen zwar einige Erfolge eingefahren. Es gibt aber auch kritische Aspekte dieser Art von Geldpolitik. Es ist fraglich, ob es deswegen zusätzliche Konjunkturanreize gegeben habe, so Ökonomen der BIZ.
GELDPOLITIK SCHWEIZ
Für die SNB bleibt der Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro das zentrale Instrument ihrer Geldpolitik.
IT-BRANCHE
Mehr Wachstum, mehr Jobs und mehr Verbrauchervertrauen will die deutsche IT-Branche in diesem Jahr erreichen. Der Branchenverband Bitkom rechnet mit einem Umsatzplus von fast zwei Prozent und mindestens 10.000 Arbeitsplätzen zusätzlich, wie sein Präsident Dieter Kempf am Sonntag zum Auftakt der Computermesse Cebit sagte.
BANKENAUFSICHT BUNDESBANK
Die Bundesbank baut ihren Vorstand um und verteilt die Ressorts offenbar neu. Andreas Dombret, der bisher für die Finanzstabilität verantwortlich war, soll nach einer Vorentscheidung künftig die Bankenaufsicht übernehmen, berichtet die SZ. Claudia Buch soll die Zuständigkeit für Finanzstabilität übernehmen.
CONTI
zahlt seinen Mitarbeitern für das vergangene Jahr eine höhere Prämie. Insgesamt schüttet das Unternehmen eine Rekordsumme von rund 120 Millionen Euro nach etwa 100 Millionen im Vorjahr aus.
Dt. Telekom
entdeckt den deutschen Mittelstand als Umsatztreiber. Da das Geschäft mit klassischen Telekommunikationsleistungen wie Telefonie, Mobilfunk und Daten stagniert und zudem keine Besserung in Sicht ist, wächst dafür der Markt mit IT-Diensten. Da will die Telekom jetzt mit verdienen.
JENOPTIK
Der Technologiekonzern will für das vergangene Geschäftsjahr mindestens die Dividende von 18 Cent aus dem Vorjahr zahlen.
BOUYGUES
Im Bieterkampf um die Telekommunikationssparte von Vivendi geht das Konglomerat Bouygues auf Bedenken der Kartellbehörde ein. Bouygues Telecom werde sein Mobilfunknetzwerk an den Rivalen Free für 1,8 Milliarden Euro verkaufen.
VODAFONE
reagiert auf die Sicherheitsbedürfnisse seiner deutschen Unternehmenskunden und startet wie zuvor schon die Deutsche Telekom die deutsche Cloud. Vodafone wird in Deutschland mit dem Partner e-shelter zusammenarbeiten. Vodafone lässt unterdessen beim spanischen Kabelnetzbetreiber Ono nicht locker. Die britische Mobilfunkgesellschaft will nach weiteren Gesprächen mit Ono-Aktionären nun die Bücher der Spanier beschleunigt prüfen, wie eine informierte Person sagte.
SOCIETE GENERALE/CREDIT AGRICOLE
Gegen die französischen Banken werden in den USA schwere Geschütze aufgefahren. Der Vorwurf gegen die beiden Institute laute auf Verstoß gegen Geldwäschegesetze, berichtet ein Informant.
BER
Der Berliner Großflughafen BER wird bis Frühjahr 2015 fertig sein - davon zumindest ist Flughafenchef Hartmut Mehdorn überzeugt, wie er der BamS sagte.
OETKER
Im Verfahren um das größte deutsche Bierkartell droht dem Oetker-Konzern eine Rekordstrafe. Das Bundeskartellamt werde gegen das Unternehmen wegen verbotener Preisabsprachen Ende März ein Bußgeld von 190 Millionen Euro verhängen, berichtet der Focus.
HOCHTIEF
will ihren Einfluss über die australische Tochter Leighton Holdings ausweiten und kündigte den Kauf weitere Aktienanteile im Wert von 1,16 Milliarden australischen Dollar an.
SYMRISE
wächst dank anhaltend hoher Nachfrage weiter profitabel. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte der Duft- und Aromenhersteller sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis einen neuen Rekord. Die Dividende soll um 5 Cent auf 0,70 Euro je Aktie steigen.
=== DJG/raz/cln/flf(END) Dow Jones Newswires
March 10, 2014 02:38 ET (06:38 GMT)
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