Lockere Geldpolitik |
16.11.2021 23:28:00
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Morgan Stanley warnt vor drohender Aktienmarktblase
• US-Geldpolitik bleibt locker
• Morgan Stanley befürchtet Aktienblase
Die Inflationssorgen unter den Marktteilnehmern wachsen zunehmend und auch mehrere Vertreter der US-Notenbank Fed haben schon vor der hohen Inflation gewarnt. Dennoch erklärte Jerome Powell, Chef der Federal Reserve, vergangene Woche, dass er die Zeit für Zinsanhebungen in den USA noch nicht gekommen sieht. Zur Begründung führte er zum einen an, dass es bei der Arbeitsmarktsituation trotz einer erheblich besseren Lage noch Raum für Verbesserungen gebe. Vollbeschäftigung ist neben Preisstabilität das zweite Ziel der US-Notenbank. Zum anderen sieht Powell bisher keine Anzeichen für eine drohende Lohn-Preis-Spirale.
Morgan Stanley besorgt
Lisa Shalett, CIO bei der Vermögensverwaltung von Morgan Stanley, befürchtet jedoch, dass die Geldpolitik der Fed von den derzeitigen Fundamentaldaten abweicht. Denn die Geldpolitik sei "ausgesprochen taubenhaft, insbesondere angesichts des überschwänglichen Wirtschaftsausblicks des Fed-Chairmans", zitiert "MarketWatch" aus einer Mitteilung von Lisa Shalett.
"Rekordtiefe, negative Realzinsen sind geeignet, Exzesse und schwache künftige Erträge hervorzubringen", heißt es darin weiter. In diesem Zusammenhang verwies Shalett darauf, dass die derzeitige Differenz zwischen der Federal Funds Rate und dem Verbraucherpreisindex, der die Inflation misst, "die größte in der 60-jährigen Geschichte des Inflations-Maßstabs" sei. Somit würden die "Risiken einer Marktblase" zunehmen.
Tatsächlich haben der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 sowie der NASDAQ Composite im November neue Rekordstände erklommen. "Aktien werden weiterhin angetrieben von der überzogenen Liquidität sowie der taubenhaften Rhetorik der Fed bezüglich möglicher Zinsanhebungen", begründete Shalett die derzeitige Euphorie an der Wall Street. "Negative Realzinsen stützen langfristige und wachstumsorientierte Assets", schrieb Shalett ferner, "aber sie tragen auch zu Asset-Blasen und der Fehlallokation von Kapital bei".
Risikobereitschaft
Auch im Halbjahresbericht der US-Notenbank ist zu lesen, die Risikobereitschaft der US-Anleger angesichts der starken wirtschaftlichen Erholung sei derzeit so hoch wie seit dem Dotcom-Boom von 2001 nicht mehr. Jedoch hieß es darin auch, dass sich die Rahmenbedingungen schnell ändern könnten, falls sich die Corona-Pandemie verschlimmern oder der Konjunkturaufschwung ins Stocken geraten sollte.
Was Anleger jetzt tun sollten
Anlegern rät Lisa Shalett nun, die weiteren Arbeitsmarktdaten, die Unternehmensprognosen für ihre Ergebnisse in 2022 sowie Maßstäbe für die Furcht/Gier-Positionierung der Marktteilnehmer - die sich derzeit einem überkauften Maß annähern - genau im Auge zu behalten.
Redaktion finanzen.at
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