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29.04.2013 20:04:35

Mögliche Provinzial-Fusion: Rechtsform und Standorte umstritten

    MÜNSTER (dpa-AFX) - Bei den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) gibt es zu einer Fusion der Provinzial-Versicherungen Nordwest und Rheinland noch offene Fragen und Streitpunkte. In einer gemeinsamen Sondersitzung der Hauptausschüsse zeigten sich bei der angedachten Rechtsform und den Standorten der neuen Gesellschaften unterschiedliche Vorstellungen. Details wollte ein Sprecher des LWL in Münster nach der nichtöffentlichen Sitzung nicht nennen.

    Die beiden Vorstandsvorsitzenden Ulrich Rüther für die Provinzial Nordwest und Walter Tesarczyk für die Provinzial Rheinland hatten den Delegierten ihre Pläne vorgestellt. LWL-Direktor Wolfgang Kirsch lobte die Arbeit der beiden Vorstandsvorsitzenden, betonte aber, dass "sich der Prozess noch in einem sehr frühen Stadium befindet". Noch vor der Sommerpause treffen sich die Vertreter der beiden Landschaftsverbände erneut.

    Abgeordnete aus beiden Landesteilen bezeichneten die Gesprächsatmosphäre als gut. "In der Sache besteht ja in beiden Parlamenten Einigkeit, dass nur eine Fusion langfristig die Werthaltigkeit der Provinzial-Versicherungen erhält", sagte ein Vertreter aus dem Westfalen-Parlament der Nachrichtenagentur dpa. Der LWL hält 40 Prozent der Anteile an der Provinzial Nordwest, der LVR etwa 33 Prozent an der Provinzial Rheinland. Mitgesellschafter sind verschiedene Sparkassenverbände.

    Um die Pläne für eine engere Zusammenarbeit oder Fusion abschließend bewerten zu können, forderten die Abgeordneten von Rüther und Tesarczyk mehr Informationen. "Die Vorstände müssen Zahlenmaterial liefern, warum sich der eine Standort mehr als ein anderer anbietet. Das fehlt bisher." Zur Debatte steht, die Sachversicherungen und die Unternehmens-Holding auf die Standorte Münster und Düsseldorf zu verteilen.

    In einem Fusionsgutachten, dass im Auftrag der Provinzialeigner bis Ende März erstellt wurde, schlagen die Experten einen Arbeitsplatzabbau von rund 500 der 5.600 Stellen vor. Alle Standorte, darunter auch Kiel, sollten erhalten bleiben. "Dieser Abbau ohne betriebsbedingte Kündigungen macht aus unserer Sicht Sinn. Wir nutzen für die Anpassungen der Strukturen die natürliche Fluktuation aus den Unternehmen", sagte ein SPD-Delegierter.

    Neben den Standorten ist auch die Rechtsform nach einer Fusion umstritten. Zur Diskussion stehen eine Anstalt des Öffentlichen Rechts oder die Aktiengesellschaft. Dazu gab es nach Worten eines Teilnehmers auch in Münster unterschiedliche Ansichten./lic/DP/he

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