20.08.2017 13:42:42

Merck stellt große Zukäufe zurück - Schuldenabbau hat Vorrang

   DARMSTADT (Dow Jones)--Nach der 17 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Laborspezialisten Sigma-Aldrich stehen große Zukäufe zunächst nicht auf der Agenda des Pharma- und Chemiekonzerns Merck. "Erwerbe bis 500 Millionen Euro sind möglich, was darüber hinausgeht, müsste durch Divestments finanziert werden", sagte Merck-Finanzchef Marcus Kuhnert im Interview der Börsen-Zeitung. Grünes Licht für größere Akquisitionen werde es erst geben, wenn der Verschuldungsgrad bei etwa 2 angekommen sei. Zuletzt lag die Relation von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis (Ebitda) bei 2,4. Den Ratingagenturen sei ein klarer Entschuldungsplan zugesagt worden, den man nun auch einhalten müsse.

   Kuhnert bezeichnete es als Gratwanderung, dass der Konzern einerseits von Zeit zu Zeit in allen Unternehmensbereichen akquirieren müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Andererseits gebe es aber klare Zusagen an die Ratingagenturen und die Fremdkapitalgeber.

   Der CFO unterstrich, dass Merck das aktive Portfoliomanagement unterhalb der drei Unternehmensbereiche Healthcare, Life Science und Performance Materials in Zukunft fortsetzen werde.

   An der Struktur als pharmazeutisch-chemischer Mischkonzern mit drei Unternehmensbereichen solle nicht gerüttelt werden. "Konglomerat steht in unserer Interpretation für einen bestimmten Grad der Diversifizierung", erklärte Kuhnert. Mit einem Geschäft in Märkten unterschiedlicher Zyklizität und einer globalen Verbreitung verschaffe sich Merck einen Risikoausgleich im Konzern.

   Kontakt zum Autor: Steffen.Gosenheimer@wsj.com

   DJG/gos

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   August 20, 2017 07:12 ET (11:12 GMT)

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