09.04.2023 15:00:38
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Mehrheit findet 8 Prozent mehr Lohn im öffentlichen Dienst angemessen
BERLIN (dpa-AFX) - Mehr als die Hälfte der Bundesbürger hält die von den Arbeitgebern angebotene Lohnerhöhung von 8 Prozent für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen für angemessen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hervor. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen Ende März wurde ein Schlichtungsverfahren eingeleitet, das Ende dieser Woche beginnen und innerhalb von zwei Wochen durchgeführt werden sollte. Näheres zu Ort und Beginn der Schlichtung wurde von den Tarifpartnern nicht bekanntgegeben.
Der Umfrage zufolge halten 51 Prozent der Befragten 8 Prozent mehr Lohn für angemessen, 31 Prozent finden dies nicht angemessen. Die Gewerkschaften hatten 10,5 Prozent mehr Einkommen gefordert, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte nach dem Scheitern der Verhandlungen mitgeteilt, dass die Arbeitgeber 8 Prozent mehr Einkommen und einen Mindestbetrag von 300 Euro geboten hätten. Eine Sprecherin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte später allerdings verlauten lassen, dass die Arbeitgeber in der besagten dritten Verhandlungsrunde gar kein offizielles neues Angebot vorgelegt hätten, dass aber eine deutliche Erhöhung und ein Mindestbetrag vorstellbar gewesen seien. Hintergrund dürfte sein, dass der Verhandlungsstand Ausgangspunkt für die Schlichtung sein könnte.
Die Schlichtungsgespräche sollen vertraulich stattfinden. Nach Ende der Schlichtung sollen die Tarifverhandlungen am 22. April in Potsdam fortgesetzt werden. Falls die Verhandlungen endgültig scheitern, könnten flächendeckende Streiks im öffentlichen Dienst folgen./bw/DP/he
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