Wertvollste Konzerne |
04.08.2019 22:11:00
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Mehr wert: Zwei US-Börsenschwergewichte schlagen alle deutschen Aktienkonzerne
• Alle deutschen Aktien zusammen abgeschlagen
• Deutsche Börsenlandschaft hinkt hinterher
Billionenbewertung ungleich verteilt
Die 763 deutschen Konzerne, die Aktien auf dem heimischen Börsenparkett platziert haben, bringen es insgesamt auf eine Bewertung von 2,027 Billionen US-Dollar, errechnete das ‚Handelsblatt‘. Davon macht allein der deutsche Leitindex DAX 1,358 Billionen US-Dollar oder 1,219 Billionen Euro aus. Nach Marktkapitalisierung ist dabei der DAX-Konzern SAP Spitzenreiter aller heimischen Konzerne: Der Softwarehersteller aus Walldorf darf sich 154,13 Milliarden US-Dollar (das sind 138,255 Milliarden Euro) schwer nennen - Stand ist der 26. Juli). Doch im Vergleich zu den teuersten US-Riesen ist er ein Schnäppchen: Die beiden Technologie-Giganten Microsoft und Amazon toppen den Gesamtwert aller deutschen Aktien ohne Mühe.
Erst kürzlich katapultierten die starken Quartalszahlen den US-Hard- und Softwareentwickler Microsoft wieder auf den Börsenthron und machten den Konzern zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen. Am 26. Juli wies Microsoft eine Marktkapitalisierung von 1,08 Billionen US-Dollar aus. Dicht gefolgt von Amazon, das zuletzt noch 985,06 Milliarden US-Dollar wert war. Diese beiden Börsenschwergewichte bringen es insgesamt auf eine Marktkapitalisierung von 2,065 Billionen US-Dollar und sind somit mehr wert als alle deutschen, börsennotierten Firmen zusammen.
US-Riesen auf dem Vormarsch
Die Differenz der Unternehmensbewertung zwischen den heimischen und den US-amerikanischen Börsen ist zweifelsohne enorm. Außerdem ist es mit Amazon und Microsoft noch nicht getan: Denn auch Apple kratzt an der Billionenbewertung, zuletzt konnte der iPhone-Hersteller mit einer Marktkapitalisierung von 960,11 Milliarden US-Dollar glänzen. Genauso warten Google und Facebook jeweils mit einem Börsenwert auf, der in Richtung eine Billion zeigt. Kein Wunder also, dass sieben der zehn Unternehmen, die weltweit den höchsten Nettogewinn verbuchen, in den USA zu verorten sind, verlautet "Handelsblatt". Und genau diese Titel sind es auch, die den längsten Bullenmarkt der Börsengeschichte seit Jahren anführen - der Fokus dieser Konzerne ist dabei ganz klar: Technologie.
Deutschland hinkt hinterher
In Deutschland hingegen dominiert die Industriebranche. Hier stehen exportstarke Industriefirmen im Mittelpunkt, wie die Automobilhersteller Daimler und BMW, der Chemiekonzern BASF genauso wie einige Energieversorger. Alexander Kron, Mitglied der Geschäftsführung beim Wirtschaftsprüfer EY, erklärt, dass ebendiese Unternehmen derzeit deutlich zu kämpfen hätten und mit dem aggressiven Wachstum der US-Riesen der vergangenen Monate und Jahre nicht mithalten konnten. "Hohe Investitionen in die Digitalisierung der Produkte und der Produktion, eine lahmende Weltkonjunktur und eine - angesichts hoher politischer und konjunktureller Risiken - geringe Investitionsbereitschaft aufseiten der Unternehmen bremsen die Entwicklung", zitiert das "Handelsblatt" Kron.
Die dominierenden US-Konzerne profitieren vor allem von dem Hype um ihre Technologien, die an der Wall Street auf Begeisterung gestoßen sind und so den rasanten Anstieg auf dem Börsenparkett ermöglicht haben. Deutsche Konzerne hinken den Börsenschwergewichten vermehrt hinterher, was sich unter anderem bei der Aktienperformance niederschlägt.
Redaktion finanzen.at
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