05.03.2018 12:28:43
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MARKT USA/Neue Drohungen aus den USA dürften Wall Street belasten
Die Sorgen vor einem möglichen Handelskrieg zwischen den USA und seinen wichtigsten Partnern dürften auch zu Wochenbeginn die Wall Street belasten. Zwar konnten sich die Aktienkurse am Freitag von ihren Tagestiefs erholen und schafften mehrheitlich auch den Sprung ins Plus, doch mittlerweile hat US-Präsident Donald Trump weitere Drohungen geäußert. Diesmal könnten mögliche Strafzölle die europäischen Automobilhersteller treffen. Eine weitere Verschärfung der Rhetorik aus den USA ist nicht auszuschließen. Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell auf eine knapp behauptete Eröffnung am Kassamarkt hin.
Damit könnte die Wall Street nahtlos an die jüngsten Wochenverluste anknüpfen. In der letzten Woche war es für den Dow-Jones-Index um 3 Prozent nach unten gegangen, der S&P-500 reduzierte sich um 2 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 1,1 Prozent.
"Die Geschichte hat gezeigt, dass es in Zeiten des Protektionismus nicht gerade gut für die Investoren lief, und US-Präsident Trump dürfte sich eher zurücklehnen, als seine Drohungen wieder zurückzuziehen", so Strategin Rebecca O'Keeffe von Interactive Investor. "Jedes global tätige Unternehmen könnte sofort und erheblich darunter leiden, wenn seine wichtigsten Produkte plötzlich mit Strafzöllen belegt werden." Daher seien die Abwärtsrisiken deutlich erhöht, und es werde schwierig, Sektoren oder auch Unternehmen zu finden, die ein sicherer Hafen gegenüber solchen Risiken seien.
Dazu kommt die Parlamentswahl in Italien vom Wochenende. Zwar sei ein unklarer Wahlausgang erwartet worden, doch sei die Stimmenverteilung deutlich marktunfreundlicher ausgefallen als es die Umfragen zuvor suggeriert hätten, so Ökonom Giovanni Zanni von der Credit Suisse. Ein Bündnis der zentristischen Kräfte sei nun mathematisch unmöglich. Theoretisch möglich sei gleichzeitig ein Zusammengehen extremer Parteien, was für die Märkte weitere Unsicherheit bedeute. Dies sei aber nicht sehr wahrscheinlich, und eine plötzliche Gefahr für einen "Italexit" sehe er nicht, ergänzt der Teilnehmer.
Ob vor diesem Hintergrund die anstehenden US-Konjunkturdaten Einfluss auf das Geschehen haben werden bleibt abzuwarten. Nach der Startglocke wird der Markit-Einkaufsmangerindex für den Service-Bereich in zweiter Lesung für Februar veröffentlicht. Dazu kommt der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für Februar.
Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage überschaubar. Die Aktie von IPG Photonics wird in den S&P-500 aufsteigen. Sie ersetzt dort mit Handelsbeginn am 7. März Scripps Networks, die wegen der Übernahme durch Discovery Communications den Index verlassen müssen. Sowohl die Aktien von IPG und Scripps Newtwork als auch von Discovery Communications werden vorbörslich noch nicht gehandelt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/smh
(END) Dow Jones Newswires
March 05, 2018 06:28 ET (11:28 GMT)
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