15.09.2021 15:55:41

MÄRKTE USA/Wall Street tritt auf der Stelle

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street stabilisiert sich am Mittwoch, erholt sich aber nicht von den Vortagesverlusten. Die negative Reaktion auf die für den Aktienmarkt eigentlich günstige Inflationsentwicklung am Vortag habe gezeigt, dass die Abwärtsrisiken an den Börsen gestiegen seien, heißt es. Die Sorgen über die wirtschaftliche Erholung stiegen angesichts der Corona-Infektionen und schleppenden Impferfolge. Auch die ökonomische Lage in China mit dem wankenden Immobilienriesen Evergrande bereite Sorgen, heißt es weiter mit Blick auf schwache Daten aus dem Reich der Mitte.

Kurz nach Handelseröffnung stagniert der Dow-Jones-Index bei 34.583 Punkten, auch der S&P-500 bewegt sich nicht. Der Nasdaq-Composite büßt 0,2 Prozent ein. "Wir haben uns von der Sorge, dass eine verfrühte Straffung der US-Geldpolitik die Erholung der Aktienmärkte abwürgen könnte, auf Bedenken um die Stärke der ökonomischen Erholung als Belastungsfaktor für Aktien verlegt", sagt Fondsverwalter Sebastian Mackay von Invesco. Insgesamt bleibe der Ausblick für Aktien aber optimistisch, er plädiert für eine Absicherung gegen eine steigende Volatilität.

Zum Zustand der US-Wirtschaft liefert der Empire State Manufacturing Index positive Hinweise. Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im September wider Erwarten gestiegen - und das sehr deutlich. Die Daten seien nicht besonders wegweisend für die US-Geldpolitik, meint aber ein Händler. Die Industrieproduktion hat indes zugelegt, aber einen Tick weniger deutlich als erhofft. Nach den jüngsten Verbraucherpreisen verlieren die Import- und Exportpreise an Brisanz im Hinblick auf die Inflationsentwicklung. Die Importpreise sanken - erstmals seit Oktober. Erwartet worden war ein leichter Anstieg auf Monatssicht.

Dollar schwächelt

Am Devisenmarkt neigt der Dollar zur Schwäche, der Dollar-Index sinkt um 0,1 Prozent. Der Greenback bleibe gefangen in einer engen Spanne, heißt es von den MUFG-Analysten. Die jüngsten Verbraucherpreise hätten letztlich nur geringe Auswirkungen auf die Wechselkurse des Dollar gezeigt. Für die Experten steht außer Frage, dass die US-Notenbank noch im laufenden Jahr mit dem Zurückfahren der Wertpapierkäufe beginnen werde. Allerdings dürfte dies nun erst im November statt September so weit sein. Daher dürfte die Sitzung in der kommenden Woche wohl eher keine erhöhte Volatilität nach sich ziehen.

Am Rentenmarkt steigen die Notierungen leicht, die Renditen neigen damit zur Schwäche. Die schwachen China-Daten stützen die Kurse etwas, heißt es.

Die Erdölpreise werden erneut vom Wetter beeinflusst - und steigen auf ein Sechswochenhoch. Wirbelsturm Nicholas sorgt für Förderausfälle in Nordamerika, während nach Wirbelsturm Ida noch immer nicht alle Anlagen im Golf von Mexiko wieder angefahren worden sind. Diese Stürme zählen zu den Faktoren für höhere Erdölpreise, sagt Analyst Jeffrey Halley von Oanda. Auch die in Europa gestiegenen Erdgaspreise trieben die Ölpreise.

Gold gibt den Löwenanteil der Vortagesaufschläge wieder ab. Das Edelmetall rutscht wieder unter die Marke von 1.800 Dollar.

Apple leicht erholt - Microsoft gesucht

Unter den Einzelwerten erholen sich Apple leicht um 0,6 Prozent. Aus China melden sich positive Stimmen zur jüngsten Produktvorstellung. Vor allem die Preisgestaltung des iPhone 13 wird positiv herausgestrichen. Zwei Senatoren fordern eine Untersuchung bei Facebook über die Art und Weise, wie der Foto- und Video-Dienst Instagram junge Nutzer beeinflusst. Hier könnte dem Sozialen Netzwerk Ungemach drohen, heißt es im Handel. Bislang reagiert der Kurs kaum auf die Schlagzeilen, er verliert 0,1 Prozent.

Die Aktien von Microsoft zeigen sich 1,7 Prozent fester, nachdem das Unternehmen seine Dividende angehoben und den Rückkauf von Aktien im Umfang von 60 Milliarden Dollar angekündigt hat. Skillsoft verbessern sich um 2,2 Prozent. Der Anbieter von Online-Kursen hat überzeugende Zweitquartalszahlen veröffentlicht und dabei seinen Ausblick erhöht.

Papiere von Spielkasinobetreibern stürzen ab, weil Macau die Regulierung der Branche verschrärfen will. Las Vegas Sands, Wynn Resorts und MGM Resorts International brachen um bis 8,5 Prozent ein. In der vierten Reihe stürzen Kaival Brands um knapp 40 Prozent ab. Das Unternehmen, das Einweg-E-Zigaretten der Marke Bidi vertreibt, hat bei Vorlage seiner Drittquartalszahlen die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch gesenkt. Theravance Biopharma sausen um 22,3 Prozent gen Süden. Die Gesellschaft plant Massenentlassungen, um die Kosten signifikant zu drücken. 75 Prozent der Belegschaft müssen gehen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.582,94 +0,0% 5,37 +13,0%

S&P-500 4.442,15 -0,0% -0,90 +18,3%

Nasdaq-Comp. 15.004,45 -0,2% -33,31 +16,4%

Nasdaq-100 15.345,63 -0,2% -37,27 +19,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,21 -0,8 0,21 8,8

5 Jahre 0,80 1,1 0,78 43,4

7 Jahre 1,09 0,8 1,08 43,6

10 Jahre 1,29 -0,3 1,29 37,0

30 Jahre 1,84 -1,6 1,86 19,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:34 Di,17:31 % YTD

EUR/USD 1,1817 +0,1% 1,1806 1,1820 -3,3%

EUR/JPY 129,07 -0,3% 129,27 129,64 +2,4%

EUR/CHF 1,0847 -0,1% 1,0858 1,0870 +0,3%

EUR/GBP 0,8540 -0,1% 0,8541 0,8536 -4,4%

USD/JPY 109,23 -0,4% 109,51 109,67 +5,8%

GBP/USD 1,3836 +0,2% 1,3822 1,3848 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 6,4295 -0,1% 6,4404 6,4329 -1,1%

Bitcoin

BTC/USD 47.769,01 +2,3% 46.984,01 46.802,01 +64,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,48 70,46 +2,9% 2,02 +51,0%

Brent/ICE 75,40 73,60 +2,4% 1,80 +48,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.797,66 1.804,50 -0,4% -6,84 -5,3%

Silber (Spot) 23,86 23,88 -0,1% -0,02 -9,6%

Platin (Spot) 941,20 943,58 -0,3% -2,38 -12,1%

Kupfer-Future 4,36 4,32 +1,0% +0,04 +23,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2021 09:55 ET (13:55 GMT)

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