27.04.2017 22:45:43

MÄRKTE USA/Wall Street ohne Schwung - Technologiewerte vorn

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag mit Ach und Krach ein winziges Plus geschafft. Vor allem die mit dem sinkenden Ölpreis schwachen Energiewerte verhinderten größere Gewinne am Gesamtmarkt. Aber auch Banken- und Telekomwerte liefen schlecht. Besser sah es bei der technologielastigen Nasdaq aus, deren Composite ein neuerliches Allzeithoch erreichte, gezogen vor allem vom starken Halbleitersektor.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 6 Punkte auf 20.981, der S&P-500 legte um 0,1 Prozent zu und der Nasdaq-Composite rückte um 0,4 Prozent vor. Das Umsatzvolumen stieg auf 1.007 (Mittwoch: 962) Millionen Aktien. Den 1.492 (1.722) Kursgewinnern standen 1.491 (1.276) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 109 (104) Titel.

   Die am Mittwoch präsentierten Steuerpläne von US-Präsident Donald Trump stellen aus Sicht von Anlegern an der Wall Street nicht den erhofften großen Wurf dar. Als Kurstreiber hatten die Pläne bereits am Vorabend nicht dienen können. Teilnehmer sahen das Projekt aber als letztlich nicht entscheidend an für die Wall Street: "Am Ende des Tages geht es immer um Unternehmensergebnisse und Wachstum", sagte etwa Chefmarktstratege JJ Kinahan von TD Ameritrade: "Sofern die Gewinne sprudeln und die Konjunktur anzieht, kann man über vieles andere hinwegsehen."

   Am Donnerstag indes verschafften die US-Konjunkturdaten dem Gesamtmarkt keinen Schwung, zumal der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für März sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe jeweils schwächer als erwartet ausfielen.

Interesse gilt Berichtssaison Die Aufmerksamkeit richtete sich derweil vor allem auf die Berichtssaison. Der Chemiekonzern Dow Chemical, der derzeit mit dem Wettbewerber Dupont fusioniert, ist stark in das Jahr gestartet und hat die Markterwartungen geschlagen. Nach deutlichen vorbörslichen Aufschlägen nahmen die Anleger aber Gewinne und schickten die Aktie um 1,7 Prozent abwärts. Potash kletterten um 2,0 Prozent. Kosteneinsparungen und ein verbessertes Umfeld haben dem kanadischen Düngemittelhersteller zu Jahresbeginn zu deutlich mehr Gewinn verholfen. Für das Gesamtjahr wird der K+S-Konkurrent nun zuversichtlicher.

   Hohe Kosten für Rückrufe und Rohmaterialien haben Ford im ersten Quartal einen starken Gewinnrückgang beschert. Belastend kamen die schwächeren Absätze auf dem Heimatmarkt hinzu. Die Aktie fiel um 1,1 Prozent. Southwest Airlines begaben sich um 2,1 Prozent auf Sinkflug. Die Fluggesellschaft verfehlte die Marktvorhersagen. American Airlines hat im ersten Quartal zwar ihren Umsatz um 2 Prozent gesteigert und auch mehr verdient als von Beobachtern erwartet. Investoren betrachten die Entwicklung dennoch mit Sorge, steigen doch die Kosten für Treibstoff und Löhne schnell, so dass die Gewinne rasch wieder aufgezehrt werden. Für die Aktie ging es 5,2 Prozent abwärts.

   Im Pharmasektor verteuerten sich Bristol-Myers Squibb nach Geschäftszahlen oberhalb der Prognosen um 3,5 Prozent. Under Armour spurten um 10,0 Prozent gen Norden. Der Sportartikelhersteller verbuchte in der ersten Periode Verluste, diese fallen aber niedriger als befürchtet aus. PayPal zogen um 6,2 Prozent an. Der Bezahldienstleister überraschte sowohl mit Umsatz als auch bereinigtem Gewinn positiv und kündigte überdies einen Aktienrückkauf im Volumen von 5 Milliarden Dollar an.

   Einen Anstieg um 3,3 Prozent verbuchte die Weight-Watchers-Aktie. Anleger begrüßten die Berufung von Mindy Grossman an die Spitze des Anbieters von Diätprodukten. Amgen verloren 1,1 Prozent. Das Biopharmazieunternehmen hat einen Umsatzeinbruch bei seinem Blockbuster-Medikament Enbrel gemeldet. Nach Ausweis von Erstquartalszahlen stieg der Kurs des Paketlogistikers UPS um 1,1 Prozent.

Dollar etwas fester - Öl unter Druck Am Devisenmarkt sorgten die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi für etwas Volatilität - unter dem Strich neigte der Euro zur Schwäche. Dieser ging bei 1,0879 Dollar um nach Wechselkursen um 1,09 am Vorabend. Der Rat der Europäischen Zentralbank hat seine Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen. Nachdem der Euro kurzfristig von Draghis Einschätzung zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone profitiert hatte, gab die Gemeinschaftswährung anschließend alle Gewinne wieder ab. Grund war die Aussage des Italieners, wonach es keine ausreichenden Anzeichen dafür gebe, den Inflationsausblick zu ändern.

   Gold setzte seine jüngste Abwärtsbewegung noch etwas fort. Die bereits zuvor gesehene Abwärtsbewegung hatte Fahrt aufgenommen, nachdem vergangenen Sonntag die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen zugunsten des liberalen Reformers Emmanuel Macron ausgegangen war. Am Donnerstag ging es nochmals um 0,3 Prozent abwärts auf 1.265 Dollar.

   Mehr Kaufinteresse fand der andere sichere Hafen, die US-Anleihen, die etwas von dem verhaltenen Aktienmarkt profitierten. Steigende Notierungen drückten die die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 1 Basispunkt auf 2,29 Prozent.

   Nach der Achterbahn des Vortages ging es am Erdölmarkt bergab. US-Leichtöl der Sorte WTI büßte im späten Handel 0,8 Prozent auf 49,22 Dollar ein, Brentöl hielt sich besser. Auch die Lagerbestandsdaten des Vortages hätten die Sorgen vor einer Überversorgung des Marktes durch eine steigende US-Förderung nicht nachhaltig entkräften können, hieß es im Handel - zumal es bei Benzin anders als bei Rohöl eine Zunahme gegeben hatte. "Es existiert eine zutiefst negative Marktstimmung (...)", sagte Rohstoffanalyst Paul Horsnell von Standard Chartered. Der Markt werde ungeduldig, inwieweit das Erdölkartell Opec das Zusatzangebot in den USA ausgleichen könne. Allerdings lag der Preis trotz der Abgaben im späten Geschäft noch deutlich über Tagestief.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.981,33 0,03 6,24 6,17 S&P-500 2.388,77 0,06 1,32 6,70 Nasdaq-Comp. 6.048,94 0,39 23,71 12,37 Nasdaq-100 5.571,28 0,55 30,20 14,55

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,26 -0,8 1,27 6,0 5 Jahre 1,82 -0,9 1,83 -10,7 7 Jahre 2,09 -1,5 2,11 -15,3 10 Jahre 2,29 -1,2 2,31 -15,0 30 Jahre 2,96 0,1 2,96 -10,5

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Mi, 17.36 % YTD EUR/USD 1,0879 -0,18% 1,0898 1,0869 +3,4% EUR/JPY 120,94 -0,26% 121,26 121,35 -1,6% EUR/CHF 1,0811 -0,17% 1,0830 1,0819 +0,9% EUR/GBP 0,8426 -0,47% 0,8466 1,1814 -1,2% USD/JPY 111,18 -0,07% 111,26 111,65 -4,9% GBP/USD 1,2910 +0,29% 1,2873 1,2841 +4,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,22 49,62 -0,8% -0,40 -12,9% Brent/ICE 51,69 51,82 -0,3% -0,13 -11,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.264,83 1.268,99 -0,3% -4,16 +9,9% Silber (Spot) 17,29 17,50 -1,2% -0,21 +8,6% Platin (Spot) 944,45 950,50 -0,6% -6,05 +4,5% Kupfer-Future 2,58 2,59 -0,3% -0,01 +2,7% === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   April 27, 2017 16:15 ET (20:15 GMT)

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