13.05.2015 22:44:48
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MÄRKTE USA/Wall Street nach schwachen Daten kaum verändert
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer zweitägigen Durststrecke der Wall Street haben Anleger am Mittwoch nach jedem Strohhalm gegriffen. Zur Begründung für die weitgehend unveränderten Kurse und die damit einhergehende Relative Stärke im Vergleich zu Europa verwiesen Händler unter anderem auf das Wachstum in der Eurozone. Dieses hatte zwar im Auftaktquartal die Erwartungen knapp verfehlt, legte aber noch immer ordentlich zu. Verbunden mit der aktuellen Dollar-Schwäche dürfte die Nachfrage nach US-Produkten in Europa steigen, so die Hoffnung am Markt. Die Konjunktur in den USA habe dagegen weniger zu bieten, hieß es mit Hinweis auf schwache Einzelhandelsdaten. Gestützt wurde der Aktienmarkt zudem von der Stabilisierung der Rentennotierungen. Deren Talfahrt hatte zuletzt panikartige Züge angenommen und auch Aktien unter Druck gebracht.
Der Dow-Jones-Index sowie der marktbreite S&P-500 schlossen hauchdünn im Minus, der Nasdaq-Composite legte um 0,1 Prozent zu. Umgesetzt wurden 720 (Vortag: 710) Millionen Aktien. Dabei wurden an der NYSE 1.756 (1.419) Kursgewinner und 1.398 (1.717) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 84 (96) Titel. Statt eines erwarteten Wachstums stagnierten die für das US-BIP so immens wichtigen Einzelhandelsumsätze im April. "Die Einzelhandelsdaten vermitteln nicht gerade das Bild einer sich von der Schwäche zum Jahresauftakt erholenden Konjunktur", fasste Terminmarkthändler John Brady von R.J. O'Brien den Datenkranz ernüchtert zusammen.
Da aber die Importpreise im April entgegen der Prognose eines Anstiegs gesunken seien, spreche aktuell nicht viel für eine baldige Zinsanhebung in den USA, machten sich Händler Mut. Die mauen Handelsdaten kombiniert mit niedrigen Inflationswerten steigerten zwar die Attraktivität von US-Renten, aber auch eine überzeugende Nachfrage bei einer Auktion zehnjähriger US-Schuldtitel stützten die Notierungen nicht nachhaltig. Im späten Geschäft drehte der Markt belastet vom erneuten Absturz deutscher Bundesanleihen ins Minus und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legte im späten Geschäft um drei Basispunkte auf 2,29 Prozent zu. Allerdings war die Rendite am Vortag noch bis auf das Sechsmonatshoch von 2,37 Prozent geklettert. Insgesamt versteilerte sich die Zinskurve, die Zinsdifferenz zwischen der zwei- und zehnjährigen Laufzeit war die höchste seit Dezember 2014.
Dass US-Anleger angesichts der schwachen Einzelhandelserlöse mal wieder die Zinskarte spielten, zeigte sich besonders am Devisen- und Goldmarkt. Denn während der US-Dollar mit der Spekulation weiter niedriger Leitzinsen abwertete, zog der Goldpreis kräftig an. Der Euro sprang mit den Daten über einen vollen US-Cent und kam im späten US-Handel leicht auf 1,1341 Dollar zurück. Parallel stieg der Goldpreis mit dem fallenden Greenback auf 1.215 Dollar nach einem Tagestief von 1.191 Dollar, womit die Feinunze den höchsten Stand seit über fünf Wochen erklomm.
Die Ölpreise reagierten zunächst mit extremer Volatilität auf die Veröffentlichung der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten, ehe sich dann aber eine negative Tendenz durchsetzte. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 0,4 Prozent auf 60,50 Dollar. Zwar waren die US-Vorräte in der Vorwoche deutlicher als vorhergesagt gefallen, gleichzeitig zeigten aber Daten der Internationalen Energieagentur, dass große Ölmultis weiterhin die Förderung hochfahren. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent schloss mit 66,81 Dollar praktisch unverändert.
Unter den Einzelaktien sanken DuPont um 7,4 Prozent, nachdem einer der einflussreichsten aktivistischen Investoren einen herben Rückschlag erlitten hatte. Der Hedgefonds Trian wird keine Vertreter in den Board des US-Chemiekonzerns entsenden, was bei Investoren nicht gut ankam. Pipelinegiant Williams Cos. schluckt Williams Partners, die Transaktion bewertet das übernommene Unternehmen mit 33 Milliarden Dollar. Williams Cos. kletterten um 6,2 Prozent, Williams Partners um 22,7 Prozent.
Obwohl die Erstquartalszahlen von EZchip die Prognosen erfüllten, brach die Aktie um 24,2 Prozent auf ein Fünfjahrestief ein. Verschreckt hatte Investoren, dass der größte Kunde nicht den neuen Netzwerkprozessor einsetzen will, sondern lieber auf das Vorgängermodell setzt. Vertex Pharmaceuticals gewannen 1,2 Prozent, nachdem ein Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde die Marktzulassung des Medikaments Orkambi empfohlen hatte. Delta Air Lines rückten um 1,5 Prozent vor, die Fluggesellschaft kündigte Aktienrückkäufe und zusätzliche Dividenden im Volumen von 6 Milliarden Dollar bis 2017 an.
Dank einer Hochstufung durch die Deutsche Bank gewannen Microsoft 0,6 Prozent. Mit Spannung warteten Anleger zudem auf die Geschäftszahlen von Cisco Systems nach der Schlussglocke. Im Vorfeld ging es für die Papiere um 0,4 Prozent nach oben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.060,49 -0,04 -7,74 S&P-500 2.098,48 -0,03 -0,64 Nasdaq-Comp. 4.981,69 0,11 5,50 Nasdaq-100 4.426,56 0,13 5,91Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 27/32 + 2/32 0,576% -2,8 BP 3/4% 3-jähr. 100 03/32 + 3/32 0,968% -3,6 BP 1 3/8% 5-jähr. 99 03/32 + 1/32 1,565% -1,0 BP 1 3/4% 7-jähr. 98 11/32 - 2/32 2,004% +1,3 BP 2% 10-jähr. 97 17/32 - 8/32 2,283% +2,7 BP 2 1/2% 30-jähr. 88 27/32 -1-1/32 3,072% +5,7 BP
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.36 Uhr Di, 17.38 Uhr EUR/USD 1,1343 0,75% 1,1259 1,1236 EUR/JPY 135,18 0,12% 135,02 134,69 EUR/CHF 1,0409 -0,23% 1,0433 1,0413 USD/JPY 119,18 -0,62% 119,92 119,86 GBP/USD 1,5734 0,34% 1,5681 1,5669 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 13, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EDT 05-13-15
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