02.03.2021 17:55:40

MÄRKTE USA/Wall Street mit Verschnaufpause nach Erholungsrally

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der kräftigen Erholungsbewegung zu Wochenbeginn legt die Wall Street am Dienstag eine Verschnaufpause ein. Die Indizes zeigen sich mit Abgaben. Am Mittag (Ortszeit) verliert der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 31.387 Punkte. Der S&P-500, der am Vortag das kräftigste Tagesplus seit Juni 2020 verzeichnet hatte, reduziert sich um 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite fällt um 1,3 Prozent.

Da keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, gilt das Interesse der Anleger den virtuellen Auftritten zweier Vertreterinnen der US-Notenbank, von denen sich die Investoren Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed erhoffen. Fed-Gouverneurin Lael Brainard wird beim Council of Foreign Relations sprechen und die Präsidentin der Fed-Filiale von San Francisco, Mary Daly, beim Economic Club in New York.

Die Fed hat seit Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr den Markt mit billigem Geld geflutet und auf diese Weise die Renditen am Anleihemarkt niedrig gehalten und gleichzeitig die Aktienmärkte nach oben getrieben. Doch in den zurückliegenden Wochen funktionierte dies nicht mehr. Vermögensverwalter setzten mehr und mehr auf eine Erholung der Wirtschaft und eine stärkere Inflation. Sie trennten sich in großem Stil von Staatsanleihen und trieben damit die Renditen am Anleihemarkt in kurzer Zeit kräftig nach oben.

So überstieg die Rendite zehnjähriger US-Anleihen in der vergangenen Woche zeitweise deutlich die Marke von 1,5 Prozent; Anfang des Jahres stand sie noch unter 1,0 Prozent. Mit dem Anstieg der Renditen gerieten an den Aktienmärkten die Kurse heftig unter Druck. An den zurückliegenden beiden Handelstagen kamen die Renditen allerdings wieder zurück, so dass sich die Lage an den Börsen beruhigte.

Geldpolitik dürfte Aktienmärkte weiter stützen

Beobachter wollen dem Rücksetzer am Dienstag keine große Bedeutung beimessen. Es handele sich nur um eine Verschnaufpause, meint Fahad Kamal, Chief Investment Officer bei Kleinwort Hambros. Zwar gebe derzeit der Anleihemarkt die Richtung vor, doch solange die Notenbanken ihre umfangreichen Anleihekäufe fortsetzten, werde der Anstieg der Renditen an Grenzen stoßen. Und Georgina Taylor, Multi-Asset-Fondsmanagerin bei Invesco, meint, dass derzeit gar kein Spielraum für geldpolitische Straffungen gegeben sei. Die gegenwärtige Geldpolitik sei notwendig, um die Wirtschaft zu unterstützen.

Unternehmensnachrichten sind rar. Am Montag nach Börsenschluss legte Zoom Video Communications (-0,5%) Zahlen vor, die ebenso wie der Ausblick gut ankommen. Dagegen meldete Impfstoffentwickler Novavax (-12,5%) einen überraschend hohen Verlust. Nach der Schlussglocke wird Hewlett Packard einen Blick in die Bücher gewähren. Die Aktie verliert vorab 1,0 Prozent.

Die Supermarktkette Target (-4,6%) hat im vierten Quartal von einem starken Online-Geschäft profitiert und will ihre Aktienrückkäufe wiederaufnehmen, die sie voriges Jahr wegen der Pandemie ausgesetzt hatte. Teilnehmer sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie 2020 um 65 Prozent zugelegt hatte. Der Bekleidungseinzelhändler Abercrombie & Fitch (-0,1%) hat im vierten Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen und will ebenfalls wieder Aktien zurückkaufen. Allerdings hat die Aktie im zurückliegenden Jahr kräftig zugelegt, so dass Anleger hier Gewinne mitnehmen dürften.

Die Twitter-Aktie (-2,8%) beendet ihre dreitägige Gewinnserie, nachdem das Unternehmen die Konditionen seiner Wandelanleihe im Volumen von 1,25 Milliarden Dollar veröffentlicht hat. Die im März 2026 fällige Anleihe wird nicht verzinst.

Anleiherenditen verharren unter Jahreshochs

Am Anleihemarkt zeigen sich die Renditen wenig verändert, liegen aber weiterhin deutlich unter ihrem Jahreshoch. Der Euro hat sich derweil deutlich von seinem Tagestief erholt, nachdem er zeitweise unter die Marke von 1,20 Dollar gerutscht war.

Die Verbraucherpreise für die Eurozone sind wie erwartet ausgefallen und belasten daher nicht. Die Bank of America (BoA) rechnet derweil mit einem weiter steigenden Dollar, weil nach Ansicht der Analysten die US-Wirtschaft die Erholung der Konjunktur weltweit anführen wird. In der Folge werde die US-Notenbank ihre Geldpolitik zu einem früheren Zeitpunkt und auch in rascherem Tempo normalisieren als andere Zentralbanken, was den Greenback stützen werde.

Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert vor dem Treffen der Gruppe Opec+ am Donnerstag. Die Spekulationen gehen dahin, dass die Ölförderer das Ölangebot erhöhen könnten, nachdem sich die Ölpreise in den vergangenen Wochen deutlich erholt haben. Am späten Dienstag wird zunächst der US-Branchenverband API Daten zu den Ölvorräten veröffentlichen, am Mittwoch folgen dann die Daten der Energy Information Administration.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.387,35 -0,47 -148,16 2,55

S&P-500 3.873,12 -0,74 -28,70 3,12

Nasdaq-Comp. 13.411,83 -1,30 -177,00 4,06

Nasdaq-100 13.112,82 -1,28 -170,14 1,74

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,12 0,4 0,12 0,4

5 Jahre 0,68 -1,8 0,70 31,9

7 Jahre 1,09 -0,7 1,09 43,8

10 Jahre 1,42 -0,9 1,42 49,8

30 Jahre 2,21 1,9 2,19 56,3

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:00h Mo, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2071 +0,17% 1,2004 1,2059 -1,2%

EUR/JPY 128,89 +0,17% 128,27 128,56 +2,2%

EUR/CHF 1,1045 +0,19% 1,1008 1,1013 +2,2%

EUR/GBP 0,8656 +0,04% 0,8650 0,8640 -3,1%

USD/JPY 106,77 -0,00% 106,86 106,61 +3,4%

GBP/USD 1,3945 +0,13% 1,3877 1,3954 +2,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4786 +0,17% 6,4792 6,4681 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 47.741,50 -2,92% 48.463,75 49.219,00 +64,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,71 60,64 +0,1% 0,07 +24,7%

Brent/ICE 63,68 63,69 -0,0% -0,01 +23,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.729,29 1.724,84 +0,3% +4,45 -8,9%

Silber (Spot) 26,51 26,60 -0,4% -0,09 +0,4%

Platin (Spot) 1.200,70 1.189,65 +0,9% +11,05 +12,2%

Kupfer-Future 4,19 4,12 +1,7% +0,07 +19,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 02, 2021 11:56 ET (16:56 GMT)

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