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02.03.2018 22:23:44

MÄRKTE USA/Wall Street mit leichter Erholung zum Wochenausklang

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat eine turbulente Woche mit einer leichten Erholung abgeschlossen. Nachdem es anfänglich nach einer Fortsetzung der Aufwärtstendenz aussah, legten die Indizes im Verlauf deutlich zu und schafften schließlich den Sprung ins Plus. Lediglich der Dow-Jones-Index hinkte der Entwicklung etwas hinterher und schloss den Handel mit einem leichten Minus. Hauptgrund war das kräftige Kursminus der Aktie von McDonald's.

Die von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Sorgen über einen globalen Handelskrieg standen aber weiter im Mittelpunkt. Nachdem Trump Importzölle für Stahl und Aluminium angekündigt hatte, gaben die wichtigsten Handelspartner umgehend entsprechende Gegenmaßnahmen bekannt. Aus Kanada, China, Mexiko, Brasilien und der EU kamen klare Signale, dass entsprechende Schritte vorbereitet werden.

"Die Investoren reagieren auf die erhöhte Ungewissheit, wie sich dies auf das globale Wachstum auswirken wird", sagte James Norman von QS Investors. "Niemand gewinnt einen Handelskrieg", so der Teilnehmer weiter. Das starke globale Wachstum, eine Verbesserung bei den Unternehmensergebnissen sowie die Schritte der weltweiten Notenbanken seien für einen Großteil der deutlichen Gewinne im vergangenen Jahr verantwortlich gewesen. "Die wichtigste Erkenntnis der Woche ist die Tatsache, dass sich die Ungewissheit erhöht hat", so Norman.

Dow auf Wochensicht deutlich im Minus

Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 24.538 Punkte. Im Tagestief war der Index schon bis auf 24.217 Punkte gefallen. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 2.691 Punkte und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,1 Prozent auf 7.258 Punkte nach oben. Der Umsatz fiel dabei auf 918 Millionen (Donnerstag: 1,10 Milliarden) Aktien. Dabei standen den 1.854 (1.185) Kursgewinnern an der Nyse 1.086 (1.774) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 121 (114) Titel.

Der Dow-Jones-Index beendete die Woche mit einem Abschlag von 3,0 Prozent. Am Dienstag hatte der neue US-Notenbankpräsident Jerome Powell mit seinen optimistischen Aussagen zur US-Konjunktur die Zinssorgen angefacht. Die Aussagen wurden als Hinweis darauf gedeutet, dass die Fed in diesem Jahr vier Mal die Zinsen anheben könnte. Der Markt geht bislang von drei Zinsschritten im laufenden Jahr aus.

Kaum war der Schrecken verdaut, sorgte Trump mit seiner Ankündigung der Strafzölle dann für die nächste Abwärtswelle. "Die Märkte sind ganz klar besorgt, dass Schutzzölle Gegenmaßnahmen durch andere Staaten oder Wirtschaftsblöcke provozieren. Dies könnte der Beginn eines Handelskrieges werden", so die Analysten der Rabobank.

Dollar kräftig unter Druck

Der Dollar stand zum Wochenausklang deutlich unter Druck. Der Euro sprang im Gegenzug wieder klar über die Marke von 1,23 Dollar. Im späten US-Handel lag die Gemeinschaftswährung bei 1,2330 Dollar. "Die Gefahr eines Handelskrieges hat die Erholung des Dollar untergraben und dürfte auf der weiteren Entwicklung lasten", hieß es von der Scotiabank. "Schutzzölle mögen die Importe reduzieren, aber sie reduzieren auch die Exporte. Das bedeutet ein sinkendes Wachstum und diese Aussicht belastete den Dollar", sagte Marktanalyst Richard Perry von Hantec. Die Risiken wegen der Regierungsbildung in Deutschland und der Wahlen in Italien beeinflussten den Euro nicht.

Die Aussicht auf steigende Preise als Reaktion auf Trumps Protektionismus ließ auch das Thema Zinserhöhung wieder hochkochen. Am Rentenmarkt stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 5,5 Basispunkte auf 2,86 Prozent. Damit näherte sich die Rendite wieder den jüngsten Rekordständen bei 2,95 Prozent an.

Der schwache Dollar und die Suche der Investoren nach Sicherheit stützten den Goldpreis, der nach zuletzt drei Handelstagen mit Abgaben zulegte. Vor allem die Furcht der Anleger vor einem möglichen Handelskrieg trieb das Edelmetall an. Die Feinunze verteuerte sich zum US-Settlement um 1,4 Prozent auf 1.323 Dollar. Allerdings stand auf Wochensicht ein Minus von 0,5 Prozent zu Buche.

Nach anfänglichen Verlusten ging es auch für die Ölpreise nach oben. Hier stützte vor allem der fallende Dollar. Allerdings schmälert ein möglicher Handelskrieg die globalen Wachstumsaussichten und damit letztlich auch die Ölnachfrage, hieß es. "Auch wenn sich zuletzt die Schlagzeilen vor allem um Stahl drehten bleibt kein Zweifel, dass auch Öl- und Ölprodukte von den Entwicklungen belastet werden können", so die Analysten von TAC Energy. Der erneut nur moderate wöchentliche Anstieg der US-Förderstellen wurde als Zeichen einer Stabilisierung gewertet und stützte ebenfalls die Notierungen. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 0,4 Prozent auf 61,25 Dollar, Brent legte um 0,9 Prozent auf 64,37 Dollar zu.

Aktie von McDonald's weiter unter Druck

Mit einem Abschlag von 4,8 Prozent auf 148,27 Dollar führte die Aktie von McDonald's die Liste der Verlierer im Dow-Jones-Index an. Damit markierte die Aktie den größten Tagesverlust seit Oktober 2008. Auslöser für den Abschlag war eine Kurszielsenkung durch RBC Capital Marktes auf 170 von 190 Dollar. Zudem wurde die Prognose für den flächenbereinigten Umsatz gesenkt, was mit dem schwachen Verkaufsstart von neu eingeführten Menüs begründet wurde.

Abwärts ging es auch mit der Aktie von Harley-Davidson, die um 2,0 Prozent nachgab. Im Rahmen der angekündigten Gegenmaßnahmen auf die US-Strafzölle will die Europäische Union Abgaben auf Harley-Davidson-Motorräder, Bourbon und Levis-Jeans einführen.

Microchip Technology übernimmt Wettbewerber Microsemi. Damit bestätigte der Halbleiterkonzern entsprechende Gerüchte, die seit einiger Zeit die Runde machten. Einschließlich Verbindlichkeiten kommt die Transaktion auf einen Wert von gut 10 Milliarden Dollar. Microsemi erhöhten sich um 4,7 Prozent, Microchip Technology legten um 2,6 Prozent zu.

Foot Locker brachen dagegen um 12,7 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller enttäuschte mit Geschäftszahlen und Ausblick. Gap schossen um 7,8 Prozent empor, nachdem der Modeeinzelhändler im Schlussquartal 2017 besser als gedacht abgeschnitten hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.538,06 -0,29 -70,92 -0,73

S&P-500 2.691,25 0,51 13,58 0,66

Nasdaq-Comp. 7.257,87 1,08 77,31 5,13

Nasdaq-100 6.811,04 0,90 60,50 6,48

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,24 3,2 2,21 103,6

5 Jahre 2,62 4,4 2,58 69,7

7 Jahre 2,79 5,8 2,73 54,3

10 Jahre 2,86 5,5 2,81 41,7

30 Jahre 3,14 5,0 3,09 7,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.40 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2330 +0,45% 1,2263 1,2207 +2,6%

EUR/JPY 130,38 +0,12% 129,84 130,50 -3,6%

EUR/CHF 1,1556 +0,01% 1,1525 1,1554 -1,3%

EUR/GBP 0,8941 +0,36% 0,8900 1,1255 +0,6%

USD/JPY 105,71 -0,35% 105,88 106,91 -6,2%

GBP/USD 1,3791 +0,09% 1,3780 1,3741 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.877,09 -0,76% 9.877,09 9.877,09 -31,24

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,40 60,99 +0,7% 0,41 +1,7%

Brent/ICE 64,55 63,83 +1,1% 0,72 -2,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.322,71 1.316,96 +0,4% +5,75 +1,5%

Silber (Spot) 16,52 16,48 +0,3% +0,05 -2,4%

Platin (Spot) 965,75 967,50 -0,2% -1,75 +3,9%

Kupfer-Future 3,11 3,10 +0,3% +0,01 -5,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 02, 2018 16:23 ET (21:23 GMT)

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