08.02.2017 16:28:47

MÄRKTE USA/Wall Street mit leichten Abgaben - aber keiner Korrektur

   Von Carla Mozee

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street lässt sich aktuell nicht aus der Ruhe bringen. Weder ein mögliches Wiederaufflammen der griechischen Schuldenkrise, die politischen Unwägbarkeiten der französischen Präsidentschaftswahlen noch die politischen Rundumschläge von US-Präsident Donald Trump stellen aktuell nennenswerte Belastungen für den US-Aktienmarkt dar. Am Vortag verbuchten Dow-Jones-Index und Nasdaq-Composite sogar neue Allzeithochs, ehe Gewinnmitnahmen einsetzten. Aber selbst diese vermochten die Wall Street letztlich nicht wirklich zu bremsen. Am Mittwoch geben die Indizes im frühen Geschäft moderat ab: Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 20.050 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 0,2 bzw. 0,3 Prozent. Damit ist die viel beschworene Korrektur erneut kein Thema.

Gemessene und gefühlte Stimmung konträr Während das Sentiment in der Nähe eines Dreijahreshochs rangiert, bewegt sich der kurzfristige Volatilitätsindex (VIX), auch als "Angstbarometer" bekannt, auf historischen Tiefstständen. Doch Marktakteure trauen dem Braten nicht: "Die Auswirkungen der Trump-Politik auf die Finanzmärkte ist das erste, was Anleger in Gesprächen in Erfahrungen bringen wollen. Für viele ist es das einzige Thema", warnt Chefmarktstratege Nicholas Colas von Convergex vor übertriebenem Optimismus.

   Gestützt wird diese Sicht durch den weiter zulegenden Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,8 Prozent auf 1.243 Dollar. Auch der Rentenmarkt, neben Gold ebenfalls als vermeintlich sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gefragt, legt zu. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um vier Basispunkte auf 2,35 Prozent. Der Dollar zeigt sich zum Euro wenig verändert, die Gemeinschaftswährung geht bei 1,0697 Dollar um und erholt sich damit immerhin von ihren Tagestiefs bei 1,0640.

Blicke gelten dem Erdölmarkt Während bei den Aktienkursen Stagnation herrscht, verspricht der Rohölmarkt mehr Bewegung. Denn am Nachmittag deutscher Zeit stehen die offiziellen Lagerbestandsdaten der US-Regierung zur Veröffentlichung an. Einen bearischen Vorgeschmack lieferten die Vorratsdaten des Branchenverbandes API am Vorabend. Diese förderten einen massiven Lageraufbau in den USA in der Vorwoche zu Tage, der noch dazu stärker als vorausgesagt ausfiel. Im Vorfeld der Datenbekanntgabe fallen die Erdölpreise. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 51,85 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 54,84 Dollar. Sollten sich die API-Trends durch die offiziellen Daten bestätigen, wäre es der höchste Lageraufbau seit Oktober 2016. Ganz offensichtlich werde die Förderbegrenzung des Erdölkartells Opec und seiner Unterstützer durch eine steigende US-Produktion ausgeglichen, heißt es im Handel.

Time Warner steigen nach Geschäftsausweis Unter den Einzelaktien steigen Time Warner um 0,5 Prozent. Der Medienkonzern, der sich von AT&T übernehmen lassen will, hat den Umsatz im vierten Quartal kräftig gesteigert. Die Geschäftszahlen lagen über den Erwartungen der Wall Street. Der Nettogewinn sank allerdings und verfehlte die Marktprognosen. Die Aktien von Walt Disney ziehen um 1,7 Prozent an. Der US-Unterhaltungskonzern lag mit seinem Umsatz im ersten Geschäftsquartal unter den Erwartungen, beim Gewinn aber darüber. Für Mondelez geht es um 2,0 Prozent nach oben. Der US-Süß- und Knabberwarenkonzern schrieb im Schlussquartal 2016 trotz rückläufiger Erlöse wieder schwarze Zahlen.

   Akamai Technologies stürzen um 10,7 Prozent ab. Das in den Bereichen Datensicherheit und Medienanalyse tätige Unternehmen steigerte zwar Umsatz und Gewinn kräftig und übertraf die eigenen Erwartungen, allerdings war der Umsatz mit Großkunden wie Amazon, Apple, Facebook und Alibaba rückläufig. Um 9,4 Prozent nach unten geht es für Gilead Sciences. Das Pharmaunternehmen übertraf zwar sowohl beim bereinigten Gewinn als auch beim Umsatz die Analystenschätzungen, enttäuschte aber mit seinem Ausblick.

   Microchip Technolgy machen einen Freudensprung um 5,7 Prozent, nachdem der Halbleitersteller bei Gewinn und Umsatz die Konsenserwartungen locker übertroffen hat. Auch mit dem Ausblick überraschte Microchip positiv. Die Titel des Restaurantbetreibers Buffalo Wild Wings verlieren nach verfehlten Umsatzerwartungen 2,4 Prozent. Allergan legen 1,5 Prozent zu, der Pharmakonzern und "Botox"-Hersteller übertraf in der vierten Periode die Marktprognosen. Myriad legen nach der Vorlage von Quartalszahlen sogar um 10,2 Prozent zu, für Urban Outfitters geht es nach Zahlenausweis um 0,6 Prozent gen Norden.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.050,40 -0,20 -39,89 1,46 S&P-500 2.288,09 -0,22 -4,99 2,20 Nasdaq-Comp. 5.658,82 -0,27 -15,39 5,12 Nasdaq-100 5.176,83 -0,17 -9,05 6,44

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,14 -2,8 1,17 -6,5 5 Jahre 1,81 -4,1 1,85 -11,9 7 Jahre 2,13 -4,5 2,18 -11,6 10 Jahre 2,35 -4,3 2,39 -9,3 30 Jahre 2,97 -4,5 3,02 -9,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:27 % YTD EUR/USD 1,0693 +0,30% 1,0661 1,0691 +1,7% EUR/JPY 119,5054 -0,20% 119,7483 119,88 -2,9% EUR/CHF 1,0637 -0,12% 1,0650 1,0658 -0,7% EUR/GBP 0,8536 -0,05% 0,8528 1,1664 +0,1% USD/JPY 111,77 -0,49% 112,33 112,12 -4,4% GBP/USD 1,2525 +0,19% 1,2501 1,2467 +1,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,87 52,17 -0,6% -0,30 -5,1% Brent/ICE 54,86 55,05 -0,3% -0,19 -4,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.242,92 1.233,75 +0,7% +9,17 +7,9% Silber (Spot) 17,84 17,71 +0,7% +0,13 +12,0% Platin (Spot) 1.018,15 1.005,50 +1,3% +12,65 +12,7% Kupfer-Future 2,68 2,63 +1,7% +0,04 +6,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   February 08, 2017 09:58 ET (14:58 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 58 AM EST 02-08-17

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Akamai Inc. 88,67 -0,02% Akamai Inc.
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