10.01.2022 18:14:40

MÄRKTE USA/Wall Street mit anhaltenden Zinssorgen unter Druck

NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltenden Zinssorgen drücken auch zu Wochenbeginn die Wall Street kräftig ins Minus. Vor allem die Nasdaq-Indizes mit vielen stark zinsreagiblen Wachstumsaktien stehen mit den weiter steigenden Marktzinsen erneut unter Abgabedruck. Bereits die Vorwoche war die schwächste Woche seit Februar 2021. Seit dem Allzeithoch am 22. November hat der Nasdaq-Composite mehr als 10 Prozent verloren, was gemeinhin als Beginn einer charttechnischen Korrektur definiert wird.

Gegen Mittag (Ortszeit) fällt der Nasdaq-Composite um 1,9 Prozent. Der Dow-Jones-Index büßt 1,3 Prozent auf 35.770 Punkte ein und für den S&P-500 geht es um 1,5 Prozent nach unten.

Die Blicke richten sich nun auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Mittwoch für den Dezember. Analysten erwarten, dass diese auf über 7 Prozent gestiegen sind - erstmals seit 1982. Dies würde den Druck auf die US-Notenbank nochmals erhöhen.

Goldman Sachs und die Deutsche Bank gehen nun davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im laufenden Jahr nicht wie bislang erwartet drei sondern vier Mal anheben wird, erstmalig im März nach Beendigung der Wertpapierkäufe. Am Markt wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank im März die Zinssätze anheben und kurz darauf damit beginnen könnte, ihre Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten zu verringern.

Am Anleihemarkt legen die Renditen weiter zu. Die Zehnjahresrendite steigt um 2,1 Basispunkte auf 1,79 Prozent - den höchsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020.

Zudem richten die Anleger ihre Blicke auf die anstehende Berichtssaison. "Die Erwartungen sind hoch", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Denn ohne einen weiteren Gewinnanstieg seien die hohen Kurse und hohen Bewertungen an der Wall Street kaum zu rechtfertigen. Im Verlauf der Woche werden Viertquartalszahlen von JP Morgan Chase, Citigroup, Wells Fargo und Blackrock erwartet.

Dollar erholt sich

Der Dollar erholt sich weitgehend von den Abgaben am Freitag. Der Dollar-Index legt 0,3 Prozent zu. Die Arbeitsmarktdaten für Dezember hatten ein geringeres Beschäftigungswachstum als erwartet ausgewiesen und den Greenback unter Abgabedruck gesetzt. Es ist unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank durch das schwächere Beschäftigungswachstum beunruhigt ist, da der zugrundeliegende Trend weiterhin günstig ist und eine weitere Verbesserung des Arbeitsmarktes erwartet wird, so Lee Hardman, Währungsanalyst der MUFG Bank.

Am Ölmarkt zeigen sich die Preise mit Abgaben, nachdem die Förderung in Kasachstan und Libyen wieder angelaufen ist. Die libysche Ölproduktion ist nach Angaben des Energieministers des Landes um 200.000 Barrel pro Tag gestiegen, nachdem eine wichtige Pipeline wieder in Betrieb genommen wurde. Und die Produktion in Kasachstan sei nach den schweren Protesten auf das normale Niveau zurückgekehrt, heißt es.

Zynga und Apria haussieren nach Übernahme-Deals

Take-Two Interactive (-14,3%) übernimmt die Videospielefirma Zynga. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, haben sie sich auf einen Deal geeinigt, in dem Zynga mit rund 12,7 Milliarden Dollar bewertet wird. Zynga-Aktionäre erhalten je Aktie 3,50 Dollar in bar und den Gegenwert von 6,36 Dollar in Take-Two-Aktien. Damit wird die Zynga-Aktie mit 9,86 Dollar bewertet, was einem Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag von rund 64 Prozent entspricht. Die Titel von Zynga machen einen Satz um 44,9 Prozent.

Der Pharmakonzern Pfizer ist eine potenziell milliardenschwere Genforschungskooperation eingegangen. Pfizer arbeitet in den kommenden vier Jahren mit Beam Theraupeutics (-3,7%) in drei Forschungsprogrammen für seltene Krankheiten der Leber, der Muskeln und des Zentralen Nervensystems zusammen, wie die Unternehmen mitteilten. Pfizer zahlt als Teil der Vereinbarung zunächst 300 Millionen US-Dollar an Beam. Der Biotech-Firma winken zudem Meilensteinzahlungen von bis zu 1,05 Milliarden Dollar. Die Pfizer-Aktie notiert 0,4 Prozent tiefer.

Apria springen 25,9 Prozent nach oben, nachdem der Medikamenten- und Medizintechnik-Großhändler Owens & Minor (-1,9%) die Übernahme des Unternehmens für rund 1,45 Milliarden Dollar vermeldet hat. Je Apria-Aktie zahlt Owens & Minor 37,50 Dollar, was einem Aufschlag von 26 Prozent auf den Schlusskurs vom 7. Januar entspricht.

Für die Moderna-Aktie geht es um 8,3 Prozent aufwärts. Der US-Biotechkonzern hat sich für dieses Jahr bereits Produktumsätze in Höhe von rund 18,5 Milliarden Dollar gesichert. Im November hatte Moderna für 2022 noch 17 Milliarden angekündigt. Dies zieht auch die Aktien anderer Impstoff-Hersteller nach oben. So gewinnen Biontech 4,0 Prozent und Novavax 5,7 Prozent.

Lululemon büßen 4,6 Prozent ein, nachdem der Hersteller von Yoga-Bekleidung seine Umsatz- und Gewinnprognose für das vierte Quartal nach unten korrigiert hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.769,73 -1,3% -461,93 -1,6%

S&P-500 4.605,68 -1,5% -71,35 -3,4%

Nasdaq-Comp. 14.647,45 -1,9% -288,46 -6,4%

Nasdaq-100 15.283,73 -2,0% -308,46 -6,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,87 +1,2 0,86 14,4

5 Jahre 1,52 +2,0 1,50 26,2

7 Jahre 1,72 +1,9 1,70 27,7

10 Jahre 1,79 +2,1 1,77 27,6

30 Jahre 2,13 +1,3 2,12 23,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:09 Uhr Fr, 18:55 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1330 -0,2% 1,1335 1,1357 -0,4%

EUR/JPY 130,44 -0,7% 131,21 131,30 -0,3%

EUR/CHF 1,0484 +0,5% 1,0433 1,0436 +1,1%

EUR/GBP 0,8350 -0,1% 0,8341 0,8363 -0,6%

USD/JPY 115,14 -0,4% 115,76 115,62 +0,0%

GBP/USD 1,3568 -0,1% 1,3589 1,3580 +0,3%

USD/CNH (Offshore) 6,3816 -0,1% 6,3783 6,3851 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 41.865,39 -0,8% 42.146,79 41.961,69 -9,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,44 78,90 -0,6% -0,46 +4,3%

Brent/ICE 81,13 81,75 -0,8% -0,62 +4,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.793,80 1.796,38 -0,1% -2,58 -2,0%

Silber (Spot) 22,36 22,38 -0,1% -0,02 -4,1%

Platin (Spot) 938,05 961,50 -2,4% -23,45 -3,3%

Kupfer-Future 4,36 4,41 -1,2% -0,05 -2,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2022 12:15 ET (17:15 GMT)

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