09.02.2018 18:35:44
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MÄRKTE USA/Wall Street leicht im Minus - Anfangsgewinne nicht behauptet
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Erholung an der Wall Street, nach dem erneuten Absturz um über 1.000-Dow-Punkte am Vortag und dem Fall des US-Marktes in den Korrekturmodus, währte am Freitag nur kurz. Anfängliche Gewinne konnten die Indizes nicht behaupten und rutschten wieder ins Minus. Doch die Abgaben halten sich im Vergleich zu den vergangenen Tagen noch in Grenzen. Der Dow-Jones-Index reduziert sich bis zum Mittag (Ortszeit) um 1,4 Prozent auf 23.535 Punkte. Im Tageshoch war der Index kurz nach der Eröffnung schon bis auf 24.210 Punkte geklettert. Der S&P-500 verzeichnet ein Minus von 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite verliert 1,2 Prozent. Mit den starken Verlusten am Vortag droht der Wall Street die schwärzeste Woche seit der Finanzkrise 2008.
Nach zwei dramatischen Talfahrten innerhalb einer Woche hoffen Marktteilnehmer, dass die US-Börsen je nach Sichtweise das Schlimmste oder die seit langem überfällige Korrektur hinter sich haben. Die Sorge vor steigenden Zinsen im Schlepptau einer anziehenden Inflation dürfte die US-Börsen allerdings noch eine Weile im Griff halten. Die Aktienmärkte befürchten, dass die US-Notenbank von Normalisierung auf Inflationsbekämpfung umschalten muss. Kurzfristig dürften daher die Daten zur US-Inflation am Mittwoch zum Dreh- und Angelpunkt für die Börsenentwicklung werden.
Geldpolitik bleibt das Thema
Mit Fed-Präsidentin Esther George aus Kansas City hat derweil eine weitere Vertreterin der US-Notenbank das Thema Zinserhöhungen untermauert. Sie hat die Bedeutung weiterer Zinsschritte hervorgehoben. Gerade vor dem Hintergrund steigender Regierungsausgaben und einer stimulierenden Steuerreform sei es wichtig, mit den Zinserhöhungen fortzufahren, sagte sie.
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 1,5 Basispunkte auf 2,81 Prozent. Händler begründen dies mit den erneuten Abgaben am Aktienmarkt und der Suche der Investoren nach einem "sicheren Hafen". Davon profitiert auch der Goldpreis, der sich von anfänglichen Abgaben erholt und aktuell wenig verändert bei 1.319 Dollar je Feinunze liegt.
Dass der neuerliche Regierungsstillstand in den USA nur wenige Stunden dauerte, bewegt die Märkte kaum. Denn dieser sei im Vorfeld zwar gern von Marktbären zur Erklärung von Verkäufen am Aktienmarkt bemüht worden, doch am Markt habe der drohende Regierungsstillstand keine große Rolle gespielt, heißt es.
Das umstrittene US-Haushaltsgesetz hat nun die letzte parlamentarische Hürde genommen: Nach dem Senat votierte am Freitag auch das Repräsentantenhaus für den Kompromiss. Die Vereinbarung sieht vor, dass als erster Schritt ein sechswöchiger Übergangshaushalt verabschiedet wird. Dadurch soll Zeit gewonnen werden, um die zweijährige Haushaltsvereinbarung als Gesetzestext zu formulieren und von beiden Kongresskammern verabschieden zu lassen.
Erdöl befindet sich dagegen schon seit Tagen fast im freien Fall. Diese Verluste weiten sich zum Wochenausklang noch einmal aus. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 3,1 Prozent auf 59,24 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent fällt um 2,7 Prozent auf 63,06 Dollar.
Noch einmal ein Schwung an Geschäftsberichten
Quartalsberichte drücken Einzelaktien den Stempel auf. Die Reiseplattform Expedia hat im vierten Quartal unter steigenden Kosten gelitten. Der Umsatz legte um 11 Prozent zu, während die Gesamtausgaben um 16 Prozent anschwollen. Die Titel brechen um 18 Prozent ein.
Für Nvidia geht es dagegen um 2,3 Prozent nach oben. Der Chiphersteller verdiente im vierten Quartal deutlich mehr und setzte mehr um als von Analysten erwartet. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal fiel besser aus als die Prognosen.
Die Auswirkungen der US-Steuerreform und die Waldbrände in Kalifornien bescherten dem Versicherungskonzern AIG im vierten Quartal einen Verlust. Unter Herausrechnung von Sonderfaktoren und auf Nachsteuerbasis berichtete AIG aber einen Gewinn. Der Kurs gewinnt zwar noch 0,5 Prozent, lag aber zu Handelsbeginn schon über 4 Prozent im Plus.
Der Videospieleanbieter Activision Blizzard übertraf mit seinen Quartalszahlen bei Umsatz und Gewinn zwar die Analystenprognosen, verfehlte sie aber beim Ausblick. Der Kurs gibt anfängliche Gewinne wieder ab und verliert 0,9 Prozent.
Für die Aktie der Zillow Group geht es um 2,6 Prozent nach unten. Der Anbieter von Online-Immobiliendaten hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten fast genau getroffen und dabei den Verlust im Vergleich zum Vorjahr ausgeweitet. Die Aktie sei im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut gelaufen, hieß es mit Blick auf die stark negative Kursreaktion.
Der Schuhersteller Skechers rutschte wegen negativer Auswirkungen der US-Steuerreform zwar in die roten Zahlen, bereinigt schnitt die Gesellschaft aber bei Gewinn und Umsatz besser ab als erwartet. Die Aktie zieht um 5,0 Prozent an.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.534,74 -1,37 -325,72 -4,79
S&P-500 2.553,93 -1,05 -27,07 -4,48
Nasdaq-Comp. 6.695,04 -1,21 -82,11 -3,02
Nasdaq-100 6.232,34 -1,17 -73,76 -2,57
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,07 -3,6 2,10 86,3
5 Jahre 2,51 -3,0 2,54 58,4
7 Jahre 2,70 -3,0 2,73 45,4
10 Jahre 2,81 -1,5 2,83 36,6
30 Jahre 3,13 -0,5 3,13 6,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 17:44 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2220 -0,23% 1,2273 1,2256 +1,7%
EUR/JPY 132,44 -0,58% 133,80 133,57 -2,1%
EUR/CHF 1,1477 +0,12% 1,1499 1,1484 -2,0%
EUR/GBP 0,8865 +0,76% 0,8787 1,1383 -0,3%
USD/JPY 108,36 -0,36% 109,03 108,96 -3,8%
GBP/USD 1,3786 -0,97% 1,3970 1,3951 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 8.412,30 +1,91% 8.084,00 7.967,18 -41,43
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 59,24 61,15 -3,1% -1,91 -2,0%
Brent/ICE 63,06 64,81 -2,7% -1,75 -4,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.318,74 1.318,53 +0,0% +0,21 +1,2%
Silber (Spot) 16,28 16,42 -0,9% -0,14 -3,9%
Platin (Spot) 963,95 973,20 -1,0% -9,25 +3,7%
Kupfer-Future 3,04 3,08 -1,3% -0,04 -7,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/sha
(END) Dow Jones Newswires
February 09, 2018 12:36 ET (17:36 GMT)
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