14.07.2015 23:00:48
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MÄRKTE USA/Wall Street legt weiter zu - Unternehmenszahlen im Blick
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag ihre jüngste Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Der Fokus der Investoren hat sich allerdings in Richtung Berichtssaison verschoben. Und hier gewährten mit J.P. Morgan, Wells Fargo und Johnson & Johnson die ersten Schwergewichte einen Blick in die Bücher. Die zuletzt dominierende Krise um Griechenland wurde dagegen etwas in den Hintergrund gedrängt, auch wenn hier weitere wichtige Entscheidungen anstehen. "Ministerpräsident Tsipras hat nur ein sehr enges Zeitfenster um einige der geforderten Reformen umzusetzen", sagte Stratege Doug Cote von Voya Investment Management.
Für kräftigen Wirbel auf dem Börsen-Parkett sorgte die Twitter-Aktie, die mit einem angeblichen Übernahmeangebot in der Spitze um 8,5 Prozent auf 38,82 Dollar nach oben schoss. In einem Artikel auf einer Internetseite wurde über ein angebliches Angebot in Höhe von 31 Milliarden Dollar berichtet. Die Webseite ähnelte dem Internetauftritt von Bloomberg. Ein Sprecher der Nachrichtenagentur bestätigte, dass der Artikel eine Fälschung ist. Die SEC wollte sich zunächst nicht dazu äußern, ob sie der Twitter-Story bereits nachgehe. Die Aktie des Kurznachrichtendienstes schloss schließlich mit einem Plus von 2,6 Prozent bei 36,72 Dollar.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 18.054 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,4 Prozent auf 2.109 Punkte aufwärts. Der Nasdaq-Composite legte um 0,7 Prozent auf 5.105 Punkte zu. Der Umsatz fiel auf 696 (Montag: 753) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.994 (2.320) Kursgewinnern an der NYSE 1.131 (850) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 137 (98) Titel.
Die überwiegend schwachen US-Konjunkturdaten nährten zudem die Hoffnung, dass sich die Fed mit der ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise doch noch etwas Zeit lassen könnte. So gaben die Importpreise leicht nach, während Ökonomen hier mit einem kleinen Plus gerechnet hatten. Der Einzelhandelsumsatz reduzierte sich im Juni um 0,3 Prozent, während eine Zunahme von 0,2 Prozent prognostiziert worden war. Am Freitag hatte US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen allerdings betont, dass eine Erhöhung der Zinsen weiter auf der Agenda stehe. Die meisten Analysten rechnen für September mit einem ersten Zinsschritt. Mit erhöhter Spannung wird daher auf die Rede von Yellen vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses am Mittwoch gewartet.
Bei den veröffentlichten Quartalsergebnissen ergab sich ein gemischtes Bild. J.P. Morgan hat mit den Zahlen positiv überrascht. Die Bank hat beim Ergebnis je Aktie mit 1,54 Dollar die Analystenprognose um 10 Cent übertroffen. "Als Kurstreiber wirkte, dass wir hier einen überraschenden Gewinnanstieg haben und der Konsens mit einem Rückgang gerechnet hatte", meinte ein Händler. Die Großbank profitierte von starken Trends bei der Kreditvergabe und bei Geschäftskundendeals. Für die Aktie ging es um 1,4 Prozent nach oben.
Eine Punktlandung gab es dagegen bei Wells Fargo, die mit einem Gewinn je Aktie von 1,03 Dollar die Prognosen traf. Zwar enttäuschten die Einnahmen etwas, doch die Aktie kletterte dennoch um 0,9 Prozent.
Bei Johnson & Johnson fiel der bereinigte Gewinn etwas besser als erwartet aus. Hatten Analysten je Aktie 1,68 Dollar prognostiziert, wurden tatsächlich 1,71 Dollar je Anteilsschein erreicht. Allerdings litt der Umsatz unter dem starken Dollar, was die Aktie mit einem Minus von 0,5 Prozent zum schwächsten Wert im Dow-Jones-Index machte.
Micron Technology schossen um 11,4 Prozent nach oben mit einer Meldung, wonach die chinesische Tsinghua Unigroup den Speicherchip-Hersteller übernehmen will. Angeblich sei der chinesische Chipdesigner bereit, 23 Milliarden Dollar für den US-Konzern zu bezahlen, berichteten mehrere Informanten. Es wäre die größte Übernahme eines ausländischen durch ein chinesisches Unternehmen jemals.
Am Ölmarkt stand die Einigung mit dem Iran im Atom-Streit im Blickpunkt, da nun mit einer Ausweitung der Exporten des Landes zu rechnen ist. Die Ölpreise reagierten aber nur kurzzeitig mit Verlusten, konnten diese im Handelsverlauf wieder ausgleichen und schlossen im Plus. Ein Fass der US-Sorte WTI kostete zum US-Settlement 53,04 Dollar, ein Aufschlag von 1,6 Prozent. Brent legte um 1,1 Prozent auf 58,51 Dollar zu. Schon in den vergangenen Wochen hatten die Ölpreise in Erwartung eines Abkommens deutlicher unter Druck gestanden, sagte ein Marktbeobachter. "Mit der Einigung ist nun ein Unsicherheitsfaktor verschwunden", ergänzte Analyst Patrick Kerr von The Kerr Organization.
Bereits den vierten Handelstag in Folge ging es für den Goldpreis abwärts. Hier konnten auch die schwachen US-Einzelhandelsumsätze die Investoren nicht zu Käufen des Edelmetalls animieren. "Fundamental spricht längerfristig alles für einen Anstieg des Goldpreises, doch es ist aktuell nicht die Zeit um Gold überzugewichten", sagte Mike Armbruster, Analyst bei Altaves. Die Feinunze kostete zum US-Settlement 1.153,50 Dollar, ein Minus von 0,2 Prozent.
Dagegen waren die US-Staatsanleihen mit den schwachen Konjunkturdaten gesucht. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fiel um drei Basispunkte auf 2,40 Prozent. "Trotz der schon länger anhaltenden Erholung am US-Arbeitsmarkt halten sich die Verbraucher mit Ausgaben weiter zurück", merkte Analyst Mike Materasso von Franklin Templeton an. Allerdings habe im Vorfeld der Rede von Fed-Präsidentin Yellen am Mittwoch auch Zurückhaltung geherrscht. Mit ihrer Bekräftigung am Freitag, dass eine Zinserhöhung weiter auf der Agenda stehe, hatte sie die Notierungen am Anleihemarkt unter Druck gebracht.
Der Euro stabilisierte sich knapp über der Marke von 1,10 Dollar. Die schwachen US-Daten bescherten der Gemeinschaftswährung nur einen kurzen Aufschwung bis knapp unter die Marke von 1,11 Dollar. Übergeordnet rückt nach Griechenland nun die Geldpolitik in den USA in den Vordergrund. Eine sich weiterhin abzeichnende Zinserhöhung macht den Dollar attraktiver. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,1007 Dollar, nach fast 1,12 Dollar am Vortag.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.053,58 0,42 75,90 S&P-500 2.108,95 0,45 9,35 Nasdaq-Comp. 5.104,89 0,66 33,38 Nasdaq-100 4.523,47 0,65 29,00Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 31/32 up 1/32 0,641% -2,8 Bp 1% 3-year 99 17/32 up 3/32 1,034% -2,9 Bp 1 5/8% 5-year 99 26/32 up 6/32 1,661% -3,8 Bp 2 1/8% 7-year 100 5/32 up 8/32 2,098% -4,2 Bp 2 1/8% 10-year 97 19/32 up 8/32 2,401% -2,9 Bp 2 1/2% 30-year 96 10/32 up 9/32 3,192% -1,5 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Mo, 17.59 Uhr EUR/USD 1,1007 -0,94% 1,1111 1,1021 EUR/JPY 135,78 0,18% 135,53 135,94 EUR/CHF 1,0406 -1,00% 1,0512 1,0464 USD/JPY 123,36 1,13% 121,99 123,36 GBP/USD 1,5634 1,45% 1,5411 1,5517 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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July 14, 2015 16:29 ET (20:29 GMT)
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Wells Fargo & Co. | 72,40 | 1,06% |