03.03.2023 18:00:40
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MÄRKTE USA/Wall Street legt mit niedrigeren Marktzinsen zu
NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigt sich die Wall Street am letzten Handelstag der Woche. Auslöser ist ein Rückgang der zuletzt kräftig gestiegenen Anleihezinsen. Die Zehnjahresrendite sinkt um 5,9 Basispunkte auf 4,00 Prozent, steht damit aber weiter auf der Marke von 4 Prozent, die sie in dieser Woche erstmals seit November wieder erreicht hat. Der Dow-Jones-Index verbessert sich am Mittag (Ortszeit) um 0,6 Prozent auf 33.204 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,0 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite steigt um 1,2 Prozent.
Daneben stehen auch die jüngsten Aussagen von Fed-Mitgliedern und die US-Konjunkturdaten im Blickpunkt. So hat sich die von ISM ermittelte Aktivität im Dienstleistungssektor im Februar abgeschwächt, allerdings nicht so deutlich wie erwartet. Zudem liegt der Index weiterhin klar über der Expansionsschwelle von 50, was auf eine robuste Konjunktur hindeutet. In dieses Bild passt auch die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche. Sie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Februar lebhafter als im Vormonat gezeigt.
"Wir versuchen, aus jeder Datenveröffentlichung ein Signal zu ziehen, ob dies bedeutet, dass wir uns dem Höhepunkt der Inflation und der Zinssätze nähern", sagt Sebastian Mackay, ein Multi-Asset-Fondsmanager bei Invesco.
Unterschiedlich sind derzeit auch die Aussagen von den Mitgliedern der US-Notenbank. So hatte am Donnerstag Atlanta-Fed-Präsident Raphael Bostic angedeutet, dass er eine Zinspause im Sommer befürworte. Dagegen sagte Fed-Gouverneur Christopher Waller, er würde die Zinsen noch über das bislang projektierte Ziel hinaus erhöhen, und zwar so lange, bis der Stellenaufbau auf dem US-Arbeitsmarkt in dem Maße zurückgehe, wie im vergangenen Jahr beobachtet, und auch die Verbraucherpreisinflation merklich nachlasse.
Am Freitag stehen mit Reden von Dallas-Fed-Präsidentin Lorie Logan und Fed-Gouverneurin Michelle Bowman weitere Auftritte von US-Notenbankvertretern auf der Agenda.
Dollar leichter - Auf und Ab bei Ölpreisen
Mit den Renditen gibt auch der Dollar etwas nach. Der Dollar-Index sinkt um 0,1 Prozent. Der Euro pendelt weiter um die Marke von 1,06 Dollar. Weil die EZB-Zinserwartungen schon weit gelaufen seien, könnten sie vom Euro-Unterstützungsfaktor zum Euro-Bremser werden, warnt Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. Der Markt sehe den Hochpunkt für den Leitzins nun bei knapp 4 Prozent (aktuell 2,50%). Man halte die aktuellen Markterwartungen für schon "ziemlich aggressiv". Ein Großteil der sich abzeichnenden Aufwärtsrisiken für die Inflation dürfte bereits in den Zinsausblick eingepreist sein, was das Aufwertungspotenzial für den Euro begrenze. Das habe auch die verhaltene Reaktion des Euro auf die Februar-Inflationsdaten aus der Eurozone gezeigt.
Am Ölmarkt gerieten die Preise zwischenzeitlich unter Druck. Das Wall Street Journal berichtete von einer "zunehmenden Spaltung" innerhalb der Opec. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erwögen, aus dem Kartell auszutreten. Grund seien wachsende Spannungen zwischen den VAE und Saudi-Arabien, meldet die Zeitung unter Berufung auf Vertreter der Emirate. Andere Nachrichtenagenturen, darunter Reuters, die sich ebenfalls auf ungenannte Quellen beriefen, meldeten jedoch, dass dies nicht der Wahrheit entspreche. Dies sorgte für eine Erholung der Ölpreise. Die Preise für Brent und WTI legen um bis zu 1,2 Prozent.
Der leichte sinkende Dollar und die zuückgehenden Marktzinsen stützen den Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,5 Prozent auf 1.846 Dollar.
Positiver Ausblick hievt Broadcom ins Plus
Auf Unternehmensseite stehen Hewlett Packard Enterprise im Blick, nachdem das Unternehmen mit den Zahlen zum ersten Geschäftsquartal und dem Ausblick positiv überrascht hat. Nach einem kräftigen Plus zum Start fällt der Kurs nun um 0,3 Prozent. Dell erholen sich dagegen von anfänglichen Verlusten und legen um 0,1 Prozent zu. Das Unternehmen schnitt zwar im Quartal ebenfalls besser ab als erwartet, doch enttäuschte der Ausblick des Computerherstellers.
Bei Broadcom (+4,7%) lagen Geschäftszahlen und Ausblick jeweils knapp über den Erwartungen des Marktes.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.204,36 +0,6% 200,79 +0,2%
S&P-500 4.019,20 +1,0% 37,85 +4,7%
Nasdaq-Comp. 11.598,52 +1,2% 135,54 +10,8%
Nasdaq-100 12.188,03 +1,2% 143,16 +11,4%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,88 -1,6 4,90 46,4
5 Jahre 4,29 -2,4 4,32 29,2
7 Jahre 4,18 -4,3 4,23 21,5
10 Jahre 4,00 -5,9 4,06 12,1
30 Jahre 3,91 -8,1 3,99 -5,7
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0610 +0,1% 1,0619 1,0603 -0,9%
EUR/JPY 144,48 -0,3% 144,89 144,91 +2,9%
EUR/CHF 0,9956 -0,3% 0,9975 0,9983 +0,6%
EUR/GBP 0,8852 -0,2% 0,8864 0,8875 +0,0%
USD/JPY 136,14 -0,4% 136,44 136,68 +3,8%
GBP/USD 1,1987 +0,3% 1,1980 1,1949 -0,9%
USD/CNH (Offshore) 6,9091 -0,1% 6,9048 6,9173 -0,3%
Bitcoin
BTC/USD 22.339,18 -4,8% 22.369,55 23.357,88 +34,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 79,12 78,16 +1,2% +0,96 -1,8%
Brent/ICE 85,40 84,75 +0,8% +0,65 +0,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 44,65 46,82 -4,6% -2,17 -38,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.846,40 1.836,80 +0,5% +9,60 +1,2%
Silber (Spot) 21,08 20,90 +0,9% +0,18 -12,0%
Platin (Spot) 975,90 964,05 +1,2% +11,85 -8,6%
Kupfer-Future 4,11 4,08 +0,7% +0,03 +7,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 03, 2023 12:00 ET (17:00 GMT)
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