01.02.2022 18:14:54

MÄRKTE USA/Wall Street konsolidiert jüngste Rally-Gewinne

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der zweitägigen Rally konsolidiert die Wall Street am Dienstag die Aufschläge. Gedämpft wird die Kauflaune zudem etwas vom Ukraine-Konflikt. Die USA haben Familien-Angehörige von US-Regierungsmitarbeitern in Belarus zum Verlassen des Landes aufgefordert und auf die russische Militärpräsenz entlang der Grenze von Belarus zur Ukraine verwiesen. Zudem hat die US-Regierung Sanktionen gegen das Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Fall eines Einmarsches vorbereitet. Die USA drohten Russland für den Fall eines Angriffs erneut massive Wirtschaftssanktionen an.

Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag Ortszeit um 0,1 Prozent auf 35.163 Punkte, der S&P-500 ebenfalls um 0,1 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite gewinnt 0,3 Prozent. Anleger zögern, an die starken Kursgewinne der beiden vergangenen Sitzungen anzuknüpfen. Diese werden aber als "Lichtblick" angesichts der düsteren Januar-Bilanz bezeichnet. Hier hatten den Markt Zinserhöhungserwartungen massiv belastet. Doch ob diese Gegenbewegung nun auslaufe, sei noch nicht sicher, heißt es. "Anleger kaufen in dieser Woche weiterhin fast überall während der Rücksetzer, wobei die Stimmung am Markt durch die bisher gute Berichtssaison, in der die meisten Unternehmen die Erwartungen übertroffen haben, beflügelt wird", so Analyst Pierre Veyret von Activtrades.

Eine andere Stimme aus dem Handel verweist auf den Umstand, dass Phasen steigender Leitzinsen historisch betrachtet Aktien meist nur kurz belastet hätten. Die Inflation sei das größere Problem und die werde nun angegangen, heißt es mit Blick auf die US-Geldpolitik. Doch auch eine straffere Geldpolitik könnte die Konjunktur bremsen. "Der Markt hat sich mit der Erwartung einer Konjunktur-Abschwächung selbst übertroffen. Wenn wir uns die Wirtschaftsdaten ansehen, deutet wenig darauf hin, dass wir etwas anderes als eine leichte Abschwächung erleben werden", so Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors.

Gestützt wird diese Sicht durch durchwachsene US-Konjunkturdaten. So ist der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe im Januar einen Tick besser als erwartet ausgefallen. Die Aktivität in der US-Industrie hat im Januar gegenüber dem Vormonat dagegen abgenommen. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2020. Volkswirte hatten aber einen noch tieferen Stand erwartet. Die US-Bauausgaben lagen im Dezember klar unter der Prognose.

Exxon Mobil nach Zahlen auf Zweieinhalbjahreshoch

Unter den Einzelaktien steigen Exxon Mobil um 6,2 Prozent auf ein Zweieinhalbjahreshoch. Der Mineralölkonzern hat die Gewinnerwartungen geschlagen und den Umsatz um 80 Prozent gesteigert. Für die Chevron-Aktie geht es um 2,9 Prozent aufwärts.

United Parcel Service schießen gar um 14,9 Prozent empor. Auch der Paketlogistiker übertrumpft die Gewinnprognosen des Marktes und glänzt auch mit der Erlösentwicklung. Besonders gut kommt eine deutliche Anhebung der Quartalsdividende an. Im Schlepptau ziehen Fedex um 2,8 Prozent an.

AT&T fallen dagegen um 4,3 Prozent. Der Telekommunikationskonzern kündigte eine Halbierung der Dividendenausschüttung an und will seine Sparte Warner Media durch eine Abspaltung veräußern. Nach einer erhöhten Prognose steigen die Chemietitel von Cabot um 10 Prozent.

Euro weiter mit Rückenwind

Der Dollar-Index erholt sich und liegt nur noch 0,1 Prozent im Minus. Der Euro setzt seine dynamische Erholungsbewegung des Vortages fort und steigt auf 1,1239 Dollar. In die Woche gestartet war er mit etwa 1,1150. Die vorläufigen Inflationszahlen für Januar aus Deutschland und Spanien hätten deutlich nach oben überrascht und erhöhten den Druck auf die EZB, nun doch verstärkt die Geldpolitik zu straffen, heißt es im Handel. Die Analysten der Unicredit schließen falkenhaftere Signale der EZB daher nicht aus.

Am US-Anleihemarkt erholen sich die Renditen von anfänglichen Verlusten und legen leicht zu. Nach dem volatilen Januar, in dem die zehnjährige Rendite zwischenzeitlich auf ein Zweijahreshoch um 1,9 Prozent gestiegen war, sprechen Teilnehmer von Zeichen einer Stabilisierung. In den Fokus rückt auch der US-Arbeitsmarktbericht für Januar am Freitag. Anleger bereiten sich zudem auf den Beginn des Zinserhöhungszyklus durch die US-Notenbank vor, der im März beginnen dürfte.

Der etwas schwächere Greenback und die geopolitischen Spannungen stützen den Goldpreis, der über die Marke von 1.800 Dollar steigt. Auch als Inflationsschutz - vor allem in Europa - gewinne das Edelmetall wieder an Bedeutung, heißt es.

Die Ölpreise kommen von ihren jüngsten Siebenjahreshochs leicht zurück. Händler sprechen von einer überkauften Situation - angesichts der jüngsten Rally. Zinserhöhungen einer- und die Inflation andererseits könnten die Konjunktur und damit die Nachfrage belasten. Doch der Ukraine-Konflikt mit dem Ölförderer Russland verhindere kurzfristig einen deutlichen Preisrückgang.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.163,33 +0,1% 31,47 -3,2%

S&P-500 4.521,01 +0,1% 5,46 -5,1%

Nasdaq-Comp. 14.280,88 +0,3% 41,00 -8,7%

Nasdaq-100 14.940,23 +0,1% 10,18 -8,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,18 +0,0 1,18 44,7

5 Jahre 1,62 +1,5 1,61 36,4

7 Jahre 1,76 +2,0 1,74 32,0

10 Jahre 1,80 +2,4 1,78 29,4

30 Jahre 2,14 +3,0 2,11 23,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:24 Mo, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,1239 +0,1% 1,1242 1,1199 -1,2%

EUR/JPY 128,99 -0,2% 129,30 129,10 -1,4%

EUR/CHF 1,0375 -0,3% 1,0400 1,0422 0%

EUR/GBP 0,8322 -0,4% 0,8351 0,8346 -1,0%

USD/JPY 114,77 -0,3% 115,02 115,28 -0,3%

GBP/USD 1,3504 +0,4% 1,3462 1,3421 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3724 -0,1% 6,3661 6,3800 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 39.032,84 +1,5% 38.452,96 37.906,19 -15,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 87,73 88,15 -0,5% -0,42 +17,2%

Brent/ICE 89,00 89,26 -0,3% -0,26 +14,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.804,11 1.798,29 +0,3% +5,82 -1,4%

Silber (Spot) 22,71 22,46 +1,1% +0,25 -2,6%

Platin (Spot) 1.024,50 1.021,43 +0,3% +3,07 +5,6%

Kupfer-Future 4,41 4,32 +2,1% +0,09 -1,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2022 12:15 ET (17:15 GMT)

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