15.07.2022 22:11:40
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MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich nach ermutigenden Konjunkturdaten
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer fünftägigen Durststrecke hat sich die Wall Street am Freitag weiter erholt. Bereits am Vortag waren die Kurse im späten Geschäft deutlich von den Tagestiefs zurückgekommen. Beschwichtigende Worte von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der die Erwartungen an eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte durch die US-Notenbank gedämpft hatte, wirkten nach. Gestützt wurden seine Aussagen von neuen Inflationsdaten. Nach Teuerungsdaten zuletzt über den Erwartungen lagen die Importpreise nun darunter, womit die Zinssorgen etwas gelindert wurden. An den Vortagen waren es gerade Preisdaten über Markterwartung, die Anleger verschreckt hatten.
Der Dow-Jones-Index gewann 2,1 Prozent. S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um 1,9 bzw. 1,8 Prozent an. An der Nyse waren die Kursgewinner mit 2.616 (Donnerstag: 860) Titeln klar in der Überzahl, ihnen standen 619 (2.369) Verlierer gegenüber, während 117 (172) Titel unverändert aus dem Handel gingen.
Die Konjunkturdaten zeigten zwar Licht und Schatten, ersteres überwog aber. Denn der Einzelhandelsumsatz ist im Juni deutlicher als erhofft geklettert. Dazu zeigten sich die Verbraucher besser gelaunt als vorausgesagt, auch wenn die Erwartungskomponente schwach ausfiel bei der Verbraucherstimmung der Universität Michigan. Und im Großraum New York zeigte der Empire State Manufacturing Index für Juli eine Geschäftstätigkeit, die um Längen besser ausgefallen ist als vorhergesagt. Dafür enttäuschte die Industrieproduktion, die erstmals in diesem Jahr gesunken ist.
"Rezessionsrisiken haben seit Jahresbeginn zugenommen. Wenn wir keine Anzeichen für einen Konsumrückgang sehen, ist es vielleicht nicht so schlimm, wie Anleger fürchten, aber falls doch, ist es ein Beleg dafür, dass sich das Rezessionsrisiko materialisiert", warnte Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management. Angesichts der positiven Daten von Einzelhandel und Verbraucherstimmung nahmen Anleger diese Warnung aber sehr gelassen.
Berichtsperiode nimmt Fahrt auf
Bei den Unternehmensberichten gab es Licht und Schatten. Ein positives Zeichen setzte die Citigroup, der Kurs sprang um 13,3 Prozent. Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite haben der Citigroup im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang beschert. Die Einnahmen stiegen dagegen deutlich. Insgesamt schnitt die Citigroup besser ab als von Analysten befürchtet.
U.S. Bancorp verdiente im abgelaufenen Quartal auf Jahressicht weniger - aber mehr, als Analysten im Konsens in Aussicht gestellt hatten. Auch die Einnahmen fielen stärker als gedacht aus. In der Folge stieg der Kurs um 5,4 Prozent. Wettbewerber Wells Fargo enttäuschte, denn die US-Bank hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient und die Erwartungen verfehlt. Auch bei der Westküstenbank belasteten Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite. Diese reduzierten sich aber auf Jahressicht, der Kurs stieg um 6,2 Prozent. Der Bankensektor führte mit plus 5,8 Prozent die Liste der Gewinner an.
Blackrock (+2,0%) hat im zweiten Quartal bei stark fallenden Kapitalmärkten weniger verdient und weniger umgesetzt. Der weltweit größte Vermögensverwalter verdiente je Aktie weniger als vom Markt erhofft. Auch die gesunkenen Einnahmen verfehlten die Marktprognosen. Die Titel haben in diesem Jahr aber bereits 36 Prozent eingebüßt.
Der Krankenversicherer Unitedhealth (+5,4%) hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinn- und Umsatzanstieg erzielt und auf bereinigter Basis die Gewinnprognosen des Marktes geschlagen. Der Konzern erhöhte zudem die Gewinnprognose für das Jahr.
Ein Medienbericht über den Einstieg von Investor Elliott Management bei Pinterest bescherte der Aktie einen Kurssprung um 16,2 Prozent. Laut Wall Street Journal hat Elliott dem Betreiber von Online-Pinnwänden mitgeteilt, einen Besitzanteil von über 9 Prozent zu halten.
Erdölpreise erholen sich
Die Erdölpreise zogen an. Berichten zufolge erwartet US-Präsident Joe Biden von Saudi-Arabien nicht, dass dort eine Förderausweitung zur Senkung der inflationstreibenden Preise vorgenommen wird. Aber das Thema will er mit den Saudis bei seinem Besuch verhandeln.
Der zuletzt sehr feste Dollar kam etwas zurück, der Dollarindex verlor 0,5 Prozent - bewegte sich damit aber noch immer in der Nähe seines 20-Jahreshochs. Die Importpreise sprächen nicht unbedingt für eine forsche Gangart bei den geldpolitischen Straffungen der Fed, hieß es.
Trotz der starken Aktienmärkte fanden Staatsanleihen Käufer. Die Renditen am Rentenmarkt kamen zurück. Beobachter verwiesen auf die gesunkenen Inflationserwartungen in der Uni-Michigan-Verbraucherumfrage.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 31.288,26 +2,1% 658,09 -13,9%
S&P-500 3.863,16 +1,9% 72,78 -19,0%
Nasdaq-Comp. 11.452,42 +1,8% 201,24 -26,8%
Nasdaq-100 11.983,62 +1,8% 215,23 -26,6%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,12 +0,5 3,12 239,0
5 Jahre 3,04 -3,8 3,08 177,8
7 Jahre 3,01 -3,8 3,05 157,4
10 Jahre 2,92 -4,6 2,96 140,6
30 Jahre 3,08 -2,8 3,11 118,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:34 % YTD
EUR/USD 1,0081 +0,6% 1,0026 1,0017 -11,3%
EUR/JPY 139,64 +0,3% 139,08 139,14 +6,7%
EUR/CHF 0,9847 -0,1% 0,9853 0,9856 -5,1%
EUR/GBP 0,8497 +0,3% 0,8475 0,8484 +1,1%
USD/JPY 138,51 -0,3% 138,88 138,93 +20,3%
GBP/USD 1,1864 +0,3% 1,1826 1,1805 -12,3%
USD/CNH (Offshore) 6,7542 -0,2% 6,7759 6,7626 +6,3%
Bitcoin
BTC/USD 21.079,22 +3,1% 20.524,03 20.078,32 -54,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 97,50 95,78 +1,8% 1,72 +35,1%
Brent/ICE 101,01 99,10 +1,9% 1,91 +34,8%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 160,80 174,50 -8,1% -14,23 +33,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.705,64 1.709,94 -0,3% -4,31 -6,8%
Silber (Spot) 18,67 18,41 +1,4% +0,26 -19,9%
Platin (Spot) 848,75 847,28 +0,2% +1,47 -12,6%
Kupfer-Future 3,24 3,21 +0,8% +0,03 -27,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 15, 2022 16:11 ET (20:11 GMT)
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Citigroup Inc. | 65,97 | 1,70% | |
29,31 | 0,27% | ||
U.S. Bancorp | 49,22 | 2,02% | |
UnitedHealth Inc. | 569,90 | 4,55% | |
Wells Fargo & Co. | 71,64 | 2,59% |