08.11.2019 14:44:49

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte nach Rekordjagd Pause einlegen

NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die US-Börsen am Donnerstag neue Rekordstände markiert haben, könnte es nach der zuvor bereits sehr guten Börsenwoche zum Wochenausklang zu kleineren Gewinnmitnahmen kommen. Die Futures auf die wichtigen US-Indizes liegen vorbörslich kaum verändert.

Zuletzt hatten die Märkte von der Nachricht profitiert, dass China und die USA die wechselseitigen Strafzölle schrittweise abbauen wollten. Die Begeisterung darüber flaut nun leicht ab, denn es gibt noch keine formale Vereinbarung dazu, wie Peter Navarro, Leiter des Nationalen Handelsrats der USA, sagte. Die endgültige Entscheidung über ein entsprechendes Abkommen liege bei US-Präsident Donald Trump.

Unterstützung hatte die Wall Street in jüngster Zeit auch von Konjunkturdaten erhalten, die Rezessionsängste linderten. Vielleicht kann der Index der Universität Michigan zur Verbraucherstimmung die Anleger zu Käufen animieren. Er wird eine halbe Stunde nach der Startglocke veröffentlicht.

Gopro-Zahlen kommen gut an - Gap schockt mit Gewinnwarnung und CEO-Abgang

Licht und Schatten zeigt die Bilanzsaison. Am Donnerstag nach Börsenschluss hat Gopro Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt, die besser ausfielen als erwartet. Das treibt die Aktie des Kameraherstellers im vorbörslichen Handel um fast 7 Prozent nach oben.

Der Unterhaltungskonzern Walt Disney berichtete über den Verlauf seines vierten Geschäftsquartals. Der Umsatz lag zwar leicht unter den Erwartungen, dafür fiel das Nettoergebnis besser aus. Daneben gab Walt Disney eine Kooperation mit Amazon bei seinem Streamingdienst bekannt, der in der kommenden Woche starten soll. Die Aktie rückt im vorbörslichen Handel um 5 Prozent vor.

Gap brechen hingegen um über 9 Prozent ein. Das Bekleidungsunternehmen hat nicht nur eine Gewinnwarnung ausgegeben, sondern auch den Abgang seines CEO Art Peck mitgeteilt.

"Sichere Häfen" werden weiter gemieden

Dass die Anleger bei Aktien aktuell offenbar nicht zugreifen wollen, hat offenbar nicht mit einer nachlassenden Risikobereitschaft zu tun. Die sogenannten "sicheren Häfen" verbuchen nämlich keinen Zulauf. Am Anleihemarkt geben die Notierungen erneut nach. Die Zehnjahresrendite steigt im Gegenzug um 2,5 Basispunkte auf 1,94 Prozent.

Auch der Goldpreis fällt weiter zurück. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 1.460 Dollar. Das dürfte hauptsächlich den steigenden Anleihezinsen geschuldet sein, die das zinslos gehaltene Edelmetall weniger attraktiv machen. Überdies haben die Analysten von JP Morgan (JPM) ihre Anlageempfehlung für Gold von Übergewichten auf Leicht Untergewichten geändert. Dagegen setzt JPM weiter auf Risiko, sprich Aktien, und begründet dies mit wieder optimistischeren Konjunkturerwartungen und nachlassenden politischen Risiken.

Auch am Devisenmarkt ist keine Risikoscheu zu erkennen. Der Dollar hatte zwar im asiatisch dominierten Handel am frühen Freitag mit den aufkommenden Zweifeln an einer Beilegung des Handelsstreits vorübergehend etwas nachgegeben, aktuell zeigt sich der Greenback wieder erholt.

Der nachlassende Optimismus im Handelsstreit drückt indessen die Ölpreise. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 56,30 Dollar. Brentöl gibt um 1,4 Prozent auf 61,42 Dollar nach. Ed Marshall, Händler bei Global Risk Management, spricht auch von Ermüdungserscheinungen. Es gebe keine wirklich belastenden Nachrichten, doch sei der Markt des Themas Handelsstreit inzwischen überdrüssig. Edward Moya von Oanda sieht dagegen charttechnische Gründe. WTI sei nicht über die Marke von 60 Dollar gestiegen, merkt er an. Überdies gebe es ein großes Angebot an Öl, und die Opec lasse bisher keine Bereitschaft erkennen, auf ihrer Tagung im Dezember neue Förderkürzungen zu beschließen.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,67 0,1 1,67 46,8

5 Jahre 1,75 1,5 1,73 -17,9

7 Jahre 1,86 2,5 1,84 -38,6

10 Jahre 1,94 2,5 1,92 -50,3

30 Jahre 2,41 1,1 2,40 -65,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:13 Do, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,1036 -0,12% 1,1049 1,1048 -3,7%

EUR/JPY 120,65 -0,11% 120,76 120,69 -4,1%

EUR/CHF 1,0989 -0,04% 1,0993 1,0991 -2,4%

EUR/GBP 0,8615 -0,09% 0,8626 0,8616 -4,3%

USD/JPY 109,31 -0,00% 109,29 109,25 -0,3%

GBP/USD 1,2810 -0,03% 1,2809 1,2823 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9864 +0,24% 6,9788 6,9763 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.817,18 -4,42% 9.181,76 9.200,76 +137,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,30 57,15 -1,5% -0,85 +16,4%

Brent/ICE 61,42 62,29 -1,4% -0,87 +11,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.460,12 1.469,04 -0,6% -8,92 +13,8%

Silber (Spot) 16,86 17,14 -1,7% -0,29 +8,8%

Platin (Spot) 889,44 910,45 -2,3% -21,01 +11,7%

Kupfer-Future 2,70 2,73 -1,1% -0,03 +2,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/bam

(END) Dow Jones Newswires

November 08, 2019 08:45 ET (13:45 GMT)

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