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14.01.2015 15:40:32

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte hoch volatil bleiben

   Von Florian Faust

   Händler rechnen mit einem Andauern der extrem hohen Volatilität an der Wall Street. Am Vortag vollzogen die Indizes eine regelrechte Achterbahnfahrt. Am Mittwoch setzt sich diese vorbörslich am Terminmarkt fort. Den Takt gibt dabei der Ölpreis vor. Aktuell deuten die Terminkontrakte auf Eröffnungsverluste am Kassamarkt hin. Als ausgemachte Sache gilt dies jedoch noch nicht. Händler machen als Belastungsfaktoren die gesenkte Wachstumsprognose der Weltbank sowie - in der Folge - einbrechende Rohstoffpreise aus. So fällt der Kupferpreis auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. "Das globale Wachstum und Deflationssorgen sind es, die die Märkte aktuell in Atem halten", sagt Marktstratege Chris Gaffney von EverBank Wealth Management. Dazu gesellen sich ernüchternde Geschäftszahlen von J.P. Morgan.

   Rund 30 Minuten vor Handelseröffnung sinken die Terminkontrakte auf S&P-500 und Nasdaq-100 um 1,2 bzw. 1,0 Prozent. Zusätzlich belastet wird der Aktienmarkt von schwachen Einzelhandelsumsätzen im Dezember, die Erwartungen wurden klar verfehlt. An den Märkten kommen die schwachen Daten nicht gut an. Die US-Wirtschaft ist in hohem Maße von der Kauflust der Konsumenten abhängig. Gleichzeitig sanken die Importpreise im Dezember deutlich, was allerdings fast ausschließlich auf das Konto des billigen Rohöls ging. Am Rohstoffmarkt bleiben die Ölpreise derweil weiter unter Abgabedruck. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um weitere 1,2 Prozent auf 45,37 US-Dollar das Fass. "Wenn wir diese deutlichen Einbrüche im Rohstoffbereich beobachten, beginnen sich Anleger wirklich Sorgen über die globale Nachfrage und das Wachstum zu machen", ergänzt Gaffney.

   Nach der Vorentscheidung des Europäischen Gerichtshofes zur Rechtmäßigkeit von Staatsanleihekäufen durch die Europäische Zentralbank (EZB) zieht der Goldpreis auf 1.238 Dollar nach 1.231 Dollar am Vorabend an. Dies hatte zunächst auch den Euro belastet, doch der erholt sich mit den schwachen Einzelhandelsdaten in den USA. Aktuell geht der Euro bei 1,1815 Dollar um nach einem Tagestief von 1,1725 Dollar. Die Wachstumssorgen beflügeln die Notierungen der US-Staatsanleihen, deren vermeintliche Sicherheit gesucht ist. Die Rendite zehnjähriger US-Schuldtitel fällt um drei Basispunkte auf 1,86 Prozent.

   Kräftig danebengegangen ist der Start der Berichtssaison für die US-Banken. J.P. Morgan hat mit schwächeren Einnahmen und einem deutlich geringeren Gewinn je Aktie aufgewartet. "Das geht aber großteils auf Rechtskosten von fast 1 Milliarde Dollar zurück", sagt ein Händler. Vorbörslich verliert die Aktie 1,8 Prozent. Well Fargo büßen nach im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Geschäftszahlen 1,4 Prozent ein.

   Nachdem GameStop die Umsatzzahlen des Weihnachtsgeschäfts vorgelegt hat, stufen die Analysten von Pacific Crest die Aktie des Anbieters von Videospielen um zwei Stufen hoch. Die Titel ziehen um 10,6 Prozent an. Ein höher als erwartet ausgefallener Quartalsgewinn und die Anhebung der Quartalsdividende um 10 Prozent treiben Linear Technology um 2,8 Prozent an. Progress Software enttäuscht derweil mit seiner Gewinn- und Umsatzprognose für das abgelaufene Quartal. Der Kurs rutscht um 9,1 Prozent ab. Ein Bericht über deutlich gesunkene Verkäufe in China drückt den Kurs des Elektroautobauers Tesla um 9,1 Prozent. Ziopharm Oncology schnellen dagegen vorbörslich um 54 Prozent empor, nachdem das Biotechnologieunternehmen gemeinsam mit Intrexon eine Lizenzpartnerschaft mit dem University of Texas MD Anderson Cancer Center eingegangen ist. Intrexon gewinnen 13,7 Prozent.

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