04.04.2016 14:52:46
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MÄRKTE USA/Wall Street dürfte Aufschläge noch etwas ausbauen
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an der Wall Street dürften nach der guten Entwicklung zum Wochenschluss am Montag noch eine Schippe drauflegen. Die Aussicht auf eine anziehende US-Konjunktur, wie zuletzt durch gute Daten manifestiert, bei einer gleichzeitig gemächlichen Gangart der künftigen Leitzinserhöhungen in den USA bilde ein vorteilhaftes Umfeld für Aktien, heißt es. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,2 Prozent zu.
Zudem stabilisieren sich die Ölpreise nach ihrer Talfahrt vom Freitag und der Dollar bleibt zum Euro vergleichsweise billig, was beides ebenfalls für US-Aktien spricht. "Zwar trägt die Ölpreisentwicklung weiterhin zur Stimmung am Aktienmarkt bei, nichtsdestotrotz haben wir in den vergangenen Wochen eine Entkopplung von Ölpreisen und Aktienkursen beobachtet. Öl ist nicht mehr der Haupttreiber", sagt Chefmarktanalyst Craig Erlam von Oanda.
Berichtssaison gibt weitere Richtung vor Mit Spannung werde bereits auf den Beginn der US-Berichtssaison in der kommenden Woche gewartet, so ein Marktbeobachter. Diese wird am kommenden Montag traditionell Alcoa einläuten. Zudem folgen im weiteren Verlauf der kommenden Woche noch die vielbeachteten Ergebnisse der US-Großbanken JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup.
Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist am Montag weitgehend leer. Eine halbe Stunde nach Handelseröffnung stehen lediglich die US-Auftragseingänge für Februar zur Veröffentlichung an. Allerdings dürfte diese kaum positive Impulse liefern, da die bereits veröffentlichten Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter für diese Komponente einen Rückgang von 2,8 Prozent ausgewiesen hatten. Beim Auftragseingang wird mit einem Minus von 1,6 Prozent gerechnet. Für einen Impuls könnten dagegen die Aussagen von Eric Rosengren sorgen, Fed-Präsident von Boston und stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der US-Notenbank.
Ölpreise stabilisieren sich nach jüngstem Einbruch Die Ölpreise haben sich nach dem Einbruch zum Wochenausklang und zunächst weiter fallenden Kursen in Asien mittlerweile stabilisiert. Die schwindenden Hoffnungen in Bezug auf eine Reduzierung der Fördermenge setzten den Preisen für das "schwarze Gold" am Freitag kräftig zu und sorgten für den höchsten Tagesverlust seit rund fünf Wochen. Der iranische Ölminister Bijan Zanganeh hat am Sonntag die Forderung Saudi-Arabiens nach einer Begrenzung der Ölförderung zurückgewiesen. Damit scheint mehr als fraglich, ob sich die Ölförderländer überhaupt auf eine Mengenbegrenzung einigen werden, um eine Erholung der drastisch gesunkenen Ölpreise zu ermöglichen.
Mit seinen Äußerungen reagierte Zanganeh auf Meldungen vom Freitag, wonach der weltgrößte Ölexporteur Saudi-Arabien seine Produktion nur dann begrenzen würde, wenn auch der Iran seine Förderung einschränkte. "Alle Hoffnungen für das Treffen am 17. April sind damit zerstört und der Ölpreis könnte nun bis auf 35 Dollar fallen", sagt Rohstoff-Analyst Bjarne Schieldrop von SEB Markets. Ein Barrel der Sorte WTI kostet 36,89 Dollar, ein Plus von 0,3 Prozent. Für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 38,93 Dollar nach oben.
Der Goldpreis setzt seine Abwärtstendenz dagegen fort. Die Investoren sorgen sich, dass mit den US-Arbeitsmarktdaten sehr wohl die Chancen auf eine Zinserhöhung in den USA in naher Zukunft gestiegen sind. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,3 Prozent auf 1.219 Dollar.
Am Devisenmarkt neigt der Dollar gegenüber dem Euro wieder etwas zur Stärke. Die Gemeinschaftswährung geht mit 1,1378 Dollar um, nach 1,1389 Dollar im späten Handel in New York am Freitag. Übergeordnet wird der Greenback aber weiter von den jüngst taubenhaften Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen belastet. Sie hatten mit dazu beigetragen, dass die an den Finanzmärkten eingepreiste Wahrscheinlichkeit für die nächste US-Zinserhöhung im Juni deutlich gesunken ist. Die US-Anleihen bauen ihre Abgaben vom Freitag weiter aus. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um zwei Basispunkte auf 1,79 Prozent zu.
Sunedison brechen weiter ein Die Aktien des in Schieflage befindlichen Solarenergieunternehmens SunEdison dürften am Montag ihre Talfahrt fortsetzen. Nachdem es bereits am Freitag um gut 20 Prozent abwärts gegangen war, fällt der Kurs vor der Startglocke um weitere 31 Prozent. Auslöser waren Ermittlungen durch das US-Justizministerium im Zusammenhang mit einer abgesagten Übernahme. Offenbar will das Unternehmen Gläubigerschutz nun in den kommenden Wochen beantragen, wie informierte Personen sagen. Dies sorgt für neuen Druck auf die Papiere. === DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Fr, 18.00 Uhr % YTD EUR/USD 1,1378 -0,09% 1,1388 1,1380 +4,8% EUR/JPY 126,95 +0,10% 126,82 127,56 -0,4% EUR/CHF 1,0919 +0,01% 1,0918 1,0913 +0,4% GBP/EUR 1,2540 +0,42% 1,2488 1,2483 -7,7% USD/JPY 111,55 +0,16% 111,38 112,08 -5,0% GBP/USD 1,4267 +0,31% 1,4223 1,4203 -3,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 36,92 36,79 0,35 0,13 -7,7% Brent/ICE 38,79 38,67 0,31 0,12 -4,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.219,28 1.222,30 -0,2% -3,02 +15,0% Silber (Spot) 15,02 15,05 -0,2% -0,03 +8,7% Platin (Spot) 953,55 954,61 -0,1% -1,06 +7,0% Kupfer-Future 2,16 2,16 -0,1% -0,00 +0,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 04, 2016 08:21 ET (12:21 GMT)
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