06.07.2016 22:44:46
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MÄRKTE USA/Wall Street dreht mit guten Daten ins Plus
NEW YORK (Dow Jones)--Auf sachten Erholungskurs sind die Aktien an der Wall Street am Mittwoch gegangen. Lastete zum Start noch die Brexit-Krise, rückten im Verlauf andere Punkte in den Blick. So kam etwa Entspannung von der Konjunkturseite, wo der ISM-Index für den Service-Sektor mit 56,5 die Prognose von 53,6 klar übertroffen hat. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für diesen Bereich lag mit 51,4 leicht unter der Prognose, aber deutlich oberhalb der 50er-Schwelle.
Die Daten zeigten, dass die US-Konjunktur dynamisch bleibe, sagte Aktienstratege Jonathan Golub von RBC Capital Markets. Allerdings sei man noch nicht aus dem Schneider. Kaufinteresse im Gold belegte, dass trotz der Erholungsbewegung Sicherheit gefragt blieb. Und auch die Renditen der Anleihen erholten sich nur minimal und blieben in der Nähe ihres Rekordtiefs vom Dienstag.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 17.919 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,5 Prozent auf 2.099,73 Punkte und kam damit an den wichtigen Widerstand bei 2.100 Punkte heran. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,8 Prozent auf 4.859 Punkte. Umgesetzt wurden 1.051 (Dienstag: 982) Millionen Aktien. Dabei standen 1.952 (827) Kursgewinnern 1.091 (2.266) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 96 (50) Titel.
Das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank von Mitte Juni stieß auf wenig Interesse, da es aus der Zeit vor der Brexit-Abstimmung stammte. Die Notenbanker hatten sich wegen der unsicheren Perspektiven uneins gezeigt. "Das Protokoll ist diesmal wohl eher etwas für historisch interessierte Anleger und nicht so sehr für Anleger die im Hier und Jetzt leben", sagte Analyst Chris Beauchamp von IG. Erst am Vortag hatte der Präsident der Federal Reserve von New York, William Dudley, die Ansicht vertreten, dass der Ausblick auf die US-Geldpolitik derzeit besonders schwierig sei. Dies gelte vor allem mit Blick auf den Brexit.
Gold auf Zweijahreshoch - Öl erholt sich Trotz der Erholung am Aktienmarkt bleibt der Brexit ein Sorgenthema. Am Mittwoch kündigten weitere Gesellschften die Schließung von britischen Immobilienfonds an. "Die Besorgnis über die Brexit-Auswirkungen und die Einflüsse auf das globale Wirtschaftswachstum bestimmen weiter das Geschehen und sorgen für eine anhaltende Flucht in die sicheren Häfen", sagte Analyst Richard Perry von Hantec Markets. Am Vortag war die Rendite für zehnjährige US-Anleihen mit 1,37 Prozent erstmals unter die Marke von 1,40 Prozent gerutscht. Mit schließlich 1,39 Prozent ging es nur leicht um 2 Basispunkte nach oben.
Weiterhin gesucht war auch Gold, das sich dem wichtigen technischen Widerstand bei 1.380 Dollar annähert und auf den höchsten Stand seit zwei Jahren geklettert ist. Die Feinunze kostete im späten Geschäft 1.364 Dollar, ein Plus von 0,3 Prozent.
Am Devisenmarkt machte der als Fluchtwährung bekannte Yen zunächst weiter Boden gut, konnte aber das Gros der Tagesgewinne nicht halten. Stand der Dollar im Tief nur noch knapp über der Marke von 100 Yen, stieg er später wieder über 101 Yen. Das britische Pfund hat mit 1,2797 Dollar erneut den tiefsten Stand seit 31 Jahren markiert und erholte sich anschließend auf 1,2934 Dollar. Unmittelbar vor dem Brexit-Votum hatte die britische Devise jedoch noch bei 1,50 Dollar gelegen. Das Pfund könnte dennoch im Laufe dieser Woche bis auf die Marke von 1,25 Dollar zurückfallen, so Devisen-Analyst Boris Schlossberg von BK Asset Management. Der Euro machte einen Teil der Vortagsverluste wett und stieg wieder über 1,11 Dollar.
Parallel zum Aktienmarkt erholten sich auch die Ölpreise. Nach Verlusten im frühen Geschäft ging es deutlicher nach oben. Dabei waren die Blicke auch schon auf die wöchentlichen US-Rohöllagerdaten am Donnerstag gerichtet, die den siebten Rückgang in Folge verzeichnen dürften. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete zum Settlement 47,43 Dollar, ein Plus von 1,8 Prozent.
Medivation nun doch offen für eine Übernahme Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Medivation im Fokus, nachdem die US-Biotechnologiefirma einer Übernahme offensichtlich nun doch nicht mehr abgeneigt ist. Die Gesellschaft habe vertrauliche Vereinbarungen mit diversen Interessenten getroffen, berichteten mit den Vorgängen vertraute Personen. Außer dem Pharmakonzern Sanofi, der schon einige Zeit um Medivation buhlt, sollen auch Pfizer und Celgene die vertraulichen Dokumente unterschrieben haben. Die Medivation-Aktie gewann 0,9 Prozent.
Für die Netflix-Aktie ging es um 3,4 Prozent nach unten. Die Analysten von Jefferies haben die Titel auf "Underperform" von "Hold" nach unten genommen. Zudem hat die Credit Suisse sich zum US-Luftfahrtsektor geäußert. So wurden die Aktien von American Airlines auf "Underperform" von "Outperform" gesenkt und United Continental auf "Neutral" von "Ouperform" nach unten genommen. United Continental und American Airlines fielen jeweils um rund 2 Prozent
Der amerikanische Chemiegigant Dupont hat erneut einen Prozess wegen Vergiftung im Zusammenhang mit dem von ihm verwendeten Stoff Teflon verloren. Ein Gericht in Columbus, Ohio, stellte fest, dass die Chemikalie C-8 zur Herstellung von Teflon in einem Fall Hodenkrebs verursacht hat. Der Betroffene erhält einen Schadensersatz von 5,1 Millionen US-Dollar. Der Betrag wird von der ausgegliederten Gesellschaft Chemours zu entrichten sein. Die Dupont-Aktie verlor 1,8 Prozent, die Titel von Chemours brachen um gut 22 Prozent ein.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.918,62 0,44 78,00 2,83 S&P-500 2.099,73 0,54 11,18 2,73 Nasdaq-Comp. 4.859,16 0,75 36,26 -2,96 Nasdaq-100 4.444,70 0,77 33,96 -3,23ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 3/32 -2/32 0,585% +2,6 BP 7/8% 3-jähr. 100 18/32 -3/32 0,682% +2,7 BP 1 1/8% 5-jähr. 100 25/32 -4/32 0,962% +2,4 BP 1 3/8% 7-jähr. 101 3/32 -5/32 1,211% +2,3 BP 1 5/8% 10-jähr. 102 7/32 -6/32 1,385% +1,8 BP 2 1/2% 30-jähr. 107 20/32 -11/32 2,152% +1,5 BP
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.17 Uhr Di, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1101 +0,44% 1,1052 1,1103 +2,2% EUR/JPY 112,5050 +0,77% 111,6429 112,85 -24,3% EUR/CHF 1,0821 +0,07% 1,0814 1,0819 -0,5% EUR/GBP 0,8584 +1,01% 0,8562 1,1749 +16,6% USD/JPY 101,33 +0,33% 101,00 101,64 -13,7% GBP/USD 1,2932 +0,18% 1,2908 1,3043 -12,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,37 46,60 +1,7% 0,77 +13,1% Brent/ICE 48,75 47,96 +1,6% 0,79 +13,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.364,12 1.360,00 +0,3% +4,12 +28,6% Silber (Spot) 20,10 19,98 +0,6% +0,12 +45,4% Platin (Spot) 1.087,65 1.073,50 +1,3% +14,15 +22,0% Kupfer-Future 2,15 2,18 -1,2% -0,03 +0,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
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July 06, 2016 16:14 ET (20:14 GMT)
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