MÄRKTE USA/US-Konjukturdaten geben der Wall Street die Richtung vor

   Von Thomas Rossmann

   Am Donnerstag dürften US-Konjukturdaten die Richtung für die Wall Street vorgeben. Nachdem die Agenda seit Wochenbeginn weitgehend leer war, stehen nun gleich eine ganze Reihe von Daten zur Veröffentlichung an. Die vor der Startglocke bekannt gegebenen wöchentlichen Erstanträge sind zwar kräftig gestiegen, doch die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenhilfe sank auf den tiefsten Stand seit Beginn der Rezession im Jahr 2007. Das ist ein Signal, dass der US-Arbeitsmarkt sich auf dem Weg der Besserung befindet, heißt es.

   Im weiteren Verlauf stehen noch der Index der Frühindikatoren für April und der Verkauf bestehender Häuser, ebenfalls für April, an. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich unverändert, der Future auf den Nasdaq-100 legt um 0,1 Prozent zu.

   Auch von Unternehmensseite kommen Impulse für den Markt. Hier gibt es mit einer sich abzeichnenden Megafusion in der Tabakindustrie neue Rauchzeichen am Übernahmehimmel. Die beiden Konzerne Reynolds American, eine Tochter von British American Tobacco, und Lorillard sprächen über einen Zusammenschluss, sagte eine informierte Person und fügte an, dass die Verhandlungen schon weit fortgeschritten sein sollen. Zu Reynolds American gehören Marken wie Camel. Lorillard ist für die Marke Lorillard's Newport, Mentholzigaretten, bekannt.

   Ein Zusammenschluss könnte vor allem den Platzhirsch Altria unter Druck setzen, heißt es aus dem Handel. Die Altria-Aktie notiert vor Beginn des Handels allerdings wenig verändert. Dagegen verlieren die Lorillard-Papiere 1,3 Prozent und für die Titel von Reynolds American geht es um 1,7 Prozent nach unten.

   Auch gibt es erneut Quartalszahlen aus dem US-Einzelhandelssektor - und diese fielen gemischt aus. Die Verluste von Sears haben sich im ersten Quartal stark ausgeweitet, was die Aktie vorbörslich um 3,3 Prozent abwärts schickt. Gleichzeitig verzeichnete die Handelskette in den USA mit 0,2 Prozent ihr erstes flächenbereinigtes Umsatzwachstum seit über einem Jahr.

   Die Ergebnisse von Williams-Sonoma haben dagegen positiv überrascht. So hat der Einzelhändler im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Für die Titel geht es um 5,4 Prozent aufwärts.

   Nach der Schlussglocke wird dann noch Hewlett-Packard einen Blick in die Bücher gewähren. Der Technologiekonzern gibt die Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt. Die Papiere verlieren 0,1 Prozent.

   Am Rohstoffmarkt erholt sich der Goldpreis deutlich von den Abgaben des Vortages und klettert wieder an die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze. Hier stützt vor allem, dass die indische Notenbank die Beschränkungen für den Goldimport gelockert hat. Aktuell kostet die Feinunze 1.302 Dollar, nach 1.288 Dollar am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Ölsorte WTI zeigt sich dagegen kaum verändert. Er liegt bei 103,91 Dollar, nachdem zum Settlement am Mittwoch 104,07 Dollar gezahlt werden mussten.

   Am Devisenmarkt erholt sich der Dollar auf 101,59 Yen, nachdem er zuletzt auf ein Dreimonatstief bei 100,81 Yen gefallen war. Der Euro notiert mit 1,3665 Dollar in etwa auf dem Niveau des Vortages.

   Auch am US-Anleihemarkt gibt es wenig Bewegung. Hier liegt die Rendite zehnjähriger Treasurys mit 2,55 Prozent einen Basispunkt über dem Niveau des Vortages. Der auf ein Fünfmonatshoch gestiegene Einkaufsmanagerindex der HSBC für China drückte nur kurz auf das Sentiment. Die Expansionsschwelle von 50 sei erneut nicht erreicht worden, merkt ein Teilnehmer an.

   DJG/DJN/ros/kla

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   May 22, 2014 09:03 ET (13:03 GMT)

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