07.01.2020 16:05:44

MÄRKTE USA/US-Börsen zeigen sich zurückhaltend

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street startet am Dienstag mit leichten Abschlägen, nachdem sie zu Wochenanfang nach den zum Teil deutlichen Verlusten aufgrund der Eskalation des US-Iran-Konflikts leichte Gewinne eingefahren hatte.

Aktuell gibt der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent nach auf 28.587 Punkte. Der S&P-500 liegt ebenfalls 0,4 Prozent hinten, während der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent im Minus notiert.

Das Risiko eines Konflikts mit dem Iran sei eher ein politisches als ein wirtschaftliches, so Holger Schmieding, Chef-Volkswirt von Berenberg. Es stelle nur ein ökonomisches Risiko dar, wenn der Ölpreis nachhaltig nach oben getrieben werde.

Für etwas Verwirrung sorgen Berichte über einen möglichen Rückzug der US-Armee aus dem Irak. Nachdem am Vorabend noch von der Akzeptanz einer entsprechenden Forderung des irakischen Parlaments die Rede gewesen war, hieß es zuletzt von US-Verteidigungsminister Mark Esper, dass "keine Entscheidung getroffen wurde, den Irak zu verlassen."

Ölpreise geben weiter nach

Derweil gibt der Ölpreis weiter nach. Die europäische Sorte Brent notiert 1,1 Prozent leichter bei 68,12 Dollar je Barrel und liegt damit nun wieder deutlich unter der viel beachteten Marke von 70 Dollar. Die US-Sorte WTI gibt 0,9 Prozent nach auf 62,67 Dollar.

Gold als vermeintlich sichere Anlage kommt von den Spitzenwerten von über 1.580 Dollar zu Wochenbeginn wieder etwas zurück und notiert bei 1.570 Dollar. Im Tagestief lag die Feinunze aber auch schon mal bei 1.555 Dollar.

Am Anleihemarkt macht sich eine Entspannung an den Märkten noch nicht bemerkbar. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt bei steigenden Notierungen um 0,9 Basispunkte auf 1,80 Prozent.

Der US-Dollar erholt sich gegenüber sogenannten Fluchtwährungen wie dem Yen. Zu Wochenbeginn war er zeitweise unter die Marke von 108 Yen gefallen, dem niedrigsten Stand seit Ende Oktober. Zuletzt notierte der Dollar nun bei rund 108,38 Yen. Auch der Euro zeigt sich etwas schwächer bei 1,1155 Dollar gegenüber 1,1186 zur gleichen Zeit am Vortag.

Neben dem US-Iran-Konflikt stehen Konjunkturdaten im Blick der Anleger. Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im November stärker als erwartet gesunken. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 43,09 Milliarden Dollar nach revidiert 46,94 (vorläufig: 47,20) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 43,60 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Auftragseingänge für die Industrie für November sowie der viel beachtete Einkaufsmanagerindex (ISM) für den Dienstleistungssektor fielen besser aus als erwartet.

Boeing entlässt keine Mitarbeiter - Einigung mit American Airlines

Unter den Einzelwerten verlieren Boeing 0,4 Prozent. Das seit März 2019 bestehende Flugverbot für die Boeing 737 MAX-Flugzeuge und der nun geplante Produktionsstopp haben Konsequenzen für die Beschäftigten. Bei Boeing selbst werden bis zu 3.000 Mitarbeiter allerdings nur versetzt, nicht entlassen. Beim größten Zulieferer Spirit AeroSystems Holdings wird dies voraussichtlich aber Arbeitsplätze kosten. Spirit legen 0,5 Prozent zu.

Boeing hat zudem mit der US-Fluglinie American Airlines eine Vereinbarung über Entschädigungszahlungen wegen des Flugverbots für den Maschinentyp 737 MAX erzielt. American teilte mit, die Vereinbarung decke durch das Flugverbot verursachte Finanzverluste des Jahres 2019 ab. Die Fluggesellschaft bezeichnete das Übereinkommen als "vertraulich" und nannte keine Details. American Airlines zeigen sich 0,5 Prozent fester.

2019 war für General Motors (GM) in China kein gutes Jahr. Der Autobauer hat den höchsten Absatzrückgang jemals in dem Land verzeichnet. Zudem warnte GM vor einem weiteren schwierigen Jahr. Der Branchenverband CAAM erwartet 2020 ein Schrumpfen des Marktes um 2 Prozent. GM will sich nun auf Kostensenkungen und die Verbesserung seiner Produktpalette konzentrieren. Die GM-Aktie wird knapp 1,0 Prozent leichter gehandelt.

Microchip Technology legen um 4,1 Prozent zu. Die Aktie nähert sich ihrem Rekordhoch, nachdem das Unternehmen schon das zweite Mal innerhalb eines Monats seine Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal erhöht hat. Nach Ansicht des Halbleiterunternehmens hat der Auftragseingang im Dezember den Boden erreicht.

Die Aktien des Biopharma-Unternehmens Apellis Pharmaceuticals machen einen Sprung um 23 Prozent. Das Medikament Pegcetacoplan hat in einer Phase 3-Studie den primären Endpunkt bei Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH), einer genetisch bedingten Stammzellenerkrankung, erreicht.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 28.587,10 -0,41 -116,28 0,17

S&P-500 3.234,57 -0,36 -11,71 0,12

Nasdaq-Comp. 9.046,77 -0,27 -24,70 0,83

Nasdaq-100 8.824,11 -0,28 -24,41 1,04

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,54 0,8 1,53 33,8

5 Jahre 1,60 -0,8 1,60 -32,8

7 Jahre 1,71 -1,4 1,72 -53,9

10 Jahre 1,80 -0,9 1,81 -64,5

30 Jahre 2,28 -0,7 2,29 -78,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:19 Mo, 17:35 % YTD

EUR/USD 1,1155 -0,37% 1,1164 1,1186 -0,5%

EUR/JPY 120,90 -0,36% 120,65 121,25 -0,8%

EUR/CHF 1,0830 -0,10% 1,0840 1,0843 -0,2%

EUR/GBP 0,8502 +0,05% 0,8533 0,8498 +0,5%

USD/JPY 108,38 +0,00% 108,07 108,38 -0,4%

GBP/USD 1,3121 -0,42% 1,3082 1,3163 -1,0%

USD/CNH (Offshore) 6,9428 -0,37% 6,9751 6,9714 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 7.868,76 +1,95% 7.510,26 7.518,76 +9,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,67 63,27 -0,9% -0,60 +2,6%

Brent/ICE 68,12 68,91 -1,1% -0,79 +3,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.570,27 1.565,95 +0,3% +4,32 +3,5%

Silber (Spot) 18,22 18,15 +0,4% +0,07 +2,1%

Platin (Spot) 958,50 964,00 -0,6% -5,50 -0,7%

Kupfer-Future 2,80 2,79 +0,2% +0,01 +0,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2020 10:06 ET (15:06 GMT)

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