01.05.2023 18:13:40

MÄRKTE USA/Uneinheitlich vor Fed - JPM nach Zuschlag für First Republic fest

NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigen sich die Wall Street am weltweiten Tag der Arbeit, an dem an den meisten Aktienmärkten das Geschäft ruht. Dass JP Morgan Chase den Zuschlag zur Übernahme der gestrauchelten Bank First Republic erhalten hat, sorgt in der Breite zunächst für keinen positiven Impuls, auch wenn damit die Hoffnung steigt, dass sich die Lage im Bankensektor insgesamt weiter beruhigt. Für den Banken-Sektor im S&P-500 geht es um 0,9 Prozent nach oben.

Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,2 Prozent auf 34.173 Punkte, der S&P-500 verbessert sich um 0,1 Prozent. Dagegen fällt der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent.

Für Zurückhaltung sorgt, dass die US-Notenbank am Mittwoch über die Zinsen entscheidet. Dabei wird mit fast 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit mit einer weiteren Erhöhung um 25 Basispunkte auf dann 5,00 bis 5,25 Prozent gerechnet. Die entscheidendere Frage scheint jedoch zu sein, wie es mit dem Zinskurs weitergeht und ob dann eine Zinserhöhungspause ansteht oder die Weichen sogar schon wieder auf Zinssenkungen gestellt werden für den späteren Jahresverlauf.

Konjunkturseitig kommt derweil ein Dämpfer aus China. Dort sind Einkaufsmanagerindizes für April gegenüber März gesunken und haben die Erwartungen verfehlt. Dazu rutschte der Index für das verarbeitende chinesische Gewerbe sogar unter den Schwellenwert 50, was auf eine Schrumpfung hindeutet. Mit den Ölpreisen geht es vor diesem Hintergrund deutlicher nach unten um gut 2 Prozent.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen dagegen durchweg besser aus. Der ISM-Index für die US-Industrie legte im April zwar etwas deutlicher als erwartet zu, blieb aber den sechsten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle. Über diese ist im April laut einer Umfrage von S&P Global die Aktivität in der US-Industrie wieder geklettert. Und die Bauausgaben legten im März um 0,3 Prozent zu, während hier ein unveränderter Stand erwartet worden war.

Am US-Anleihemarkt ziehen die Renditen kräftig an. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 12,7 Basispunkte auf 3,55 Prozent zu. Das stützt den Dollar, der Dollar-Index verbessert sich um 0,5 Prozent.

Der Goldpreis gibt, belastet vom steigenden Dollar und den kräftig zulegenden Renditen, nach. Die Feinunze fällt um 0,4 Prozent auf 1.983 Dollar.

Auch die Ölpreise geben nach. Für Brent und WTI geht es um jeweils 1,7 Prozent nach unten. Hier belasten vor allem die schwachen Konjunkturdaten aus China. Dazu wird mit Spannung auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch und deren weiteren Zinskurs gewartet. Es besteht weiter die Sorge, dass weiter steigende Zinsen zu einer Rezession führen könnten.

Vierter US-Bankenkollaps in diesem Jahr

First Republic ist bereits die vierte Bank in den USA, die in diesem Jahr kollabiert ist, unter anderem als Folge der deutlich gestiegenen Zinsen, und deren Zusammenbruch nun so abgewickelt werden muss, ohne dass er weitere Schockwellen nach sich zieht. Den Anfang hatte die größere Silicon Valley Bank gemacht. JP Morgan übernimmt nun alle Einlagen und im Wesentlichen alle Vermögenswerte der First Republic. Die größte US-Bank rechnet damit, dass die Transaktion unter dem Strich leicht gewinnsteigernd sein wird.

Der JPM-Kurs zieht um 3,0 Prozent an. Für PNC Financial Services geht es dagegen um 4,7 Prozent nach unten. Der Finanzdienstleister galt wie auch die Bank of America (unv.) als weiterer Interessent für First Republic. Deren Aktien sind weiterhin vom Handel ausgesetzt. In der Vorwoche war der Kurs um 75 Prozent abgestürzt, nachdem die Bank im ersten Quartal einen massiven Abfluss an Einlagen verzeichnet hatte.

Gebot aus Japan treibt Iveric Bio

Unter den weiteren Einzelwerten machen Iveric Bio einen Satz um rund 15,4 Prozent. Hier treibt, dass der japanische Pharmariese Astellas das auf Augenheilkunde spezialisierte US-Unternehmen für rund 5,9 Milliarden Dollar bzw 40 Dollar je Aktie übernimmt.

Die Kurse chinesischer Elektroautohersteller zeigen sich uneinheitlich, nachdem diese ihre Auslieferungen für April mitgeteilt haben, die unterschiedlich ausgefallen sind. Bei Li Auto stiegen sie um 500 Prozent (+0,2%), bei XPeng (-1,5%) fielen sie um 20 Prozent und bei Nio (-2,9%) stiegen sie um gut 30 Prozent. Die Tesla-Aktie gibt um 2,5 Prozent nach.

SoFi Technologies verlieren 9,5 Prozent. Der Finanzdienstleister steigerte im ersten Quartal das Volumen der Privatkredite um 46 Prozent, übertraf die Gewinnerwartung aber nur leicht. Vorbörslich hatte der Kurs noch zugelegt.

FuelCell Energy steigen um 8,8 Prozent, nachdem der Hersteller von Brennstoffzellen-Technologieplattformen einen Auftrag von der Exxon-Tochter Esso Nederland erhalten hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.172,51 +0,2% 74,35 +3,1%

S&P-500 4.175,72 +0,1% 6,24 +8,8%

Nasdaq-Comp. 12.217,23 -0,1% -9,36 +16,7%

Nasdaq-100 13.228,93 -0,1% -17,06 +20,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,12 +12,0 4,00 -29,8

5 Jahre 3,60 +10,5 3,49 -40,4

7 Jahre 3,58 +11,6 3,46 -39,2

10 Jahre 3,55 +12,7 3,42 -33,3

30 Jahre 3,80 +12,0 3,68 -17,5

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:36 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0969 -0,5% 1,1015 1,1018 +2,5%

EUR/JPY 150,66 +0,4% 149,09 147,64 +7,3%

EUR/CHF 0,9830 -0,1% 0,9852 0,9870 -0,7%

EUR/GBP 0,8781 +0,2% 0,8828 0,8826 -0,8%

USD/JPY 137,34 +0,8% 135,35 134,00 +4,7%

GBP/USD 1,2492 -0,6% 1,2477 1,2480 +3,3%

USD/CNH (Offshore) 6,9582 +0,4% 6,9264 6,9376 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 28.207,83 -4,1% 29.442,26 29.048,02 +69,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,46 76,78 -1,7% -1,32 -5,9%

Brent/ICE 78,94 80,33 -1,7% -1,39 -6,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 39,36 38,54 +2,1% +0,82 -50,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.982,73 1.990,06 -0,4% -7,33 +8,7%

Silber (Spot) 24,97 25,06 -0,3% -0,09 +4,2%

Platin (Spot) 1.061,75 1.080,18 -1,7% -18,43 -0,6%

Kupfer-Future 3,92 3,87 +1,2% +0,05 +2,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 01, 2023 12:13 ET (16:13 GMT)

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