28.02.2014 22:43:31
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MÄRKTE USA/Ukraine-Krise begrenzt Gewinne an Wall Street
In einem wechselhaften Geschäft haben die Blue Chips an der Wall Street leichte Gewinne verbucht. Die Anleger waren zwischen guten Konjunkturdaten und der Verschärfung der Krise in der Ukraine hin- und hergerissen. Starke Wirtschaftsdaten trieben den S&P-500 im Verlauf auf ein neues Allzeithoch. Am Donnerstag hatte der US-Marktindex erstmals über 1.850 Punkten geschlossen, was Techniker als Signal für eine mögliche Rally werteten.
Im späten Geschäft nach 20.00 Uhr deutscher Zeit kam es dann zu einer dramatischen Umkehr, als die Indizes vorübergehend ins Minus drehten. Die Meldung, dass russische Truppen auf der Krim gelandet seien, drückte auf die Stimmung. Allerdings drehten die Märkte wieder nach oben und holten einen Teil der Verluste wieder auf. Teilnehmer sagten, der rasche Rückgang belege, wie fragil der aktuelle Aufschwung sei.
Bei den Konjunkturdaten sahen die Investoren vor allem das Positive. Der Michigan- wie der Chicago-Index überraschten positiv. Bei letzterem überzeugte besonders die Beschäftigungskomponente, was eine Woche vor dem Monatsbericht zum Arbeitsmarkt freundlich aufgenommen wurde. Die vorbörslich veröffentlichte Revision zum US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal blieb indes ohne Überraschung. Nächste Richtmarke ist der am Samstag anstehende chinesische Einkaufsmanagerindex. Dieser könnte unter 50 fallen, was erstmals seit September 2012 wieder auf eine langsamer wachsende Wirtschaft hindeuten würde.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 16.322 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent auf das neue Allzeit-Schlusshoch bei 1.859,46 Punkten. Das neue Verlaufshoch liegt bei 1.867,92 Punkten. Der Nasdaq-Composite verlor 0,3 Prozent auf 4.308 Punkte. Bei 4.343 Punkten markierte er ein neues Jahreshoch. Es wurden 0,96 (Donnerstag: 0,70) Milliarden Aktien umgesetzt. Auf die 1.862 (2.105) Kursgewinner kamen dabei 1.243 (992) verlierer, unverändert schlossen 106 (105) Titel.
Der Euro machte mit Inflationsdaten aus der Eurozone einen Satz nach oben, kletterte über 1,38 Dollar und hielt diese Marke auch im US-dominierten Geschäft. Im Verlauf hatte er bei 1,3824 Dollar ein Jahreshoch markiert. Der Preisauftrieb blieb im Februar mit 0,8 Prozent stabil, während Ökonomen einen leichten Rückgang erwartet hatten. Wegen der laufenden Diskussion über Gefahren einer Deflation im Euroraum stehen Preisdaten derzeit unter verstärkter Beobachtung. Es wird nun davon ausgegangen, dass die EZB am nächsten Donnerstag die Leitzinsen bestätigen wird.
Der Ölpreis profitierte etwas von den guten Wirtschaftsdaten. Der Preis für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI stieg um 19 Cent auf 102,59 Dollar, also um 0,2 Prozent. Bei Gold wurden dagegen Gewinne mitgenommen, der Preis für die Feinunze notierte mit 1.324 Dollar unter dem Niveau des Vortages. Hier belastete die wieder gestiegene Riskiofreude der Anleger. Bei den US-Anleihen scheint die rasante Aufwärtsbewegung erst einmal zum Stillstand gekommen zu sein. Die guten Daten des Tages drückten die Notierungen, so dass die Rendite für zehnjährige Papiere um 2 Basispunkte auf 2,66 Prozent stieg.
Bei den Einzelwerten stand die Citigroup im Blickpunkt. Die US-Bank muss den Gewinn für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2013 korrigieren: Bei der Citigroup-Tochter in Mexiko wurde ein Betrug aufgedeckt, weshalb der bereits veröffentlichte Nettogewinn um rund 235 Millionen Dollar niedriger ausfällt. Die Aktie gab 0,1 Prozent ab.
Während die Geschäftszahlen der Modekette Gap zum vierten Quartal die Erwartungen des Marktes übertrafen und auch die erhöhte Dividende gut ankam, enttäuschte der Ausblick auf 2014. Für die Aktie ging es 0,2 Prozent aufwärts. Salesforce.com weitete den Verlust in der Schlussperiode 2013 aus. Zudem wird der Finanzvorstand seinen Hut nehmen. Die Titel fielen um 5,8 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.321,71 0,30 49,06 S&P-500 1.859,45 0,28 5,16 Nasdaq-Comp. 4.308,12 -0,25 -10,81 Nasdaq-100 3.696,10 -0,10 -3,70DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.40 Uhr Do, 17.24 Uhr EUR/USD 1,3801 0,57% 1,3722 1,3711 EUR/JPY 140,4975 0,67% 139,5646 140,0933 EUR/CHF 1,2142 -0,25% 1,2173 1,2176 USD/JPY 101,8100 0,09% 101,7200 102,1745 GBP/USD 1,6739 0,09% 1,6724 1,6689 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
DJG/DJN/raz
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February 28, 2014 16:12 ET (21:12 GMT)
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