28.08.2014 15:31:32

MÄRKTE USA/Ukraine-Konflikt lässt Anleger Kasse machen

   Von Florian Faust

   Die jüngste Rally mit immer neuen Höchstständen an der Wall Street dürfte am Donnerstag enden. Zur Handelseröffnung gehen Händler von moderaten Gewinnmitnahmen aus. Bereits am Vortag war erkennbar, dass nach den jüngsten Rekordständen die Luft kurzfristig raus ist. Rund 30 Minuten vor der Startglocke liegen die Terminkontrakte auf S&P-500 und Nasdaq-100 um 0,3 bzw. 0,2 Prozent niedriger. Anlass der erwarteten Gewinnmitnahmen liefert einmal mehr der Konflikt in der Ostukraine. Es wird immer deutlicher, dass sich dort ein bewaffneter Konflikt zwischen Russland und der Ukraine abzeichnet.

   Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat erklärt, russische Soldaten seien in den Osten des Landes eingedrungen. Er rief zu einer Krisensitzung des UN-Sicherheitsrates und des Europarates auf. "Sorgen über Russland und die Ukraine kochen wieder hoch und ein steigender Grad an Risikoaversion macht sich breit", sagt Analyst Joao Monteiro von Valuetrades. Sollten sich die jüngsten Meldungen über ein Vorrücken russischer Verbände in der Ukraine bestätigen und der Tonfall beider Staaten an Schärfe zunehmen, könnte der Abgabedruck zunehmen, heißt es im Handel. Das litauische Außenministerium sprach von einer "offensichtlichen Invasion in das Gebiet der Ukraine durch die Streitkräfte der Russischen Föderation".

   Gebremst wird die Abwärtsbewegung von positiven Konjunkturdaten. Die Statistiker haben das US-Wachstum im zweiten Quartal nicht wie erwartet herunter-, sondern nach oben revidiert. Zugleich beantragten in der Vorwoche etwas weniger US-Bürger erstmals Arbeitslosenhilfe als vorhergesagt.

   Die Eskalation in der Ostukraine treibt Anleger in die typischen "Fluchthäfen" Gold, Yen und US-Anleihen. Während der Goldpreis auf 1.293 US-Dollar nach 1.283 Dollar je Feinunze im späten US-Vortageshandel anzieht, rücken auch die Notierungen der US-Staatsanleihen vor. Die Rendite zehnjähriger US-Titel sinkt in der Folge um zwei Basispunkte auf 2,34 Prozent. Die Rendite 30-jähriger Papiere fällt auf das tiefste Niveau seit Mai 2013.

   Am Devisenmarkt legen die Wechselkurse des Yen auf breiter Front zu. Der Euro gibt seine zwischenzeitlichen Aufschläge zum Greenback wieder ab und fällt auf 1,3179 US-Dollar nach einem Tageshoch von 1,3221 Dollar. Die vorläufigen deutschen Inflationsdaten geben der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Ansicht von Analysten Spielraum für Wertpapierkäufe, was die Gemeinschaftswährung übergeordnet belastet. "Der Markt ist durch die Schlagzeilen einer russischen Invasion in die Ukraine aber verzerrt worden", sagt ein Analyst.

   Der Ölpreis legt um 0,2 Prozent auf 94,07 Dollar zu. Händler bescheinigen dem Ölmarkt aufgrund der guten Versorgungslage aktuell eine hohe Krisenresistenz.

   Am Aktienmarkt geben Apple vorbörslich um 0,5 Prozent nach. Der Technologiekonzern ist in den USA mit seiner Forderung nach einem Verkaufsstopp für Smartphones des südkoreanischen Wettbewerbers Samsung vor Gericht gescheitert. Eine Gewinnwarnung drückt die Aktie von Guess? um 8,3 Prozent nach unten, nachdem der Bekleidungshersteller nicht nur mit seinem Quartalsergebnis, sondern auch mit seinen Zielen für die laufende Berichtsperiode die Erwartungen der Analysten verfehlt hatte. Williams-Sonoma brechen um 10,8 Prozent ein. Der Anbieter hochpreisiger Haushaltswaren blieb mit seinen Prognosen für das dritte Quartal unter den Analystenschätzungen.

   Der Modekonzern Abercrombie & Fitch übertraf zwar im abgelaufenen Quartal auf bereinigter Basis die Gewinnschätzungen, verfehlte jedoch mit der Umsatzentwicklung die Markterwartungen. Die Aktien geben 6,3 Prozent nach. Der Verlust des Abrechnungsdienstleisters Workday fiel niedriger als befürchtet aus, der Kurs steigt um 1,1 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.20 Uhr Mi, 17.41 Uhr EUR/USD 1,3180 -0,20% 1,3207 1,3196 EUR/JPY 136,75 -0,24% 137,07 137,17 EUR/CHF 1,2059 -0,08% 1,2069 1,2069 USD/JPY 103,74 -0,04% 103,78 103,94 GBP/USD 1,6580 -0,08% 1,6594 1,6578 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/smh

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   August 28, 2014 09:01 ET (13:01 GMT)

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