07.11.2013 23:27:30

MÄRKTE USA/Twitter-IPO beschert Aktionären satte Gewinne

   Von Hans Bielefeld

   Für die Erstzeichner der Twitter-Aktie hat sich der Börsengang des Kurznachrichtendienstes schon jetzt gelohnt. Am ersten Handelstag verteuerten sich die Papiere im Vergleich zum Ausgabekurs um 73 Prozent auf 44,90 Dollar. Schlossen damit aber unter ihrem Eröffnungskurs von 45,10, nachdem sie zwischenzeitlich sogar die Marke von 50 Dollar übersprungen hatten. Abwärts ging es dagegen für die Anteile der Twitter-Rivalen. Die Aktien von Facebook verloren 3,2 Prozent, die Anteile von Linkedin 4,2 Prozent und Yelp sogar 7,2 Prozent.

   Der Kurznachrichendienst, der in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres nur einen Umsatz von 422 Millionen Dollar erzielt hat, kommt auf Basis des ersten Kurses auf eine Bewertung von gut 25 Milliarden Dollar. In der Twitter-Aktie steckt damit eine Menge Hoffnung auf künftige Gewinne. Bis es soweit ist, müssen sich die neuen Aktionäre gedulden: Nicht vor 2015 oder 2016 rechnen Analysten mit dem Erreichen der Gewinnschwelle.

   An den US-Börsen kam von der Euphorie rund um den Twitter-Börsengang kaum etwas an. Trotz der überraschenden Zinssenkung der Europäischen Zentralbank und des unerwartet starken Anstiegs des amerikanischen BIP im dritten Quartal ging es an der Wall Street insgesamt deutlich bergab. Grund für die Verluste waren vor allem Spekulationen, die Fed könnte ihr Anleihekaufprogramm angesichts des deutlichen Wirtschaftswachstums in den USA bereits im Dezember zurückfahren. Dafür sprechen auch die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die in der Woche vom 2. November bereits zum vierten Mal in Folge gefallen sind, hieß es im Handel.

   Am stärksten ging es an der Technologiebörse Nasdaq bergab. Belastet von deutlichen Verlusten bei Groupon, Tesla und Qualcomm büßte der Nasdaq-Composite 1,9 Prozent auf 3.857 Punkte ein. Der Dow-Jones-Index verlor 1 Prozent auf 15.594 Punkte, während der S&P 1,3 Prozent auf 1.747,15 Punkte abgab. Das Volumen stieg auf 0,91 (Mittwoch: 0,71) Milliarden Aktien. Mit Kursgewinnen gingen 687 (1.637) Titel aus dem Handel, während 2.411 (1.429) Verlierer gesehen wurden und 86 (110) Titel unverändert schlossen.

   Belastet von einem erneuten Unfall bei dem Model S verloren die Aktien des Elektroautoherstellers Tesla 7,5 Prozent. Abwärts ging es vor der Vorlage der Quartalszahlen nach Börsenschluss zudem für die Papiere von Groupon mit einem Minus von 5,1 Prozent. Die Aktien von Alcoa verloren 7,4 Prozent, nachdem CEO Klaus Kleinfeld und CFO William Oplinger auf dem Investorentag des Alluminiumherstellers gesprochen hatten.

   Die anziehende US-Konjunktur - das BIP ist in den USA im dritten Quartal auf Jahressicht um 2,8 Prozent gestiegen, erwartet worden war lediglich ein Plus von 2 Prozent - liefert der Fed Argumente, ihr Anleihekaufprogramm bereits in diesem Jahr zu senken. Das stärkte den US-Dollar. Gleichzeitig belastete die Zinssenkung der EZB den Euro. Die Gemeinschaftswährung rutschte im Tagestief unter die Marke von 1,33 Dollar, erholte sich anschließend aber wieder etwas auf zuletzt 1,3417 Dollar, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi darauf hingewiesen hatte, dass die Zinssenkung nicht in Verbindung mit der Stärke der Gemeinschaftswährung gestanden habe.

   Belastet von der Aufwertung des US-Dollar verlor der Ölpreis etwas an Wert, nachdem er anfangs von den überraschend niedrigen Lagerbeständen profitiert hatte, die das US-Energieministerium am Mittwoch gemeldet hatte. Im Tagestief rutschte der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI auf 93,80 Dollar, erholte sich aber mit dem etwas schwächeren Dollar wieder und sank zum Settlement um 0,6 Prozent auf 94,20 Dollar.

   Der starke Dollar und das überraschend deutlich gestiegene Bruttoinlandsprodukt der USA haben den Goldpreis zeitweise unter 1.300 Dollar gedrückt. Zum Settlement sank der Preis für die Feinunze um 0,7 Prozent auf 1.309 Dollar. Am Anleihemarkt stützte das näherrückende Ende der lockeren Geldpolitik die Kurse. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank dementsprechend um zwei Basispunkte auf 2,60 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.593,98 -0,97 -152,90 S&P-500 1.747,15 -1,32 -23,34 Nasdaq-Comp. 3.857,33 -1,90 -74,61 Nasdaq-100 3.321,41 -1,89 -63,97

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.40 Uhr Mi, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3417 -0,74% 1,3517 1,3531 EUR/JPY 131,5814 -1,34% 133,3665 133,4266 EUR/CHF 1,2289 -0,30% 1,2326 1,2325 USD/JPY 98,0710 -0,59% 98,6550 98,6100 GBP/USD 1,6081 0,00% 1,6080 1,6079 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@wsj.de

   DJG/DJN/hhb

   (END) Dow Jones Newswires

   November 07, 2013 16:22 ET (21:22 GMT)

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