12.04.2018 18:31:43
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MÄRKTE USA/Trump zieht Wall Street nach oben
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street bleibt Spielball der Geopolitik und der Tweets von US-Präsident Donald Trump. Am Donnerstag geht es mit Entspannungssignalen zum Syrienkonflikt an der Wall Street zur Abwechselung mal wieder nach oben. Hauptgrund für die aufgehellte Börsenstimmung ist ein neuer Tweet von Trump, mit dem die Angst vor einer Zuspitzung in der Syrienkrise und einem direkten Schlagabtausch zwischen Amerika und Russland vermindert wird. Der Präsident deutete an, dass ein Raketenbeschuss durch die US-Kräfte nicht notwendig bevorstehen müsse. Dies hatte am Vortag noch anders geklungen, weshalb die Wall Street unter Druck geraten war.
Gegen Mittag US-Ostküstenzeit gewinnt der Dow-Jones-Index 1,3 Prozent auf 24.501 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um 0,9 bzw. 1,1 Prozent. Die Erholung steht jedoch auf wackeligen Beinen, denn Börsianer sind sich bewusst, dass binnen Sekunden mit jeder neuen Äußerung von Trump oder einem anderen Regierungsgmitglied die Stimmung kippen kann. Auch im belastenden Handelsstreit sind es aktuell vor allem Worte und Aussagen von amerikanischer und chinesischer Seite, die die Märkte hin und her treiben. Ein chinesischer Regierungssprecher bestritt am Donnerstag, dass die kürzlich angekündigten politischen Änderungen Zugeständnisse an die Trump-Administration im Handelsstreit darstellten. Die Gefahr eines drohenden Handelskrieges ist keineswegs gebannt.
Weniger Gewicht haben in diesem Umfeld die Konjunkturdaten. Die Importpreise fielen etwas niedriger als erwartet aus und die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt etwas schwächer als prognostiziert. "Auf der einen Seite werden überzeugende Unternehmensberichte erwartet und der S&P-500 hat wichtige Unterstützungsmarken verteidigt. Auf der anderen Seite gibt es eine erratische Politik und Fragen darüber, was in Syrien, mit dem Handel und mit der Russland-Untersuchung passieren wird", sagt Chefmarktstratege Donald Selkin von Newbridge Securities. "Es ist ein schwieriges Umfeld für Investoren."
Berichtssaison rollt an - Blackrock nach Zahlen fester
Die nun anlaufende Berichtssaison hat eher als die Konjunkturdaten das Zeug, die Aufmerksamkeit der Anleger von der Politik auf die Wirtschaft zu lenken. Am Donnerstag hat der Vermögensverwalter Blackrock Quartalszahlen ausgewiesen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie wurden die Erwartungen klar geschlagen. Die langfristigen Nettozuflüsse beliefen sich auf 55 Milliarden Dollar. Die Aktie quittiert die Geschäftszahlen mit einem Plus von 2,4 Prozent.
Die Drogeriekette Rite Aid ist auf bereinigter Basis in die Gewinnzone vorgeprescht, während Experten mit einem erneuten Minus gerechnet hatten. Für die Aktie geht es um 2,4 Prozent nach oben. Die Aktie des Innenausstatters Bed, Bath & Beyond rutscht um 19,2 Prozent ab. Das Unternehmen traf zwar mit Umsatz und Gewinn im vierten Quartal die Analystenerwartungen, jedoch sorgt der unerwartet deutliche Rückgang bei den flächenbereinigten Umsätzen für Enttäuschung. Delta Air Lines heben um 2,7 Prozent ab, die Fluggesellschaft wartet mit Erstquartalszahlen über Marktschätzung auf. Den mauen Ausblick auf das Gesamtjahr verzeihen Anleger.
Die Titel von HP und Apple werden von Expertisen bewegt. Die Marktforscher Gartner und IDC haben mit teils widersprechenden Aussagen zum Computermarkt im ersten Quartal aufgewartet. Laut IDC steigerte HP ihren Absatz zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 13,7 Millionen Einheiten, während Apple auf 4 Millionen Stück gekommen sei, entsprechend einem Rückgang um 4,8 Prozent. Damit sei der Anteil von HP am PC-Markt auf 22,6 von 21,7 Prozent gestiegen. Gartner sprach derweil von einem insgesamt um 1,4 Prozent geschrumpften Markt und davon, dass Apple ihren Marktanteil von 6,7 auf 6,9 Prozent gesteigert habe. Die Apple-Aktie steigt um 1,2 Prozent, HP legen um 1,8 Prozent zu.
Die Papiere der Software-Gesellschaft Zuora feiern ein famoses Börsendebüt an der Nyse, der Kurs schnellt um 42,6 Prozent auf 19,96 Dollar in die Höhe.
Euro etwas leichter
Am Devisenmarkt gibt der Euro nach. Am Markt wird auf schwache Produktionsdaten aus der EU verweisen, daneben auch auf das Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie aus ihm hervorgeht, legte der EZB-Rat Wert auf die Feststellung, dass das Ankaufprogramm APP zeitlich nicht begrenzt sei, und dass die EZB auf Schocks oder andere Entwicklungen notfalls anders reagieren könne. Die Gemeinschaftswährung wird aktuell mit 1,2318 Dollar gehandelt nach Kursen um 1,2370 Dollar am Morgen. "Die EZB wird wohl weniger aggressiv handeln als erwartet", sagt ein Devisenhändler. Das drücke nun auf den Euro.
Der Dollar legt auch übergeordnet zu, der ICE-Dollarindex klettert um 0,4 Prozent - der erste Aufschlag in fünf Sitzungen. Händler bringen dies auch mit den falkenhaften Kommentaren im Fed-Protokoll des Vorabends in Verbindung. Mit dem festeren Dollar und der leichten Entspannung in der Syrienkrise zeigen sich Gold und Öl nach ihrem kräftigen Vortagesanstieg mit Abgaben. Der Goldpreis sinkt um 1,1 Prozent auf 1.339 Dollar je Unze, nachdem die Kriegsrhetorik Trumps das Edelmetall am Vortag noch auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten getrieben hatte.
Der Preis für die Ölsorte WTI gibt um 0,1 Prozent nach auf 66,73 Dollar, während die europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 71,80 Dollar nachgibt. Händler sprechen aber nur von Gewinnmitnahmen angesichts der jüngsten Ölpreisrally. Denn jüngste Daten zeigen, dass die Förderung des Erdölkartells Opec im März gefallen ist. Allerdings steigen die globalen Vorräte durch anziehende Förderraten außerhalb des Kartells - allen voran solche in den USA.
Am Rentenmarkt macht sich analog zu Aktien die gestiegene Risikofreude mit den Entspannungsignale rund um Syrien bemerkbar. Sicherheit ist wieder weniger gefragt. Fallende Notierungen treiben die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 2,82 Prozent. Allerdings verweisen Händler auch auf Neuemissionen am Abend durch das US-Schatzamt.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.501,00 1,29 311,55 -0,88
S&P-500 2.667,04 0,94 24,85 -0,25
Nasdaq-Comp. 7.144,96 1,07 75,94 3,50
Nasdaq-100 6.661,50 1,19 78,06 4,14
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,33 2,5 2,31 113,0
5 Jahre 2,66 5,4 2,61 74,0
7 Jahre 2,77 4,7 2,73 52,5
10 Jahre 2,82 4,3 2,78 38,0
30 Jahre 3,05 5,0 3,00 -2,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.26 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2321 -0,37% 1,2368 1,2385 +2,6%
EUR/JPY 132,18 +0,06% 132,22 132,13 -2,3%
EUR/CHF 1,1857 +0,09% 1,1864 1,1854 +1,3%
EUR/GBP 0,8654 -0,79% 0,8715 1,1468 -2,7%
USD/JPY 107,28 +0,44% 106,90 106,66 -4,8%
GBP/USD 1,4239 +0,43% 1,4191 1,4202 +5,4%
Bitcoin
BTC/USD 7.600,36 +10,0% 6.953,76 6.931,84 -44,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,73 66,82 -0,1% -0,09 +10,7%
Brent/ICE 71,66 72,06 -0,6% -0,40 +9,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.338,40 1.353,37 -1,1% -14,97 +2,7%
Silber (Spot) 16,54 16,68 -0,8% -0,14 -2,4%
Platin (Spot) 931,90 931,50 +0,0% +0,40 +0,3%
Kupfer-Future 3,07 3,12 -1,5% -0,05 -7,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
April 12, 2018 12:31 ET (16:31 GMT)
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