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05.08.2024 22:06:49

MÄRKTE USA/Talfahrt noch beschleunigt - Stabilisierung im Handelsverlauf

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die in der Vorwoche begonnene Talfahrt an der Wall Street hat sich am Montag fortgesetzt. Gleich zu Handelsbeginn sackten die Indizes teils um bis zu rund 6 Prozent abhe sie in eine wacklige Erholungsbewegung übergingen, unterstützt von US-Konjunkturzahlen. Neue Einkaufsmanagerdaten fielen besser als erwartet aus bzw. verfehlten die Erwartungen relativ knapp. In beiden Fällen deuten sie aber wirtschaftliches Wachstum an.

Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 2,6 Prozent und 38.703 Punkten aus dem Tag. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes verloren 3,0 bzw. bis zu 3,4 Prozent. An der Nyse gab es nach erster Zählung 181 (Freitag: 702) Kursgewinner und 2.677 (2.128) -verlierer. Unverändert schlossen 27 (39) Titel.

Stark erholt zeigten sich Halbleiteraktien. Ihr S&P-500-Subindex verlor anfangs über 8 Prozent, am Ende belief sich das Minus auf rund 4 Prozent. Das Flaggschiff Nvidia verbilligte sich um weitere 6,7 Prozent. Laut Berichten verschiebt Nvidia die nächste Generation von KI-Chips wegen technischer Probleme um mindestens drei Monate. Für diese liegen bereits Bestellungen von Unternehmen wie Alphabet, Microsoft und Meta vor. Intel büßten nach dem Kursdebakel nach enttäuschenden Geschäftszahlen in der Vorwoche weitere 6,6 Prozent ein.

Auslöser der weltweiten massiven Kursverluste der vergangenen Tage waren Rezessionsängste, nachdem Konjunkturdaten aus den USA jüngst sehr schwach ausgefallen waren - insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Freitag. Das befeuerte Ängste, dass die für September fest erwartete Zinssenkung in den USA zu spät kommen könnte und der US-Konjunktur deswegen eine harte Landung droht. Auf die Stimmung drückte aber auch die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. In Japan hatte der Nikkei-225-Index am Montag mit einem Minus von 12 Prozent seinen stärksten Absturz seit 1987 erlebt.

Nicht wenige Marktteilnehmer sind aber auch der Meinung, dass man es aktuell eher mit einer Korrektur an den Börsen zu tun hat, nachdem diese auch mit dem Hype um das Potenzial Künstlicher Intelligenz (KI) extrem weit gelaufen seien.

Sinkflug der Anleiherenditen vorerst gestoppt

Angesichts der Rezessionssorgen und der Angst vor einer Ausweitung des Nahostkonflikts waren sichere Häfen gesucht. Dazu gehören in erster Linie Staatsanleihen. Nach dem bereits starken Rückgang der vergangenen Tage war die Tendenz allerdings in engen Grenzen uneinheitlich. Die Zehnjahresrendite sank ganz leicht auf 3,77 Prozent. Vor Wochenfrist betrug sie noch knapp 4,20 Prozent. Mittlerweile spekuliert der Markt auf eine Zinssenkung um einen vollen Prozentpunkt und mehr bis zum Jahresende.

Mit den sinkenden Renditen tendierte der Dollar weiter schwach. Der Dollarindex fiel um 0,5 Prozent, in der Spitze kostete der Euro gut 1,10 Dollar. Gesucht waren am Devisenmarkt der Franken und der Yen. Beide gelten wie US-Staatsanleihen als sogenannte sichere Häfen in Krisenzeiten. Dazu hatte die japanische Notenbank jüngst die Zinsen erhöht.

Die Erdölpreise stiegen leicht um rund 0,4 Prozent - im Spannungsfeld von Rezessionssorgen und der Nahostkrise. Der Goldpreis geriet in den Abwärtsstrudel sinkender Rohstoffpreise. Er verbilligt sich um 35 auf 2.408 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer betonten, eigentlich sprächen Rezessionsängste, Risikoscheu, schwächerer Dollar und nachgebende Marktzinsen für das Gold.

Apple leiden unter Berkshire-Verkäufen

Apple verloren 4,8 Prozent. Auf den Kurs drückte zum einen, dass Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway fast die Hälfte seiner Apple-Aktien im zweiten Quartal abgestoßen hat. Daneben drückte auf den Kurs, dass die Google-Mutter Alphabet ihren Kartellrechtstreit mit der US-Regierung verloren hat. Für Alphabet ging es um 4,5 Prozent abwärts. Laut einem Bundesrichter wendet Google illegale Praktiken an, um sein Suchmaschinenmonopol aufrechtzuerhalten. Apple hat von Alphabet Zahlungen dafür erhalten, dass Google die Standardsuchmaschine auf seinen iPhones ist.

Kellanova schossen um 16,2 Prozent nach oben. Laut dem Wall Street Journal befindet sich der Süßwarenanbieter Mars in fortgeschrittenen Gesprächen für eine Übernahme von Kellanova.

AMC Entertainment stiegen nach Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen um 0,3 Prozent. Jeweils nach Vorlage von Quartalszahlen geben Carlyle Group um 7,5 Prozent nach, während Tyson Foods um 2,1 Prozent zulegten. Das Beteiligungsunternehmen wies einen unter der Konsensschätzung liegenden Gewinn aus, während der Fleischproduzent Tyson in seinem dritten Geschäftsquartal mehr als erwartet verdiente.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 38.703,27 -2,6% -1033,99 +2,7%

S&P-500 5.186,33 -3,0% -160,23 +8,7%

Nasdaq-Comp. 16.200,08 -3,4% -576,08 +7,9%

Nasdaq-100 17.895,16 -3,0% -545,69 +6,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,89 +0,7 3,88 -53,1

5 Jahre 3,62 +0,4 3,62 -38,1

7 Jahre 3,67 -0,2 3,67 -30,4

10 Jahre 3,77 -1,5 3,79 -10,6

30 Jahre 4,06 -4,4 4,11 9,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Fr, 17:31 % YTD

EUR/USD 1,0959 +0,4% 1,0900 1,0922 -0,8%

EUR/JPY 157,58 -1,5% 154,70 159,94 +1,3%

EUR/CHF 0,9319 -0,6% 0,9229 0,9370 +0,4%

EUR/GBP 0,8579 +0,6% 0,8573 0,8532 -1,1%

USD/JPY 143,77 -1,9% 142,20 146,49 +2,1%

GBP/USD 1,2775 -0,3% 1,2712 1,2801 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1370 -0,3% 7,1227 7,1456 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 53.873,45 -7,9% 52.078,20 62.789,50 +23,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,82 73,52 +0,4% +0,30 +3,5%

Brent/ICE 77,11 76,81 +0,4% +0,30 +2,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,82 37,11 -3,5% -1,29 +14,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.408,44 2.443,85 -1,4% -35,42 +16,8%

Silber (Spot) 27,23 28,58 -4,7% -1,35 +14,5%

Platin (Spot) 913,90 958,55 -4,7% -44,65 -7,9%

Kupfer-Future 4,00 4,10 -2,5% -0,10 +1,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 05, 2024 16:07 ET (20:07 GMT)

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Carlyle Group 51,17 1,73% Carlyle Group
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