18.11.2016 16:25:47
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MÄRKTE USA/Steigender Dollar bremst Wall Street aus
Von Barbara Kollmeyer
NEW YORK (Dow Jones)--Der weiter steigende Dollar bremst so langsam die Wall Street aus - die Kurse stagnieren weitgehend: Der Dow-Jones-Index verharrt bei 18.906 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um 0,1 bzw. 0,2 Prozent. Doch auch der nur moderate Anstieg des Nasdaq-Composite reicht für ein neues Rekordhoch des technologielastigen Indexes. Der Euro ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015 gesunken. Devisenanalysten sehen beim Dollar weiteres Potenzial nach oben, nachdem US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen am Vortag klar Richtung US-Leitzinserhöhung im Dezember argumentiert hatte. Zudem untermauern auch die jüngsten US-Konjunkturdaten eine baldige Zinsanhebung in den USA. Der steigende Dollar macht US-Aktien für Anleger außerhalb der USA teurer und schmälert die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft.
Dollar auf 13-Jahreshoch Aktuell geht der Euro bei 1,0613 Dollar um nach einem Tagestief bei 1,0582. In den vergangenen zwei Wochen ist der Euro um rund 5,5 US-Cent eingebrochen. Auseinanderlaufende Zinserwartungen in beiden Währungsräumen und politische Risiken in der Eurozone angesichts des Senatsreferendums in Italien am 4. Dezember werden von Analysten als Gründe für die Dollarstärke bzw. Euroschwäche genannt. Die Spekulation über steigende US-Leitzinsen hieven den ICE-Dollarindex, der die Wechselkurse des Greenbacks zu sechs wichtigen Währungen abbildet, auf den höchsten Stand seit 13 Jahren.
"In einem Umfeld mit hohem Wachstum ist es wahrscheinlich, dass Investoren sich den USA zuwenden als ein Ort für Anlagewertsteigerungen", begründet IG-Marktanalyst Joshua Mahony den Höhenflug der US-Währung. Die Unschlüssigkeit des US-Aktienmarktes sei ein klares Zeichen, dass die Dollarstärke die Situation für Exportunternehmen in den USA schwieriger mache, so der Experte weiter.
Fed schürt Zinsfantasie Nachdem Yellen am Vortag bereits die verbalen Weichen Richtung Zinserhöhung gestellt hat, legen am Freitag weitere Vertreter der Federal Reserve nach: Der Präsident Notenbankfiliale aus St. Louis, James Bullard, befürwortet eine Zinserhöhung im Dezember. "Märkte preisen eine Zinserhöhung im Dezember mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ein und ich neige auch zu dieser Sichtweise (...)", sagte Bullard. Sein Kollege aus Dallas, Robert Kaplan, bläst ins selbe Horn: Er ist bereit, die "unterstützende Geldpolitik etwas zurückzufahren".
Der US-Rentenmarkt bleibt derweil auf Talfahrt. Die Aussicht auf steigende US-Leitzinsen hievt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um zwei weitere Basispunkte auf 2,29 Prozent - den höchsten Stand seit Dezember 2015. Zwischenzeitlich ist die Benchmarkrendite im Verlauf bis auf 2,34 Prozent geklettert. Steigende Dollarnotierungen im Verbund mit vorrückenden Renditen lassen den Glanz des Goldes verblassen. Die Feinunze geht mit 1.213 Dollar um nach einem US-Settlement bei 1.217 Dollar am Vortag.
Am Ölmarkt bewegen sich die Preise hoch volatil und pendeln zwischen Ab- und Aufschlägen. Während sich US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,4 Prozent auf 45,58 Dollar verteuert, wird Nordseeöl der Sorte Brent um ebenfalls 0,4 Prozent höher bei 46,67 Dollar gehandelt. Die Erdölpreise bewegten sich im Spannungsfeld der Dollarstärke einerseits und der Aussicht auf eine Förderbegrenzung durch die Opec andererseits, heißt es im Handel.
Salesforce nach Zahlenausweis gesucht Besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen im dritten Quartal lassen die Aktie von Salesforce um 5,6 Prozent anziehen. Der Softwareanbieter hat zudem seinen Ausblick angehoben. Applied Materials geben dagegen um 0,9 Prozent nach. Hier fällt der bereinigte Gewinn aus Analystensicht zwar gut aus, jedoch nicht der Umsatz, der die Erwartungen knapp verfehlt. Auch der Anstieg bei den Neuaufträgen des Ausrüsters der Chipindustrie enttäuscht leicht.
Der Chiphersteller Marvell glänzt mit übertroffenen Analystenerwartungen und wartet zudem mit der Nachricht auf, grünes Licht für den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 1 Milliarde Dollar erhalten zu haben. Die Aktie gewinnt 8,5 Prozent.
Die Bekleidungskette Gap meldet einen 18-prozentigen Gewinneinbruch und zudem den bereits siebten Umsatzrückgang in Folge. Gap verlieren 11,9 Prozent. Ähnlich dramatisch ist der Absturz der Wettbewerberaktie von Abercrombie & Fitch, die nach einer Gewinntalfahrt um 11,6 Prozent einbricht. Die Titel des Sportartikelherstellers Foot Locker geben nach Zahlenausweis 2,8 Prozent nach.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.910,26 0,03 6,44 8,52 S&P-500 2.189,33 0,10 2,21 7,11 Nasdaq-Comp. 5.344,08 0,19 10,11 6,72 Nasdaq-100 4.837,64 0,23 11,05 5,32DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.50 Uhr Do, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0613 +0,16% 1,0596 1,0665 -2,3% EUR/JPY 117,0121 -0,35% 117,4239 116,71 -21,4% EUR/CHF 1,0708 +0,06% 1,0702 1,0715 -1,6% EUR/GBP 0,8598 +0,46% 0,8553 1,1679 +16,8% USD/JPY 110,25 -0,52% 110,83 109,42 -6,1% GBP/USD 1,2344 -0,36% 1,2388 1,2459 -16,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,58 45,42 +0,4% 0,16 +4,0% Brent/ICE 46,67 46,49 +0,4% 0,18 +2,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.211,63 1.216,58 -0,4% -4,96 +14,2% Silber (Spot) 16,65 16,67 -0,2% -0,03 +20,5% Platin (Spot) 923,40 933,50 -1,1% -10,10 +3,6% Kupfer-Future 2,47 2,49 -0,7% -0,02 +14,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
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November 18, 2016 09:55 ET (14:55 GMT)
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Applied Materials Inc. | 167,24 | 1,86% | |
Foot Locker Inc. | 18,98 | -1,12% | |
Gap Inc. | 23,80 | 3,98% | |
Salesforce | 346,75 | 5,35% |