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26.08.2013 22:56:30

MÄRKTE USA/Sorgen um Syrien und Schuldenobergrenze belasten Wall Street

Von Thomas Rossmann Sorgen über ein mögliches Eingreifen der USA in Syrien haben am Montag im späten Handel die Kurse an der Wall Street ins Minus gedrückt. Der Angriff mit Giftgas sei "nicht zu leugnen", sagte US-Außenminister John Kerry und kündigte eine Reaktion von Präsident Barack Obama an. Der Dollar legte daraufhin zu und machte einen Teil der Verluste gegenüber dem Euro wieder wett. Die Gemeinschaftswährung notierte im späten Handel bei 1,3371 Dollar. Mit überraschend schwachen US-Konjunkturdaten war der Euro zuvor bis auf ein Tageshoch von 1,3396 Dollar gestiegen. Zusätzlich belastet wurde das Sentiment von einem Bericht, wonach Mitte Oktober die Schuldenobergrenze in den USA erreicht wird.

   Der deutlicher als prognostizierte Rückgang bei den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter hatte über weite Strecken die Indizes gestützt. Die schwachen Daten könnten die Entschlossenheit der Federal Reserve, schon im September die Notenpresse langsamer laufen zu lassen, wieder ins Wanken bringen. "Da die Fed ihre Entscheidung von der Konjunkturentwicklung abhängig macht, könnte es sein, dass im September noch keine Reduzierung erfolgt", sagte Analyst Dan Veru von Palisade Capital Management.

   Die Spekulationen über eine möglicherweise bald beginnende Reduzierung der Fed-Anleihekäufe hatten den Markt zuletzt belastet. Nachdem der Dow-Jones-Index noch am 2. August ein Allzeithoch bei 15.658 Punkten markiert hatte, ging es seitdem bergab. Bis zum Ende der vergangenen Woche summiert sich das Minus auf 4,1 Prozent. Für die US-Treasurys ging es mit den überraschend schwachen US-Daten und den Aussagen von Außenminister Kerry nach oben. Die Rendite fiel auf 2,79 Prozent zurück, nach 2,82 Prozent am Freitag. Damit setzte sich die Aufwärtsbewegung der Anleihen fort, nachdem zum Wochenausklang bereits die US-Neubauverkäufe enttäuscht hatten.

   Für den Dow-Jones-Index stand zum Handelsende ein Abschlag von 0,4 Prozent auf 14.946 Punkte auf der Tafel. Im Tageshoch war der Index schon bis auf 15.050 Punkte gestiegen. Für den S&P-500 ging es 0,4 Prozent auf 1.657 Punkte nach unten. Dagegen schloss der technologielastige Nasdaq-Composite unverändert bei 3.658 Punkten. Der Umsatz fiel auf 0,54 (Freitag: 0,57) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf die 1.261 (2.101) Kursgewinner 1.800 (984) -verlierer, unverändert schlossen 110 (86) Titel.

   Am Aktienmarkt sorgte eine große Übernahme im Pharmasektor für Aufsehen. Amgen übernimmt Onyx Pharmaceutical für rund 10,4 Milliarden Dollar. Die Barofferte, die Onyx mit 125 Dollar je Aktie bewertet, ist die jüngste Wette auf das erwartete Wachstum in der Krebstherapie. Onyx hat selbst ein vielversprechendes Medikament in der Pipeline, dazu kommen noch Partnerschaften mit dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern Bayer sowie dem US-Konzern Pfizer. Der Preis für die Übernahme ist niedriger, als Analysten erwartet hatten. Für die Aktien von Amgen und Onyx ging es um 7,7 bzw. 5,6 Prozent nach oben.

   Auch die Papiere von Düngemittelherstellern wie Mosaic und Potash waren gesucht, nachdem der CEO der russischen Uralkali festgenommen worden ist. Die Behörden werfen dem Konzernchef vor, seine Macht als Chairman der Vertriebsgesellschaft Belarusian Potash Company (BPC) "zu persönlichen Zwecken" missbraucht zu haben. Über BPC hatte Uralkali bis vor kurzem noch seine Kali- und Magnesiumprodukte vertrieben, gemeinsam mit Belaruskali. Ende Juni waren die Russen aber aus dem Gemeinschaftsunternehmen ausgestiegen, sie wollen ihre Kaliexporte künftig selber in die Hand nehmen und ihre Produktionskapazitäten voll auszunutzen. Die Aktien von Potash gewannen 2,3 Prozent, Mosaic-Titel stiegen um 1,2 Prozent.

   Der Goldpreis kletterte zu Wochenbeginn kurzzeitig über das Niveau von 1.400 Dollar, konnte dieses allerdings nicht verteidigen. Zum Settlement stand ein Minus von 0,2 Prozent auf 1.393,10 Dollar je Feinunze zu Buche. Nach dem Sprung über die Marke von 1.400 Dollar kam es zu Gewinnmitnahmen, hieß es von einem Teilnehmer. Insgesamt sei der Handel aufgrund des Feiertages in London in sehr ruhigen Bahnen verlaufen. Die Umsätze waren dünn. Mit den Aussagen von US-Außenminister Kerry stieg das Edelmetall im elektronischen Handel dann aber wieder über die Marke von 1.400 Dollar.

   Recht volatil zeigte sich der Ölpreis. Nach Medienberichten, wonach die USA in den Bürgerkrieg in Syrien eingreifen wollen kletterte der Preis für ein Barrel der Sorte WTI bis auf 107,37 Dollar. Die schwachen US-Konjunkturdaten sorgten dann für einen Rückfall und ein Minus zum Settlement von 0,5 Prozent auf 105,92 Dollar. Dazu kam noch ein Bericht, wonach ein zuletzt geschlossenes Ölterminal in Libyen wieder geöffnet wurde.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.946,46 -0,43 -64,05 S&P-500 1.656,78 -0,40 -6,72 Nasdaq-Comp. 3.657,57 -0,01 -0,22 Nasdaq-100 3.122,67 -0,05 -1,59

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 10.31 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,3371 0,02% 1,3368 1,3399 EUR/JPY 131,5773 -0,14% 131,7631 132,0208 EUR/CHF 1,2334 -0,15% 1,2352 1,2336 USD/JPY 98,4350 -0,10% 98,5310 98,5350 GBP/USD 1,5578 0,06% 1,5568 1,5584 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

DJG/ros (END) Dow Jones Newswires

   August 26, 2013 16:25 ET (20:25 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 25 PM EDT 08-26-13

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