18.09.2015 22:46:47
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MÄRKTE USA/Sehr schwach - Fed weckt Konjunktursorgen
NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig abwärts ist es an der Wall Street am Tag nach der US-Zinsentscheidung gegangen. Sollte die Fed in der verschobenen Zinswende eine Stützung der Aktien-Märkte erblickt haben, lag sie damit bis jetzt falsch. Die Entscheidung weckte vielmehr Sorgen um den Zustand der globalen Konjunktur. Die Notenbank hatte selbst das weltweite Wachstum als Grund für den weiter rekordniedrigen Leitzins angeführt.
Zwar haben die niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren die Aktienmärkte auf immer neue Rekordstände geführt, doch viele Börsianer hatten auf eine Zinserhöhung gehofft, als Signal für eine gute Konjunktur. "Nun geht das Warten weiter und bei jedem Treffen gehen die Spekulationen wieder los", sagte Analyst Lee Ferridge von State Street Global Markets.
Auch der große Verfall sorgte dafür, dass der Handel volatil verlief. Der Dow-Jones-Index verlor 1,7 Prozent auf 16.385 Punkte. Der S&P-500 gab um 1,6 Prozent ab auf 1.958 Punkte, der Nasdaq-Composite fiel um 1,4 Prozent auf 4.827 Punkte. Der Umsatz zog am Verfalltag massiv an auf 2,540 (Donnerstag: 1,005) Milliarden Aktien. Auf 971 (1.923) Kursgewinner kamen an der NYSE 2.187 (1.242 -verlierer, unverändert gingen 92 (79) Titel aus dem Handel.
Aber nicht alle sind von der Entscheidung der US-Notenbank enttäuscht. So habe die US-Notenbank den Aktienmärkten einen großen Gefallen getan, findet Bank of America-Merrill Lynch. Das behutsame Vorgehen vergleichen die Analysten mit dem "Tapering" im Jahr 2013. Damals hatte die Fed angekündigt, ihre monatlichen Wertpapierkäufe allmählich zurückzufahren. Das führte an den Börsen zunächst zu Turbulenzen. Die Kurse erholten sich aber. Und als die Fed im Dezember 2013 tatsächlich mit dem Tapering begann, blieben die Aktienmärkte gelassen. Ähnlich dürfte es im Fall der Zinswende aussehen, denn viele Risiken seien schon abgebaut.
Für eine vorübergehende leichte Entspannung sorgte der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft. Er deutet auf eine moderate Aufwärtsbewegung hin. Der Indikator stieg im August um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, was auch den Prognosen von Volkswirten entsprach. Im Juli war der Indikator nach revidierten Angaben unverändert geblieben, vorläufig wurde er noch um 0,2 Prozent rückläufig gesehen.
Der Dollar erholte sich komplett von den hohen Vortagesverlusten und stieg sogar noch weiter. Zum einen stützte der Index der Frühindikatoren, der keine weiteren Konjunktursorgen geweckt hat. Zum zweiten fokussierten sich die Teilnehmer nach der Fed-Entscheidung nun wieder auf die ultralockere Geldpolitik der EZB und der japanischen Notenbank, wie Händler sagten. Die Volatilität am Devisenmarkt könnte indes weiter zunehmen und sich insbesondere in Richtung der Dezember-Sitzung der Fed noch einmal verstärken, sagt Goldman Sachs. Der Euro fiel im Tagesverlauf unter 1,14 und unter 1,13 Dollar.
Auch der Goldpreis baute seine Aufschläge noch etwas aus. Für die Feinunze mussten 1.139 Dollar bezahlt werden, rund 8 Dollar mehr als am Vorabend. "Die Entscheidung der Fed belastet den Dollar und das wiederum wirkt sich positiv auf den Goldpreis aus", merkte Rohstoff-Analyst Carsten Menke von Julius Bär an. Gold wird damit für Anleger außerhalb des Dollarraums attraktiver. Das zinslose Gold ist zudem in einem niedrigen Zinsumfeld stärker gefragt und gilt als Inflationsschutz.
Für die Ölpreise ging es deutlich nach unten. Die Sorgen bezüglich der globalen konjunkturellen Entwicklung lasteten auf dem Ölpreis, hieß es von Teilnehmern. Ein Barrel der Sorte WTI verlor 4,7 Prozent auf 44,68 Dollar.
Die US-Anleihen setzten ihre Rally vom Vortag fort. Die weiterhin niedrigen Zinsen erhöhen die Attraktivität der umlaufenden Papiere. Die Sorgen um die weltweite Konjunktur sorgten zudem für Zulauf der Investoren in den sicheren Hafen der Anleihen. Und eine schwache Entwicklung an den Aktienmärkten dürfte diesen noch erhöhen, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um acht Basispunkte auf 2,14 Prozent.
Erneut war der Bankensektor mit minus 2,4 Prozent einer der schwächsten im S&P-500. Niedrige Zinsen erschweren den Instituten das Geschäft. Im Dow verloren Goldman 2,9 Prozent und J.P.Morgan 2,7 Prozent. Noch schwächer schnitt der Energie-Sektor ab.
Die Aktien von AK Steel profitierten von einem optimistischen Ausblick des Stahlkonzerns auf sein drittes Geschäftsquartal. Niedrigere Rohstoffkosten, höhere Auslieferungen und Sparmaßnahmen dürften dazu führen, dass das dritte Quartal merklich besser ausfallen werde als das zweite, hieß es. Die Aktie schloss unverändert und zeigte damit relative Stärke. Texas Instruments erfreut seine Aktionäre mit einer höheren Dividende und einem Aktienrückkauf. Die Aktie schnitt mit minus 0,7 Prozent besser ab als der Gesamtmarkt.
American Express verloren 1,4 Prozernt. Der Kreditkartenkonzern hat seinen Gewinnausblick für das laufende und die kommenden beiden Jahre bestätigt. 2015 dürfte der Gewinn je Aktie auf dem Niveau des Vorjahres oder leicht darunter liegen. Im vergangenen Jahr hatte American Express ein bereinigtes Ergebnis je Anteil von 5,39 US-Dollar erzielt. Analysten rechneten bisher für dieses Jahr mit einer Erhöhung auf 5,49 Euro je Aktie.
United Technologies fielen um 2,4 Prozent. Standard & Poor's hat das Rating für das Unternehmen auf A- von A gesenkt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.385,05 -1,74 -289,69 S&P-500 1.958,06 -1,61 -32,14 Nasdaq-Comp. 4.827,23 -1,36 -66,72 Nasdaq-100 4.323,86 -1,39 -61,10Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 29/32 +1/32 0,677% -2,4Bp 1% 3-jähr. 100 2/32 +2/32 0,976% -2,7Bp 1 3/8% 5-jähr. 99 23/32 +10/32 1,436% -6,4Bp 1 7/8% 7-jähr. 100 9/32 +17/32 1,830% -8,2Bp 2 1/8% 10-jähr. 98 27/32 +24/32 2,130% -8,7Bp 2 1/2% 30-jähr. 98 30/32 +2 3/32 2,929% -10,8Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Fr. 8.25 Uhr Do, 17.13 Uhr EUR/USD 1,1294 -0,93% 1,1400 1,1313 EUR/JPY 135,45 -0,85% 136,61 136,81 EUR/CHF 1,0946 -0,17% 1,0964 1,0976 USD/JPY 119,93 0,09% 119,82 120,94 GBP/USD 1,5529 -0,34% 1,5582 1,5516 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 18, 2015 16:16 ET (20:16 GMT)
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