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18.04.2013 22:50:30

MÄRKTE USA/Schwache Signale zum US-Arbeitsmarkt belasten

Von Hans Bielefeld Konjunktursorgen haben an der Wall Street am Donnerstag erneut für Verluste gesorgt. Vor allem der deutlich schwächere Philly-Fed-Indikator belastete die Kurse. Er ist im April so stark gefallen wie seit März 2009 nicht mehr. Insbesondere die schwachen Signale zum US-Arbeitsmarkt ließen die Anleger aufhorchen. Zusätzlich auf die Stimmung drückten die enttäuschenden Quartalszahlen von Ebay, Morgan Stanley und UnitedHealth. "Zwar ist die Berichtssaison noch nicht weit voran geschritten, aber es sieht so aus, als ob Unternehmen die Gewinnerwartungen tendenziell übertreffen, jedoch auf der Umsatz-Seite Probleme haben", sagte Analyst Bill Stone von PNC Asset Management Group.

   Besonders unter Abgabedruck standen Technologiewerte. Bei Apple belastete unverändert die schwache Prognose des Lieferanten Cirrus. Sie habe gezeigt, dass die jüngsten Sorgen über eine schwächelnde iPhone-Nachfrage berechtigt sind, sagte Analyst Vernon Essi von Needham & Co. Nach einem Minus von knapp sechs Prozent am Mittwoch, ging es nun mit einem Minus von 2,7 Prozent weiter bergab. Damit notieren die Titel erneut unter der 400-Dollar-Marke und haben innerhalb der vergangenen sechs Monate knapp 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Nach einer schwachen Prognose gaben die Aktien von Ebay um 5,9 Prozent nach. Abwärts ging es auch für die Titel von Sandisk. Trotz überraschend guter Zahlen im ersten Quartal und eines erhöhten Ausblicks auf das Gesamtjahr verloren die Papiere 6,6 Prozent und damit deutlich mehr als der Technologiesektor, der 1,8 Prozent nachgab.

   Mit einem Minus von 2,3 Prozent waren die Aktien der Bank of America erneut schwächster Wert im Dow-Jones-Index. Damit setzten sie ihre Talfahrt nach den enttäuschenden Quartalszahlen vom Vortag fort. Ebenfalls unter Druck standen die Aktien von Morgan Stanley. Nach leicht enttäuschenden Quartalsergebnissen verloren sie 5,4 Prozent. Die Marktbewertung der eigenen Schulden herausgerechnet fiel der Gewinn auf 0,61 Dollar je Aktie, das sind 10 Cent weniger als im Vorjahreszeitraum. Da tröstet es auch wenig, dass die Einnahmen um 18 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar zulegten und damit die Prognose der Analysten übertrafen.

   Auf der Konjunkturseite wirkten vor allem Befürchtungen über eine langsamere Erholung des Arbeitsmarkts belastend. Der Konjunkturindex der Notenbank-Filiale in Philadelphia, auch Philly-Fed genannt, deutete daraufhin. Ein weiteres Indiz für die Abkühlung lieferten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Sie sind in der vergangenen Woche leicht gestiegen - ein Zeichen dafür, dass der Stellenaufbau in der Wirtschaft nur zögerlich erfolgt. Gegenüber der Vorwoche stieg die Zahl saisonbereinigt um 4.000 auf 352.000 Anträge. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 350.000 vorhergesagt. Und auch der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft passt ins Bild. Wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte, fiel dieser im März um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.

   Der Dow-Jones-Index schloss mit 0,6 Prozent im Minus bei 14.537 Punkten. Der S&P-500 gab um 0,7 Prozent auf 1.542 Punkte nach und der Nasdaq-Composite verlor 1,2 Prozent auf 3.166 Punkte. Das Umsatzvolumen sank auf 0,79 (Mittwoch: 0,86) Milliarden Aktien. Auf 1.341 (677) Kursgewinner kamen 1.674 (2.396) -verlierer, während 129 (95) Titel unverändert schlossen.

   Tagessieger im Dow-Jones-Index waren die Aktien von Verizon. Nach leicht besser als erwarteten Quartalszahlen - das Ergebnis je Aktie lag mit 0,66 Dollar um 2 Cent über den Erwartungen der Analysten - legten die Papiere um 2,8 Prozent deutlich zu und sorgten so im Telekomsektor immerhin für einen Aufschlag von 1,1 Prozent. Ebenfalls gesucht waren erneut die Anteilsscheine von Intel. Sie bauten ihre Gewinne nach Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag aus und gewannen 1,4 Prozent. Nach Vorlage der Quartalszahlen schlossen die Papiere der PepsiCo mit einem Plus von 3 Prozent. Bereinigt legte der Gewinn je Aktie auf 0,77 von 0,69 Dollar zu.

   Der Goldpreis zeigte sich weiterhin stabil knapp unter der Marke von 1.400 Dollar je Feinunze. Zum Settlement verteuerte sich die Feinunze um 0,7 Prozent auf 1.392,50 Dollar. Auftrieb gab dem Edelmetall vor allem ein deutlicher Anstieg der physischen Käufe. "Die physische Nachfrage zieht an, daran hat es zuvor gemangelt", sagte Analyst Stephen Platt von Archer Financial Services.

   Der Euro hat sich nach dem schwachen Philly-Fed wieder leicht erholt. Nachdem er im Tagestief bis auf 1,3020 Dollar gefallen war, stieg er zunächst bis auf 1,3096 Dollar, gab dann aber wieder Teile seiner Gewinne ab und kostete zuletzt 1,3056 Dollar. Andeutungen von Bundesbankpräsident Jens Weidmann in Richtung einer Zinssenkung in der Eurozone wegen der schwachen Konjunktur hatten den Euro am Mittwoch um mehr als einen Cent nachgeben lassen.

   Der Ölpreis der Sorte WTI stieg zum Settlement um 1,2 Prozent auf 87,73 Dollar je Barrel und erholte sich damit von den Tiefständen vom Vortag. Die Aufwertung des Dollar und die gesunkenen Rohöllagerbestände in den USA hatten den Preis für das schwarze Gold am Mittwoch zum Settlement auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr fallen lassen.

   Nach eine schwachen Auktion fünfjähriger Staatsanleihen mit Inflationsschutz (TIPS) notierten die zehnjährigen Bonds kaum verändert. Die Rendite der Papiere sank um einen Basispunkt auf 1,69 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.537,14 -0,56 -81,45 S&P-500 1.541,61 -0,67 -10,40 Nasdaq-Comp. 3.166,36 -1,20 -38,31 Nasdaq-100 2.741,95 -1,44 -40,03

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 7.43 Uhr Mi, 17.38 Uhr EUR/USD 1,3052 0,06% 1,3044 1,3042 EUR/JPY 128,1671 0,37% 127,6975 127,5989 EUR/CHF 1,2172 0,13% 1,2157 1,2142 USD/JPY 98,1930 0,26% 97,9370 97,8330 GBP/USD 1,5281 0,23% 1,5246 1,5248 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

DJG/hhb (END) Dow Jones Newswires

   April 18, 2013 16:20 ET (20:20 GMT)

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